Buch der Grundlagen

 

Kapitel 1

1. Geist … Stille des Geistes …
2. Aus der Stille des Geistes lösten sich zwei Punkte,
3. Die, sich dicht auf dicht nähernd, unaufhaltsam zu den Höhen der Harmonie strebten.
4. Aus der Ewigkeit näherte sich ihnen noch ein Wanderer, der im wilden Tanz der geborenen Harmonie kreisen wollte. Und wieder Ewigkeit …
5. Und jetzt verschlingt das machtvolle harmonische Ganze, den Körper einer glänzenden Sphäre annehmend, unermüdlich die Ewigkeit, immer mehr seine wunderbare Geburt erkennend,
6. Wo eine geheimnisvolle Besonderheit sich im Wesen des Ganzen offenbarte und der feurige Körper ein kaltes Herz bekam.
7. Der Körper aber, die Reife erreichend, strahlte ständig die mächtigen Wellen des Lebensgeistes aus,
8. Die, einmal ausgesandt, in der Finsternis der Unendlichkeit verschwanden und nie wieder an sich erinnerten.
9. Das erschwerte immer mehr den Wirbel des gewaltigen Tanzes und zu seiner Zeit begannen die Konturen eines unüberwindbaren Hindernisses zu schimmern,
10. Denn der unwiederbringliche Abgang der Feuerwellen führte zur wesentlichen Erschöpfung dieses Feuers.
11. Die Grenze kam näher, nach der die immer größer werdende Übermacht der Herzenskälte unumgänglich das Verdichten des Wesens des machtvolle Ganzen zur Folge hätte, was die Entwicklung anhalten und zum Ausgangszustand zurückführen würde.
12. Der Eine, wie sich das machtvolle Ganze nannte, wandte sich zum ersten Mal seiner Weisheit zu, die in zarten Fünkchen im Schoße seiner Wesenheit glitzerte.
13. Und wieder Ewigkeit. Doch auch Arbeit.
14. Eine gewaltige Stimme ließ die Stille erbeben: Es werde!
15. Der Eine wurde zum Schöpfer, aus seinem Wesen die überflüssige Kälte in Form von einzelnen Körpern herauslösend.
16. Neun wunderbare weibliche Grundprinzipien begannen um den Einen zu kreisen,
17. Durch sich ein Sakrament offenbarend, bei dem ein kalter Körper mit einem feurigen Herzen entstand.
18. Sich im Reigen bewegend, strebten die Schwestern der großartigen Bahn entlang, die den Körper des Schöpfers umgürtete.
19. Der Eine betrat den Weg der lebensbejahenden unendlichen Entwicklung; denn sein Geist, seinen Schöpfungen unermesslich hingegeben, drang durch das Wesen der gewaltigen weiblichen Grundprinzipien, vergrößerte sich vielfach und kehrte erneut zur Quelle zurück.
20. Eine gewisse Entwicklungsstufe erreichend, erlangten die Kinder des Einen feste materielle Körper und verschafften sich das Recht, durch die einzigartige Schönheit ihrer Körper zu bezaubern.
21. Bis zu den Höhen des Alters kreisend, zerfielen die Schwestern in viele Funken,
22. Und eine enorme Vielfalt jüngerer Schwestern begann ihren Reigen um die älteren oder stärkeren Verwandten.
23. Und mit ihrer gemeinsamen Familie verschlangen sie weiter den Weltraum, mit ihrer Bewegung den kräftesammelnden Schöpfer umgebend,
24. Denn immer mehr Wellen des Lebensgeistes, die den Körper des Einen weiterhin verließen, kamen immer verstärkter zurück.
25. Das wunderbare Sakrament des Weltalldaseins wurde geboren, das in den Stufen bestand: von dir eins – zu dir viel mehr.
26. Das Wesen der Harmonie entwickelt sich immer auf die beste Weise, folglich benötigt es kein ursprüngliches Ziel.
27. Solange die Harmonie existiert wird sie sich immer nur auf ihre größte Vollkommenheit zubewegen.
28. So entwickelt sich die Wahrheit der materiellen Welt, eine strenge Wahrheit.
29. Sie ist unveränderlich und existiert immer. Das gewaltige Absolute ist unbeugsam.
30. Die Harmonie ist kein Nebel, vom Wind bewegt, sondern die Ewigkeit, die das Dasein wiegt.
31. Ein strenges Gesetz für die Ungehorsamen. Blindheit verlässt die Harmonie.
32. Das gewaltige Absolute kennt die Begriffe Gut und Böse nicht, sondern offenbart zwei Prinzipien: Schaffung und Zerstörung.
33. Und alles, was die Harmonie verlässt und die Entwicklung des Größeren stört, wird unvermeidlich vernichtet.
34. Erneut Ewigkeit … Die Stille jedoch wird immer mehr durch den wachsenden Lärm der sich öffnenden unzähligen Blütenblätter des Daseins erschüttert.
35. Rätