Buch der Ansprachen – Kapitel 25-30

Kapitel 25

1. Kinder Gottes! Gott gibt euch heute die letzte Möglichkeit, eure Seele zu retten und die Grundlagen für die wahre Entfaltung der Menschheit zu legen.
2. Das, was euch heute eröffnet wird, durftet ihr vordem nicht wissen,
3. Denn dies erlaubte das Verstandesniveau des Menschen nicht.
4. Jetzt aber habt ihr das notwendige Niveau der Wahrnehmung erreicht, doch gleichzeitig habt ihr auch krankhafte Geschwüre in eurem Denken hervorgerufen.
5. Ihr versucht, euer Leben zu verstehen, das Leben des Planeten Erde und des Alls.
6. Die großartige Harmonie beginnt sich in logischen Folgerungen eurem Bewusstsein zu erschließen.
7. Euer Verstand ist beeindruckt: Wie ist doch alles wunderbar miteinander verbunden!
8. Ihr geht mit logischem Verständnis an das Wesen des Allmächtigen heran. Doch dieses Verstehen geschieht durch die eisige Welt des Verstandes.
9. Was bei den meisten, selbst bei den Gläubigen, eine falsche Vorstellung über die höhere Welt hervorrief.
10. Dieser Weg zum Erfassen des Allmächtigen zwang den Menschen dazu, die wachsenden Möglichkeiten des Pragmatismus anzuerkennen,
11. Der zu seiner Entwicklung danach trachtet, alle existierenden Verbindungen zwischen beliebigen Objekten und Erscheinungen aufzudecken.
12. Doch ist es klug jenes zu erreichen, was man nie gebrauchen kann?
13. Die wachsende Autorität des Pragmatismus macht den Menschen von ihm abhängig.
14. Der Mensch hört nicht mehr auf sich selbst und auf seine wahren Gefühlsfähigkeiten,
15. Dank derer er mit der Erde wie mit dem Weltall verbunden ist.
16. In diesen Fähigkeiten besteht die wahre und eigentliche Vorsehung.
17. Der Mensch muss sich erkennen und die ihm gegebenen Fähigkeiten entwickeln.
18. Der Verstand jedoch wurde euch zum Helfer auf diesem Weg der Erkenntnis gegeben.
19. Der Versuch, den Verstand ohne die gegebenen Talente zu entwickeln, führt zu seiner Erkrankung.
20. Der Mensch ist nicht das erste vernünftige Wesen im All.
21. Die Früchte der Handlungen des Verstandes verschwinden nie und werden in den Speichern des Weltalls aufbewahrt, wo eine gewaltige Menge von ihnen angehäuft worden ist.
22. Der Verstand der Menschheit befindet sich in einem so jungen, wenig entwickelten Zustand, dass er in der Mehrzahl der Fälle nur dazu in der Lage ist, das existierende Wissen zu nutzen,
23. Mit Ausnahme jenes Wissens, das in den individuellen Abzweigungen der einen oder anderen Zivilisation entstand.
24. Viele der großartigen wissenschaftlichen Entdeckungen auf der Erde sind nur kleine Körner des Weltallwissens.
25. So leid es auch vielen tun wird, die ihre großen Entdeckungen als Resultat ihrer eigenen Gedankengänge sehen – doch das entspricht nicht der Wahrheit.
26. Es ist nicht nötig, schnell zu verdrießen, denn die Tatsache, dass dieses Wissen der Menschheit zugänglich wurde, ist das Verdienst des Wissenschaftlers.
27. Der Mensch ist keine Maschine, in der man das notwendige Wissen speichern kann,
28. Denn dann wäre es sehr leicht, den Entwicklungsweg der Menschheit zu ändern, und ihm nicht zu erlauben sich schädlichen Handlungen zu nähern.
29. Sehr wichtig ist die Beweglichkeit des menschlichen Denkens, das während der gewaltigen Irrwege auf der Suche nach der Wahrheit die Funken des Weltall-Wissens aufnimmt und sie in ein System einwebt, um der Gesellschaft Nutzen zu bringen.
30. Die Weberei wird individuelle Muster haben, die dank der Denkfähigkeit des einen oder anderen Erkennenden möglich sind.
31. Der Mensch strebt ständig danach, der Gesellschaft Nutzen zu bringen und wird deshalb intuitiv Wahrheiten suchen, die nur für die Entwicklung seiner Gesellschaft notwendig sind.
32. Im Weltall existiert eine gewaltige Menge jeglicher Gemeinschaften, jede von ihnen schreitet auf einem eigenen Entwicklungsweg.
33. Doch der technische Weg war für viele seinem Wesen nach gleich.
34. Die verschiedenen Zivilisationen entwickeln mit verschiedenen Geschwindigkeiten Fähigkeiten.
35. Die von ihnen gewonnenen Erkenntnisse werden nach einer bestimmten Zeit der Entwicklung in den Speicher des Alls aufgenommen und dienen zur Hilfe anderer, die in ihrer Entwicklung noch auf einer niedrigeren Stufe stehen.
36. Dieses Wissen benutzt der Mensch von Zeit zu Zeit auf dem unterbewussten Niveau und beeindruckt dann die Welt mit „seinen“ erstaunlichen Entdeckungen.
37. Die grundlegende Auffassung, dass die Menschheit die einzige im All ist, führte zu so einer Bewusstseinsbildung, dass es sehr quälend sein wird, diese Wahrheit anzuerkennen.
38. Umso mehr als diese falsche Auffassung noch eine gewisse Zeit lang der wahren Entwicklung Schaden zufügen wird.
39. Amen, Ich sage euch: Wer versucht, nur dem Verstand zu folgen, verliert sein wahres Wesen.
40. Ein junger Verstand kann leicht von einem entwickelten Verstand, der Vernichtung bringt, in die Irre geführt werden.
41. Ein unter der Führung des Verstandes Gehender ähnelt einem Kurzsichtigen, der die Finger seiner ausgestreckten Hand für die Linie des Horizonts hält.
42. Die schnelle Entwicklung der außerirdischen Zivilisationen aufgrund des Verstandes ist nur dank der unentwickelten Emotionen möglich.
43. Wegen deren unbedeutendem Potential kann der Verstand nicht ihrem Einfluss unterliegen und der Verstand entwickelt sich problemlos.
44. Im Menschen ist das emotionale Potential riesig und einzigartig, obwohl es sich in einem verwahrlosten Zustand befindet.
45. Und da sie damit nicht zurechtkommen und ihren wahren Wert nicht erkennen, versuchen die Menschen, nur ihren Verstand zu entwickeln,
46. Doch er ist dieser emotionellen Quelle völlig untertan.
47. Im Versuch den Verstand der Macht der Seele zu entreißen, kühlt man sie ab,
48. Und der Verstand bleibt der verarmten Seele unterstellt.
49. Was euch nicht zur wahren Entwicklung bringt,
50. Denn das Wesen des Menschen liegt in seiner Seele.
51. Der menschliche Verstand kann sich nur aufgrund einer entwickelten Seele entfalten.
52. Die vollendete Entwicklung des Verstandes beim Menschen ist unmöglich und euch nicht eigen,
53. Denn nicht jede logische Schlussfolgerung kann man machen, ohne die Seele abzukühlen.
54. Der Menschheit ist eine geistige Entwicklung eigen.
55. Dieser Weg ist einzigartig im Weltall. Legt ihn die Menschheit würdig zurück, so wird sie unermesslich die Herrlichkeit Gottes vermehren und der größte Schatz des Weltalls werden.
56. Die geistigen Schätze werden im All nicht aufbewahrt und die Menschheit hat das Recht, sie vor dem Antlitz Gottes zu offenbaren.
57. Wenn man den wahren Wert der geistigen Entwicklung nicht erkennt, kann man die Seele nicht zu den Gipfeln der Vollkommenheit hinführen.
58. Jeder Versuch die Vollkommenheit auf der Grundlage des Verstandes und der Armut der Seele zu erreichen, führt nur zum Fall.
59. Nur unter dem Mantel einer gereinigten und entwickelten Seele sind wahre Gedankengänge und Handlungen von euch möglich.
60. Was die wissenschaftlich-technische Entwicklung betrifft, so kann der Mensch jegliches Wissen für das eine oder andere Werk bekommen,
61. Ohne die Qualen der Forschung zu erfahren und mit völliger Garantie für seine Richtigkeit.
62. Wofür der Mensch lernen muss, die notwendige Information zu nehmen, ohne die Vermittlung fremder Zivilisationen zu benutzen.
63. Doch das ist nur dann möglich, wenn ihr euch in gebührendem Maße geistig entwickelt habt,
64. Wenn nicht die Gefahr besteht, dass der Mensch das großartige Wissen zum Schaden benutzt.
65. Wenn der Mensch eine entwickeltere Seele hat, wird er fähig sein, das Wissen auszuwählen, das hilft, seine wahren Eigenschaften zu entwickeln,
66. Denn das andere Wissen führt zum Zerstören des Gleichgewichts und zum Verfall.
67. Mit einer entwickelteren Seele benötigt der Mensch eine große Menge des technischen Wissens nicht, das die Menschheit bisher angehäuft hat.
68. Der Triumph, der jene erfasst, die versuchen das Wesen der materiellen Welt aufzudecken, ist nicht echt.
69. Er ist nur eine Fälschung, vom Teufel geschaffen, um von der geistigen Entwicklung wegzuführen.
70. Ein echter Triumph ist nur auf dem Weg des geistigen Suchens und der Vollkommenheit möglich.
71. So seid denn würdige Kinder eures Vaters! Seid Schöpfer! Amen. Vissarion

Kapitel 26

1. Der Glaube an das Wesen des großartigen Vaters und ihm glauben – oh, wie gewaltig ist der Unterschied zwischen diesen Sakramenten des Glaubens, der heutzutage würdig erkannt werden muss!
2. Indem der Mensch zum ersten Mal den Weg betrat, der auf Glauben begründet ist, stand ihm der erste Schritt bevor: an die Kraft zu glauben, die viel größer ist als die des Menschen und von der das Wohlergehen des Lebens auf der Mutter Erde abhängt.
3. Den Atem der Natur vergötternd, benötigte der Mensch den nächsten Schritt nicht, um vom Glauben an die Macht der Natur zum Glauben an die Natur selbst überzugehen.
4. Denn die Mutter Erde führt die in ihrem Schoß Verbleibenden nicht zu bestimmten Gipfeln und strebt nicht danach, jene zu bewahren, die ihre Gesetze brechen.
5. Weiter wurde ein anderer Schritt verlangt und es stand bevor, an das Wesen dessen zu glauben, von dem vollkommen das Leben und die weitere Entwicklung des Menschen selbst abhängt.
6. Doch die Wahrheit über den Schöpfer der unendlichen Liebe und den Vater der menschlichen Seelen durfte der jungen Menschheit noch nicht offenbart werden.
7. Sie mussten zuerst auf diese Wahrheit vorbereitet werden, was durch eine Berührung mit der Wahrheit über den Schöpfer des großartigen Daseins möglich wurde.
8. Und zu dieser Zeit wurden den Menschenaugen wunderbare Sakramente offenbart, die zum Glauben an das Wesen des Einheitlichen Schöpfers führten.
9. Diesen Glauben erreichend, musste man außerdem noch dem Schöpfer Glauben schenken,
10. Was sich nicht nur auf das Anerkennen seiner Existenz beschränkte, sondern auch zum Verstehen und Umsetzen seiner Wahrheit führte.
11. Die Wahrheiten, die der Schöpfer dem Menschengeschlecht von Zeit zu Zeit offenbarte, erlaubten es immer mehr, sich von dem Überfluss herumirrender, lasterhafter Geschwüre zu befreien und immer weiter auf dem vorgesehenen Weg voranzuschreiten.
12. Da aber die jungen Kinder Gottes eher die breiten Wege bevorzugen, wie sollen sie dann den wahren Erscheinungen glauben schenken, die oftmals dazu aufrufen, den Spinnfaden zu zerreißen, der mit dem Lasterhaften verbindet?
13. Im Ozean der Wildheit verbleibend, webten die Menschen das Spinnennetz der Laster erfolgreich, und nur wenige wollten es zerreißen.
14. Einzig wenn der Unglückliche in die Umarmung der Leiden verfiel, versuchte er, sich am Gerechten festzuklammern.
15. Dieser Sumpf kennt das Gesetz der selbstlosen Liebe nicht, und damit man die blinden Menschen auf den Weg des Emporschreitens führen konnte, über dessen Segen nicht ein Kind Gottes etwas ahnte, musste man teilweise das Gesetz der Freien Wahl einengen –
16. Ein Gesetz, das die Grundlage zur Entwicklung der menschlichen Seele bildet.
17. Das Wesen der jungen Kinder Gottes berücksichtigend und ihren Hang, sich vor den mächtigeren Kräften zu verbeugen, musste jene Kraft in Erscheinung treten, der nichts auf der Erde gleich war.
18. Die Angst vor der Quelle dieser Macht hat wesentlich dazu beigetragen, die Wahrheiten dieser Quelle zu erfüllen.
19. Weshalb der Glaube an den Schöpfer nur aufgrund der Angst vor ihm gefestigt wurde.
20. Die Liebe zu ihm blieb nur in Worten, denn Liebe und Angst können nicht zusammen existieren.
21. Wer die Angst kennen gelernt hat, verliert sie bald.
22. Und damit die Angst vor Gott immer gegenwärtig bliebe, war es notwendig, von Zeit zu Zeit wunderbare Erscheinungen zu offenbaren, bei denen das hauptsächliche Sakrament in der Massenvernichtung der Ungehorsamen bestand.
23. Dieser Weg war unumgänglich zu Beginn des Unbekannten, doch das war keine Erscheinung des wahren Glaubens, denn so ein Glaube kann nur gedeihen in der Liebe zu Gott und im Erkennen der Herrlichkeit Gottes.
24. Der Übergang zu dieser Entwicklungsstufe erwartet das wilde Gewässer des menschlichen Geschlechts bereits. Doch dieser Übergang ist nur möglich bei einer größtmöglichen Entfernung des menschlichen Bewusstseins von den Erscheinungsformen der Angst vor der Macht des Himmlischen Vaters.
25. Zu Beginn des Übergangs aber muss das Sonnensakrament offenbart werden, das das Wesen des wahren Glaubens ein wenig lüftet.
26. Und einmal legte der Himmlische Vater seine Finger auf das Land Israel, wo er seinen Sohn schuf, der die Wahrheit über den einzigen Weg offenbarte –
27. Den Weg, der für alle Völker gleich ist, unabhängig vom Glauben, den der Mensch in seinem Herzen trägt,
28. Denn ihr seid alle Kinder eines Vaters.
29. Doch indem man diese bedeutenden Wahrheiten aufdeckte, konnte man in diesen weit entfernten Zeiten noch nicht die alten Grundlagen umgehen.
30. Und obwohl das Wort über die selbstlose Liebe und über den allesliebenden Vater verbreitet wurde, entstand bei jeglicher Vollbringung wunderbarer Taten, die Gutes brachten, bei den Betrachtenden eine ungeheure Angst.
31. Was für einen Wert das Sakrament der Angst hat, zeigt die Vielfalt der Zweifel, die bei den Anhängern Christi lange Zeit vorhanden waren.
32. Viele von ihnen glaubten an den Menschensohn, doch sie vertrauten ihm nicht, genauso wie die Menschen lange Zeit davon sprachen und bis jetzt noch davon sprechen, dass sie an die Wesenheit des lebendigen Gottes glauben, doch das Vertrauen zu ihm nicht erreicht haben.
33. Der Glaube an den Himmlischen Vater, das ist zuallererst der Glaube an seinen Sohn, der von seinem Vater kommt, um die lebensspendende Wahrheit zu offenbaren.
34. Und das Geheimnis des echten Glaubens besteht in eurer Liebe zu ihm. Denn wenn jemand würdig diese Liebe erreicht, hat er keine Zweifel.
35. Vieles musste Ich früher sagen und heute sage Ich euch: Was hat es für einen Sinn über den Glauben an seinen Herrn zu sprechen, wenn ihr seinem Sohn nicht glaubt, der zu eurem Wohl gekommen ist?
36. Wie selten konnte und kann man einen wahrhaft Gläubigen finden!
37. So berührt noch einmal eines der Schlüsselgeheimnisse, das für euch im Neuen Testament festgehalten wurde! Und wer Ohren hat – wird hören!
38. Früher einmal, zu jenen vergangenen Zeiten, musste man die Nachbarländer durchstreifen.
39. Und eine gläubige Frau aus Kanaan bat den Meister, ihrer Tochter zu helfen, die schwer erkrankt war.
40. Lange bat sie und zog Jesus hinterher, so dass auch die Jünger für sie baten.
41. Echte Tränen weinte diese Frau, gab aber ihre Hoffnung nicht auf.
42. Doch als sie sich dem Meister nähern konnte, hörte sie eine strenge Antwort: „Ich bin nur zu den verlorenen Schafen Israels gesandt.
43. Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen“.
44. Diese Antwort rief in den mitziehenden Jüngern keine Verwunderung hervor, denn in vielem waren sie der Meinung, dass nur ihnen die Rettung geschenkt wurde.
45. Obwohl diese Worte, würden sie heute erklingen, viele von euch sehr bestürzen würden.
46. Doch jene bittende Frau offenbarte ihren Glauben würdig, denn da sie glaubte, dass vor ihr das Wort Gottes steht, nahm sie demütig das Gesagte als das Notwendige hin,
47. Weil sie glaubte: erklingt dieses Wort, so spricht Gott durch Ihn mit ihr. Gibt es etwas Großartigeres als diese Minute?
48. Ihr Glaube mäßigte ihren Stolz, den sie nicht minder besaß als die sie Umgebenden.
49. Wonach sie demütig antwortete: „Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihres Herrn fallen“.
50. Eine immense Freude entbrannte im Herzen des Meisters und er ließ sie mit den rettenden Worten gehen. Amen. Vissarion

Kapitel 27

1. Der Mensch bewegt sich auf einem einzigartigen Entwicklungsweg, dessen Wesenheit in der geistigen Entwicklung besteht.
2. Diesen Weg ging keiner im Universum, was die entsprechenden Schwierigkeiten mit sich brachte.
3. Einzig Gott kennt den Weg, auf dem er geduldig seine Kinder führt.
4. Von Zeit zu Zeit, von Epoche zu Epoche, instruiert der Himmlische Vater die Menschen, geduldig die Erleuchtung seiner unvernünftigen Kinder erwartend,
5. Die heute jene Grenze erreicht habe, wo die unausbleibliche Notwendigkeit erschien, einen Schlussstrich unter ihre Entwicklung zu ziehen.
6. Der Mensch soll niemanden beschuldigen und noch weniger – ihn bestrafen.
7. Weshalb die Zeit des Letzten Gerichts in jene Periode fällt, in der die Mutter Erde die Last des menschlichen Wahns nicht mehr aushält, und darum die Sünde, die Strafe umzusetzen, auf sich nimmt.
8. Sie wird jene Körper für immer zerstören, die eine Erleuchtung nicht wünschen und weiterhin Kälte ausstrahlen.
9. Heutzutage gibt die Finsternis große Möglichkeiten, die Herrlichkeit Gottes zu schmälern, woran sich viele Blinde bereits festklammern.
10. Mit seinem Wort kann der Mensch jeden täuschen, doch seine Seele – niemals.
11. Gott erkennt euch direkt an der Seele, unabhängig von mündlicher Rhetorik.
12. Zum größten Bedauern des Himmlischen Vaters, wurden viele, die sich Gläubige nennen, zum Stolperstein, der die wahre Entwicklung der menschlichen Seele behindert.
13. Die Psychologie vieler ist so beschaffen, dass die Leute sich daran gewöhnt haben, Jahrhundert um Jahrhundert die Wiederkunft zu erwarten, ohne sie zu erreichen.
14. Eine riesige Menge Gläubiger hat die Wahrheit darüber, dass die Rettung des Menschen von seinem Glauben abhängt, nicht ausreichend verstanden.
15. Amen, Ich sage euch: Der Glaube ist das Tor, das euch mit Gott verbindet und hilft, zusätzlich geistige Kräfte zu bekommen,
16. Dank derer ihr fähig sein werdet, der Versuchung zu widerstehen und eure Seele zu läutern,
17. Womit ihr auf dem Weg zur Rettung fortschreitet. Denn eure Rettung – ist die Reinheit der Seele.
18. Die Reinigung der Seele von lasterhaften Ablagerungen und ihre weitere Entwicklung ist nur durch die Handlungen des Körpers möglich.
19. Weshalb ihr euch heute bewusst werden müsst, dieses zu sagen: „Ich glaube, dass das Wort Gottes wunderbar zu kennen und regulär die Zeremonien auszuführen, noch nicht die Rettung ist, sondern nur die Grundlage, auf der man zur Rettung kommen kann.“
20. Sich der Rettung nähern kann nur jener, der in seiner Seele Licht und Wärme zu den Schöpfungen Gottes und der Natur empfindet
21. Im Bestreben, den Umgebenden unermesslich Seelenwärme hinzureichen, ohne etwas dafür zu verlangen,
22. In der Fähigkeit, auf die zu dir gerichtete Kälte nicht mit Kälte zu antworten, was für einen Schmerz sie dir auch bereiten mag.
23. Die Herrlichkeit Gottes besteht nämlich darin, dass Er jetzt noch eine Möglichkeit zur Rettung der Seele gibt und bestrebt ist, die gewaltsam vom Wissen der wahren Tiefen der Religion Abgekommenen mit ihrem Glanz in Berührung zu bringen, damit sie selbst ihr Schicksal wählen.
24. Der Verstand kann sich durch Wissen, die Seele nur durch Glauben entwickeln.
25. Der Herr hat geboten, dass die neue Wiederkunft ausschließlich in allgemein menschlichen Bedingungen stattfindet, ohne Erscheinungen von Feuerwerken aller möglicher Wunder, so wie es zum Verständnis der längst vergangenen Generationen notwendig war.
26. Die Notwendigkeit der Darstellung der Wiederkunft in den Wolken wurde deshalb gegeben, um, heimlich zu der vom Vater vorgesehenen Zeit erscheinend, leichter die Heuchler aufzudecken und die wahren Kinder Gottes zu offenbaren.
27. Wie soll der Mensch das vom Allmächtigen Kommende bestimmen: mit seinem Herzen oder mit den Augen, mit denen ihr jeglichen Schmutz zu sehen gewöhnt seid?
28. Wie soll der Mensch Gottes Sohn bestimmen: nach den Vorzeichen, von ihm geschaffen, oder nach dem Wesen, das aus seinem Herzen strömt?
29. Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte trägt, und es gibt keinen schlechten Baum, der gute Früchte trägt.
30. Jeder Baum wird an seinen Früchten erkannt, denn von Dornensträuchern erntet man keine Feigen und von Gestrüpp keine Weintrauben.
31. Käme der Hausherr mit Blitz und Donnerkeilen in sein Haus, dann würden alle seine Untertanen die Omen sehen und rufen: „Wir glauben an Dich, wir haben Dich erwartet!“
32. Unter ihnen werden auch jene sein, die vom Donner erwacht sind und ihren Herrn nicht erwartet hatten.
33. Aber der Herr kommt heimlich, um jedermanns wahres Gesicht zu sehen, solange es von den gewaltigen Omen unberührt ist und solange der gierige Heuchler noch unverhüllt ist.
34. Der Herr wird leise kommen und, an der Schwelle seines Hauses sitzend, wird er das Wasser des Lebens verteilen, das von jenem kommt, der ihn gesandt hat.
35. Und jeder, der ein großes Herz besitzt und von dem Wasser des Himmlischen Vaters trinken möchte, wird kommen und seinen Durst stillen. Denn mit seiner Seele wird er empfinden, was von seinem Vater kommt.
36. Obwohl sich das geistige Niveau der Gegenwart nicht vom geistigen Niveau vor 2000 Jahren unterscheidet, führt Gott heutzutage seine Kinder zum bewussten Glauben, doch nicht aufgrund von Angst und Wundern.
37. Denn die Angst stumpft mit der Zeit ab und der Mensch wird fähig, trotz seines Glaubens etwas Ungutes zu schaffen;
38. Ein aus Überzeugung und Verstehen heraus Glaubender, wird nie einen Schritt zurückweichen.
39. Und man muss wissen, dass Liebe und Angst nie zusammen existieren können.
40. Weshalb die Erreichung der Vollkommenheit der Seele im Schoße der Liebe unmöglich ist, wenn gleichzeitig Angst existiert.
41. Während Meines neuen Kommens auf die Erde offenbare Ich euch die Wahrheit Meines Himmlischen Vaters, die bis heute nicht ein Erdenmensch wissen durfte.
42. Wonach sichtbar die Zuteilung der Menschen zum Licht und zur Finsternis vonstatten geht.
43. Die Seelen der Menschen, die empfänglich und offen dem Licht gegenüber waren, werden schnell das von Gott Kommende erkennen,
44. Was ihnen erlaubt, sich am Lebenswasser zu laben und den anderen Wartenden zu helfen, mit ihm in Berührung zu kommen.
45. Andere halten am Buchstaben fest und beginnen zu überlegen, was sie zu ihrem Untergang führt.
46. Hört auf die Stimme eurer Seele, nicht auf die Kälte eures Verstandes!
47. Denkt daran! Nicht die gewissenhafte Ausführung von Zeremonien bestimmt einen Gläubigen, sondern die Höhe, zu der eine Seele sich erhebt auf dem Weg des Glaubens.
48. Gott schätzt die guten Eigenschaften der Seele, nicht den Platz, den der Körper in der Gesellschaft einnimmt.
49. In letzter Zeit erkennen viele, die mit dem Herabgesandten in Berührung kommen, ihn an.
50. Doch gleichzeitig ergreift sie die Versuchung: Wird dieser Weg nicht zum Fall gereichen? Und der Mensch beginnt nachzudenken…
51. Denkt daran! Der Verstand kann das Geistige nicht erfassen.
52. Er muss einschätzen – gereicht es zum Guten oder zum Bösen –
53. Wonach die Seele den einen oder anderen Weg zur Geistigkeit einschlägt.
54. Der Versuch, zuerst das Wesen des geistigen Emporsteigens begreifen zu wollen, ist Unsinn.
55. Der Mensch besteigt die Gipfel auf einem einzigen vorbestimmten Weg.
56. All sein Leben soll der Entwicklung der Seele gewidmet sein, die ein Kind Gottes ist.
57. Doch die Entwicklung der Seele ist nur dank der Tätigkeiten des Körpers möglich.
58. Um die Richtigkeit des geistigen Weges zu bestimmen, muss man seine Seele so weit wie möglich öffnen und sicher den gegebenen Weg entlangschreiten, wobei man gleichzeitig Gutes für die Umgebenden schafft.
59. Wenn du aber feststellst, dass der gewählte Weg Schaden bringt, so verlasse ihn sofort, unabhängig von den möglichen Schwierigkeiten.
60. Ansonsten hast du bereits eine Sünde begangen.
61. Wenn du aber keinen Schaden siehst, so gehe ohne Zweifel, denn wer Zweifel hat, wird nicht nur nicht auffliegen, sondern auch für die neben ihm Schreitenden ein Anker sein.
62. Schreite voran und vertraue der Höheren Welt die Sorge um deine Sicherheit an. Seid Schöpfer! Amen. Vissarion

Kapitel 28

1. Meditation… Die Grundlage aller östlichen Wege der geistigen Entwicklung ist die Meditation. Was aber ist Meditation?
2. Amen, Ich sage euch: Meditation ist die Kunst, sich außerhalb der Gesellschaft zu stellen und gleichzeitig in ihr zu sein.
3. Die Fähigkeit, sich in der Natur des Lebensgeistes aufzulösen und angeblich eine wahre Möglichkeit, den Kontakt mit dem Allmächtigen zu erlangen.
4. Doch entwickelt sich das geistige Gewebe dabei?
5. Die menschliche Seele wird nur durch die Tätigkeit des Körpers geformt.
6. Wann erlangt der Mensch eine größere Kraft, wenn er das Hindernis bezwingt oder wenn er es umgeht?
7. Amen, Ich sage euch: Nur in der unmittelbaren Überwindung jeder Versuchung wird die Seele gereinigt und die geistige Kraft gestärkt.
8. Im Zustand der Meditation wird die materielle Energie ausgeglichen, deren Ströme durch verschiedene Kanäle des menschlichen Körpers fließen, was die psychische Energie entsprechend ins Gleichgewicht bringt.
9. Das erlaubt es dem Menschen, in einem neutralen Zustand zu verbleiben, keine schädlichen Einwirkungen aufzunehmen.
10. Doch wisset: Gleichzeitig strahlt der Mensch keine Wärme aus.
11. Meint ihr wirklich, dass euch euer Vater das Leben im Körper gegeben hat, damit ihr die ganze Zeit über danach trachtet, euch von den gegenseitigen Verbindungen mit den Werten des Lebens im Körper und der Umwelt zu isolieren?
12. Der Körper wurde euch gegeben, damit ihr die Seele entwickelt.
13. Denn nach dem Verlassen des Körpers unterbricht die Seele ihre Entwicklung, obwohl sie die Eigenschaft zu fühlen beibehält und die Fähigkeit, neues Wissen aufzunehmen.
14. Der meditative Zustand, den der Mensch anfangs versucht von Zeit zu Zeit zu erreichen, verwandelt sich allmählich in ein permanentes Verbleiben.
15. Dieser Mensch wird immer ausgeglichen sein, denn die Zirkulation des Lebensgeistes in seinem Körper verläuft ohne Abweichungen.
16. So ein Mensch wird immer mehr vom Gefühl des Leidens abkommen, was scheinbar eine wichtige Entwicklungsgrundlage ist. Doch welcher Entwicklung?
17. Leiden sind von zweierlei Art: Mitleid mit sich selbst und Mitleid mit den Menschen.
18. Die eine Art führt entsprechend zum Fall, die andere – zum Aufstieg.
19. Von diesen Leiden kann sich der Mensch befreien entweder durch den Zustand tiefer Gleichgültigkeit, oder indem er zielgerichtet jede innere Verbindung sowohl zu den umgebenden Menschen verliert, als auch zu seinem Körper und seinen Werten, wobei die Meditation sehr hilfreich ist.
20. Dieses ermöglicht es, sich zwischen Leuten zu befinden und gleichzeitig abwesend zu sein.
21. Wie aber kann man dann seinem Nächsten helfen? Und ist dies möglich, wenn das Gefühl des Mitleids fehlt?
22. Wenn ein euch Nahestehender, der unter dem Druck einer, seine Kräfte übersteigenden Unannehmlichkeit steht, Unterstützung sucht, indem er die Seele vor euch öffnet, so, Amen, Ich sage euch: Hilfe kann nur der leisten, der einen Teil der Unannehmlichkeiten auf sich nimmt.
23. Diese Verunreinigung aber muss man mit segensreichem Lebenswasser säubern, damit sie nicht nur eurer Seele keinen Schaden zufügt, sondern auch die Umgebung nicht verschmutzt.
24. Dieses kann nur jener, der eine ausreichende Verbindung zum Himmelsvater erreicht hat.
25. Hat man diese nicht, ist der Mensch vor den Mächten der Finsternis schwach, und es fällt ihm äußerst schwer, fremde Leiden in sich aufzunehmen,
26. Denn die in seiner Seele angehäuften Wunden führen zur Erkrankung des Körpers, und durch sie zwingt die Finsternis den Menschen, jegliches gute Werk zu unterbrechen.
27. Um die Seele zu reinigen und sie zu entwickeln, muss man sie zuerst öffnen.
28. Doch je weiter du die Seele öffnest, desto stärker empfindest du Schmerz für die Umgebenden.
29. Am Anfang – für die Näherstehenden, dann – für die weniger, und später – für die noch Fremderen, und dann wirst du den Schmerz für den gebrochenen Zweig und den unsinnig zerschlagenen Stein empfinden.
30. Von diesen Leiden kann sich ein auf dem Weg zum geistigen Emporschreiten Gehender nicht befreien, doch sie überwinden kann nur ein gläubiger Mensch.
31. Heute hat der Mensch bei weitem keine richtige Vorstellung von dem Begriff Gläubiger.
32. In der Gesellschaft machte man sogar eine Einteilung in „Gläubige“ und „wahrhaft Gläubige“, was nicht richtig ist.
33. Amen, Ich sage euch: Ein Gläubiger ist jener, der nicht einen Schritt von seinem Glauben bei seinen Handlungen abweicht.
34. Jene „Gläubigen“, die noch in der Lage sind, irgendetwas Unwürdiges zu tun, sind Heuchler und die größten Träger des Bösen, denn sie stärken den Unglauben.
35. Der Segen, der vom Himmelsvater kommt, neutralisiert die vom Gläubigen aufgenommene Unannehmlichkeit und befähigt ihn, die Versuchung zu überwinden, indem er geistige Kraft anhäuft.
36. Dem Schlag ausweichen – das bedeutet nicht, ihn zu überwinden.
37. Wer den Versuchungen aus dem Weg geht, wird keine größere geistige Kraft erlangen.
38. Sich im Meditationszustand im psychischen Gleichgewicht befindend, hält der Mensch die Schwäche seiner Seele aufrecht und ihre leichte Verwundbarkeit durch die Steine der Finsternis.
39. Selbst wenn der Mensch eine einwandfreie Zirkulation der materiellen Energie in seinem Körper erreichte und aufrechterhielt, und dank dessen zusätzliche Möglichkeiten erlangte, wird die schwache Seele immer eine schwache kühle Welle aussenden.
40. Wenn man bedenkt, dass beim Menschen die Seele immer den Verstand beherrscht, so bedeutet dies, dass der Verstand einer schwachen kühlen Seele untertan ist.
41. Der Pfad des geistigen Emporsteigens ist vor dem Antlitz des Daseins noch unberührt.
42. Lasten von verschiedener Schwere erwarten den Wanderer zu Beginn dieses Weges.
43. Diese Lasten wurden noch nicht getragen und warten demütig auf ihre Träger.
44. Die Ungebildetheit der Selbstmeinung spornt die Erleuchteten dazu an, eine größere Last zu tragen.
45. Die Kräfte aber entsprechen bei weitem nicht immer dem ausgewählten Gewicht.
46. Der Unglückliche weiß nicht, dass der Herr nicht auf die Breite der Möglichkeiten sieht, sondern auf den Eifer beim Tragen der vorgesehenen Last.
47. Denn was hat es für einen Sinn, vieles in Angriff zu nehmen, doch dieses unwürdig zu tun?!
48. Dieser Träger wird den Mächten der Finsternis mehr untertan sein, und wehe dem, wenn er das rechte Maß nicht findet! Amen. Vissarion

Kapitel 29

1. Die Schwierigkeit, Neues aufzunehmen auf den Wegen der verschiedenen Glaubensrichtungen…
2. Wie natürlich ist sie während der ersten Schritte auf dem Weg zum Allerhöchsten!
3. Der Mensch ist noch nicht in der Lage, die Qualität eines anderen Menschen einzuschätzen, obwohl diese in vielem auch außerhalb der Tätigkeiten seines Körpers offensichtlich ist.
4. Ihr achtet auf die Handlungen und Gedanken der anderen, vergleicht sie mit eurer Erfahrung, und erst danach zieht ihr eine bestimmte Schlussfolgerung über diesen Menschen.
5. Im Wesen des Menschen ist die Fähigkeit eingeschlossen, zu bestimmen, dass ein Wesen besser als das andere ist.
6. Das ist die Grundlage der ästhetischen und praktischen Entwicklung, was beim Suchen der Wahrheit behilflich ist.
7. Doch diese Suche wird durch die Fähigkeit eingeschränkt, die realistischste Entscheidung aus jenen Varianten zu wählen, die seinem Verstand zugänglich sind.
8. Und nur in Abhängigkeit von der Bedeutung der einen oder anderen Persönlichkeit, kann der Mensch einen ganz anderen Weg beschreiten, selbst wenn er ihn nicht versteht,
9. Entschlossen den vorgeschlagenen Weg betretend, sich auf den Glauben an diese Persönlichkeit stützend.
10. Die Kinder Gottes, die im Körper verweilen, müssen selbst die Wahrheit suchen, wobei sie sich auf die persönliche Erfahrung und die Erfahrung ihrer Mitbrüder stützen sollen.
11. Doch zu bestimmten bedeutsamen Zeiten, zu denen die Richtung der Lebensbahn der Menschen verändert werden soll, um sie zu dem nötigen Ziel zu führen, wird vom Himmlischen Vater die Wahrheit gegeben.
12. Danach besteht die ganze Schwierigkeit darin, dass der Mensch, nachdem er sich an die persönliche Suche der Wahrheit gewöhnt hat, scheinbar unfähig wird, die zugesandte Wahrheit aufzunehmen.
13. Denn aus Gewohnheit misst er sie entweder an seiner persönlichen Erfahrung oder an der Erfahrung vergangener Generationen.
14. Das Nachdenken über die Wahrheit führt in vielem zu einem anderen Verstehen von ihr.
15. Ein anderes Verständnis der Wahrheit aber ist eine Scheinwahrheit.
16. Das Dasein des Alls wird von zwei Wahrheiten durchdrungen, die sich Seite an Seite bewegen: Die materielle Wahrheit und die geistige Wahrheit.
17. Die materielle Wahrheit ist unveränderlich und existiert ewig – unabhängig von den Wünschen und dem Verständnis aller Kinder des Einen.
18. Die geistige Wahrheit ist ihrem Wesen nach ebenfalls unveränderlich, doch, in Abhängigkeit vom Entwicklungsniveau des menschlichen Verstandes in der einen oder anderen Epoche, wird sie in einer etwas aktualisierten Form gegeben.
19. Euer Himmlischer Vater berücksichtigt unbedingt die Abweichungen, die während der Bewegung in Zusammenhang mit der Wahrheit, die er früher seinen Kindern schickte, eingetreten sind.
20. Und er eröffnet euch ebenfalls neue Wahrheiten, dank derer ihr euch lange Zeit vorwärts bewegen und immer höhere Gipfel erreichen könnt.
21. Dieses Neue wird unbedingt mit der Beachtung des Verständnisniveaus der Gegenwart gesendet, was es natürlich schwer begreiflich macht für den Verstand der vergehenden Epoche.
22. Die vom Himmlischen Vater offenbarten Krumen der geistigen Wahrheit muss der Mensch als das großartigste Heiligtum aufnehmen und sie unablässig befolgen.
23. Unsinnig ist der Versuch, das Wesen des geistigen Aufstiegs zuerst verstehen zu wollen.
24. Mit dem modernen Verstand kann man die offenbarten Wahrheiten über den von Gott gewiesenen Weg nicht erfassen.
25. Erst in ferner Zukunft kann man feststellen, wohin all das führte,
26. Denn die geistigen Wahrheiten bestimmen die Entwicklung der Kinder Gottes viele Jahrhunderte im voraus.
27. Die Wahrheit braucht sich nicht zu behaupten, sie holt die Weggehenden nicht ein, klopft nicht an die Türen der Tauben und leuchtet nicht in die Fenster der Blinden. Sie ist.
28. Und nur diejenigen können sie aufnehmen, die die Fähigkeit besitzen, Grundlage zukünftiger Schöpfungen zu sein.
29. Weshalb die neuen Wahrheiten engen Pforten ähneln, durch die nur wenige schreiten können, denn viele wurden gerufen, doch wenige erwählt.
30. Der Glaube wurde dem Menschen nicht gegeben, damit er zweifelt.
31. Dort wo der Zweifel beginnt, hört der Glaube auf.
32. Ein Gläubiger ist jener, der nicht einen Schritt von den Gesetzen seines Glaubens abweicht.
33. Doch Gläubige wissen sehr gut, dass mit der Zeit verschiedene Propheten offenbart werden können.
34. Sie wissen ebenfalls, dass die Propheten nicht deshalb kommen, um die Wahrheiten zu wiederholen, die früher ausgesandt wurden, sondern um die Augen des Menschen zu öffnen für die neue Wiederkunft und um die gemachten Fehler zu berichtigen.
35. Alles Neue erfordert einen neuen Glauben. Das aber ist bereits gefährlich, denn es gibt viele, die den Menschen vernichten möchten.
36. In diesem Zusammenhang befindet sich die Menschheit in einer äußerst unbequemen Lage, was noch zu vielen Opfern führen wird.
37. Heute realisiert sich das vom Himmlischen Vater Vorgesehene. Ich bin gekommen, wie Ich es euch versprochen habe,
38. Um das von Meinem Vater Begonnene weiterzuführen, um im Namen seiner Herrlichkeit zu handeln und das Wahre auf der Erde auferstehen zu lassen.
39. Ich kam mit einem neuen Namen und wie ein nächtlicher Dieb, um das wahre Gesicht von jedem zu erblicken und euch in Rechtschaffene und Nicht-Rechtschaffene einzuteilen.
40. Das Wesen der modernen Gläubigen ist unausbleiblich so beschaffen, dass sie die Wiederkunft erwarten, sie aber nicht abwarten.
41. Denn es ist sehr leicht, sich fest an den Buchstaben zu halten, der viel früher aufgestellt wurde.
42. Der auf dem Weg Schreitende trägt für sich nicht die Verantwortung, die jenem auferlegt wurde, der zuallererst den Weg betrat.
43. Was zum unausbleiblichen qualvollen Ende der Apostel führte.
44. Ich bin nicht deshalb gekommen, um das Vergangene zu wiederholen, sondern um eure Augen für das Neue zu öffnen und euch zu helfen, unmittelbar das Reich Gottes zu betreten,
45. Was euch versprochen wurde und heute zu euren Füßen gelegt wird.
46. Dies ist das Reich der Seele, das sich auf einer qualitätsmäßig höheren Entwicklungsstufe des geistigen Gewebes des Menschen befindet.
47. Jetzt steht ihr vor einer Stufe, die bestimmend sein wird für die Entwicklung der gesamten Menschheit.
48. Sie kann nicht von einem Körper überwunden werden, der zum Hindernis bei der vorgesehenen Bewegung werden kann.
49. Wisset! Wenn die Wahrheit mit solchen Wahrzeichen ausgesandt würde, dass sie von allen angenommen würde, so wäre das eine Nötigung,
50. Denn zwischen der Masse werden auch jene sein, die sie annahmen ohne die Kraft zu besitzen, das Vorbereitete zu bewältigen. Was nur zu einem großen Verlust führen wird.
51. Die Wahrheit wird in ihrer reinen Form heruntergeschickt,
52. Was erlaubt, dass sie nur jene finden, die ein großartiges Herz haben und das neue Lebenswasser des Himmlischen Vaters erwarten.
53. Das sind jene Kinder, die heute Gottes letzte Hoffnung zur Rettung des Menschengeschlechts sind.
54. Euer Vater hat euch die gewaltige Wahlfreiheit gegeben, was wesentlich zur Entwicklung beiträgt.
55. Hört auf euer Herz, denn nur es kann euch die euren Kräften angemessene Last weisen.
56. Könnt ihr aber euren jetzigen Weg nicht verlassen und einen neuen finden, so beendet diesen Weg würdig:
57. In eurem Herzen die Liebe zum Himmlischen Vater bewahrend, zum Nächsten und zu euren Feinden.
58. Erfüllt würdig das Gebot der Liebe. Und ihr werdet würdige Kinder eures Vaters sein. Friede sei mit euch. Amen. Vissarion

Kapitel 30

1. Die Harmonie schuf verschiedene Geschlechter bei den Lebewesen, damit sie ihr Leben bewahren und vermehren.
2. Diese Frage wurde im Leben des Menschen zum Stein des Anstoßes, denn die Gedanken über sie blieben auf einem äußerst primitiven Niveau.
3. Doch solange die Menschheit sich noch im Jugendalter befindet, nimmt sie leicht die Anleitungen fremder Zivilisationen auf, die sich auf einem höheren Entwicklungsstand befinden.
4. Das tritt durch die Menschen selbst in Erscheinung, die, in ihrer Mehrheit, gar nicht wissen, woher die einen oder anderen Begriffe stammen, die in ihrem Kopf erscheinen.
5. Die ursprünglichen Verhältnisse zwischen Männern und Frauen auf dem Instinktniveau waren die Entwicklungsgrundlage für alle Zivilisationen.
6. Doch die außerirdische Welt besitzt keine geistige Kraft,
7. Im Gegensatz zu jedem Menschen auf der Mutter Erde, der das geistige Gewebe besitzt.
8. Weshalb die Entwicklung der außerirdischen Welt nur auf dem Weg der Entwicklung des Verstandes verlief, denn Verstand ist nur dem Körper eigen.
9. Die Seele entwickelt sich nach einem anderen Gesetz.
10. Das geistige Gewebe, wurde es gegeben, kann nicht vereinfacht werden, damit es nicht zur Vernichtung führt.
11. Es muss in Harmonie gebracht und entwickelt werden.
12. Die Instinktgrundlage aber kann man vereinfachen, um mehr Kraft für die Entwicklung des Verstandes zu gewinnen.
13. Doch wisset! Diese Vereinfachung ist nur unter der Bedingung des Fehlens eines geistigen Gewebes zulässig.
14. Sind die geistigen Möglichkeiten gewaltig, wie es beim Menschen der Fall ist, so dürfen die Instinkte auf keinen Fall beschnitten, sondern nur in den Grenzen der Wahrheit, die für jeden von euch individuell ist, organisiert werden.
15. Die wahre Entwicklung des Menschen ist möglich einzig auf der Grundlage der Harmonie zwischen dem geistigen und dem natürlichen Prinzip.
16. Eines der natürlichen Prinzipien ist das Erreichen der Höhen der Naturliebe, die zwischen Mann und Frau entsteht.
17. Die Naturliebe begründet sich auf der Basis einer bestimmten Öffnung der Seele, der individuellen ästhetischen Auffassung und dem Harmonieren der körperlichen Befriedigung.
18. Das Fehlen einer der drei Grundlagen erlaubt der Naturliebe nicht, sich zu entfalten.
19. Der wahre Weg zur Vollkommenheit der menschlichen Seele führt über drei Gipfel: den Glauben, die Hoffnung, die Liebe, –
20. Was der geistigen Liebe, der Verwandtschaftsliebe und der Naturliebe entspricht.
21. Wenn die menschliche Seele einen der drei Gipfel nicht erreicht, wird sie nicht die Vollkommenheit erlangen.
22. Doch jeder der drei Gipfel muss vollkommen eingenommen werden. Man darf sich nicht nur mit ihrer Berührung zufrieden geben.
23. Eine der Wahrheiten für die Harmonie des ehelichen Zusammenlebens besteht darin, dass eines der Familienmitglieder das Kreuz tragen muss,
24. Das aus seinem Bestreben, die anderen Familienmitglieder auf sein geistiges Niveau zu bringen, besteht.
25. Diese Last kann nur jemand tragen, der sich gründlich anstrengt.
26. Für den einen ist das eine Prüfung, für den anderen eine Hilfe.
27. Es hat keinen Sinn sich eine Last aufzuerlegen, die man mit Leichtigkeit tragen kann.
28. Diejenigen, die wünschen, den Hindernissen aus dem Weg zu gehen, sollen wissen, dass die Entwicklung der Seele nur durch die Entwicklung anderer Seelen vonstatten geht.
29. Der Mensch lebt im Namen seiner Brüder und Schwestern, nicht in seinem Namen –
30. So wurde es von eurem Vater vorgesehen.
31. Und wenn sich neben euch jener befindet, der genau eurer Hilfe bedarf, so kann nur ein unglücklicher Mensch, der den Ruf des Himmlischen Vaters nicht beachtet und auf das persönliche Wohl bedacht ist, sich von ihm abwenden.
32. Viele sagen, dass ihre Kraft nicht ausreicht, noch mehr Hilfestellung zu leisten: sie würden nicht verstanden werden.
33. Das Wesen des Verstandes eines kleingläubigen Menschen besteht darin, dass er über seine Lebensweise nur dann nachdenkt, wenn er sich die Stirn an einem ernsthaften Hindernis aufgeschlagen hat,
34. Wobei er sofort auf die Entstehung einer scheinbar unüberwindbaren Situation verweist, die für ihn geschaffen wurde.
35. Amen, Ich sage euch: Im Weltall geschieht nichts zufällig. Die Zufälligkeit hat sich nur der unzureichende Verstand ausgedacht.
36. Jeden von euch erwarten nur jene Hindernisse, die eben von ihm überwunden werden müssen und von keinem anderen.
37. Diese Hindernisse sind wie Stufen, auf denen man, überwindet man sie, zu den Gipfeln der Vollkommenheit schreitet.
38. Die Macht des Teufels – ist eine geschickte Kraft, doch sie ist in sich selbst eingeschlossen.
39. Indem er auf den Menschen einwirkt und ihn zur Vernichtung führt, vernichtet sich der Teufel selbst,
40. Denn wenn die Menschen umkommen, so wird seine Energiezufuhr unterbrochen, was ihn zum Tode verurteilt.
41. Doch er kann sein Dasein nicht anders gestalten, und je mehr der Mensch lasterhafte Energie ausstrahlt, desto größer wird die Macht das Satans.
42. Der Teufel darf sich nicht unendlich lange entwickeln, denn wenn der Virus des Bösen in den außerirdischen Raum dringt, so wird das Weltall vernichtet werden.
43. Der Teufel trifft immer die schwächste Stelle und schlägt dort zu, wo es der Mensch am wenigsten erwartet.
44. Weshalb mit dem wahren Überwinden jedes Schlages die ständig auftretenden schwachen Seiten der Seele gestärkt werden, was natürlich dem Menschen hilft, sich zu entwickeln.
45. Jahrhunderte lang formten die Menschen Paare auf zwei Grundlagen: nach dem Gebot ihrer Seele und nach dem Gebot ihres Verstandes.
46. Die Kinder Gottes müssen sich in Paaren entwickeln, denn eine der Stufen, die zur Vollkommenheit führen, wird so ausgedrückt: wenn das Männliche und das Weibliche ein Ganzes werden.
47. Die Harmonie zwischen dem männlichen und weiblichen Prinzip gestattet es der Blütenknospe der einen und der anderen Seele sich vollkommen zu entfalten.
48. Die Harmonie entsteht dank der beiderseitigen Öffnung dieser Blütenknospen und dem Aufnehmen einer bestimmten Menge Segens von Gott und der Natur.
49. Dank dieser Harmonie ist das Entstehen eines neuen Energiesterns möglich, der eure Seele in Notzeiten schützen wird.
50. Ist der Emotionsausbruch nur einseitig und strahlt Lebenskraft aus, und der Mensch meint, er hätte die Harmonie erreicht, so irrt er sich.
51. Harmonie entsteht bei einer wahren Vereinigung, wenn in vollem Maße alle vereinigenden Grundlagen in Erscheinung treten und sie sich nicht gegenseitig stören, sondern verstärken.
52. Ein einzelner Mensch kann die Harmonie erreichen, die sich auf der Vereinigung der persönlichen Prinzipien gründet;
53. Doch vereint sich der Mensch mit einem anderen Menschen, so wird er selbst zu einem der vereinenden Prinzipien;
54. Und Harmonie ist jene Wahrheit, die vollständig beide Prinzipien aufblühen lässt.
55. Ihr müsst nicht nur die Harmonie des männlichen und weiblichen Prinzips erreichen, sondern sie auch im Laufe eures ganzen Lebens aufrechterhalten.
56. Doch unter dieser Harmonie soll man nicht jene zeitweiligen Bewunderungen verstehen, die bei vielen verschiedenen Vereinigungen mit dem entgegengesetzten Prinzip stattfinden.
57. Wählt der Mensch seinen Partner aufgrund vernünftiger Erwägungen, so erschwert er seinen Aufstieg bedeutend,
58. Denn er wird Hindernisse antreffen, die er nicht überwinden kann.
59. Hindernisse, die im Laufe des Lebens angetroffen werden, kann man meist nur mit Hilfe geistiger Standhaftigkeit bewältigen, doch niemals mit Hilfe des Verstandes.
60. Wenn du danach trachtest, das Geistige zu umgehen und Bequemlichkeiten verlangst, so ist die Kraft der Seele äußerst geschwächt, was dich unfähig macht, die Hindernisse zu überwinden.
61. Die Unmöglichkeit, ernsthafte Hindernisse zu überwinden, kann auch in jenen Familien auftreten, die auf der Grundlage des Gebotes der Seele entstanden sind.
62. Dies ist in jenen Fällen möglich, wenn gleichzeitig keine geistige Entwicklung vonstatten geht.
63. Indem sie einen kritischen Punkt erreichen, können die Unglücklichen keinen anderen Ausweg erkennen, als sich zu verlassen, unabhängig davon, ob sie damit dem anderen Schaden zufügen oder nicht.
64. In kritischen Minuten, einen Ausweg nicht sehend, glaubt jeder, der danach strebt den anderen zu verlassen, dass er selbst unschuldig sei,
65. Und rechtfertigt sich mit seiner Machtlosigkeit, seinen Partner weiterhin zu wärmen.
66. Diese Unglücklichen versuchen nicht zu verstehen, wie es dazu kam, dass die Hindernisse unüberwindbar wurden.
67. Kinder Gottes! Hört die Stimme der Wahrheit! Nach der Geburt eures Körpers und nachdem der Körper eine Seele bekam, wird vor euch in Abhängigkeit von geschaffenen Ausgangsbedingungen ein ätherischer Weg eures Lebens ausgebreitet.
68. Er wird nach den wahrscheinlichsten Entscheidungen in der einen oder anderen verantwortlichen Minute gelegt,
69. Was natürlich die Möglichkeit erschwert, von dem vorgesehenen Weg abzukommen.
70. Doch handelst du in einer verantwortlichen Minute so, wie es dir nicht eigen ist, so wird sich im selben Moment die Zukunft ein wenig verändern.
71. Bei jedem von euch sind auf der zukünftigen Lebenslinie alle möglichen hindernden Wellen verschiedener Höhe zu sehen.
72. Und bedenke! Wenn in der fernen Zukunft eine Welle zu sehen ist, die dich leicht überschlagen kann, so wirst du auf dem ganzen Weg zu ihr verschiedene Stufen antreffen, und, ersteigst du sie, wirst du dich zum Moment des Zusammentreffens mit der fatalen Welle auf einem Niveau mit ihr befinden, wo sie dich nicht umwerfen kann.
73. Doch bist du unaufmerksam und umgehst beständig auf der Suche nach Bequemlichkeiten die angetroffenen Stufen, so wird dich in einem bestimmten Moment die fatale Welle überschlagen und zerbrechen.
74. Und bedenke ebenfalls, dass, wäre der Mensch ein Fluss, wäre es dann seitens eines anderen, der in diesem Fluss schwimmt, vernünftig, die Änderung der Richtung des Flusses nach seinem Wunsch zu fordern?
75. Die Wende ist unmöglich und das wachsende Bedürfnis, sie zu fordern, führt nur zum Zerstören der Harmonie zwischen dem Schwimmer und dem Fluss.
76. Der Fluss fließt unverändert weiter, und der Schwimmer verlässt ihn entweder, oder er ertrinkt.
77. So erfasst die Wahrheit über das Wesen eures Daseins! Friede sei mit euch. Amen. Vissarion

Wie wir Menschen miteinander leben sollten …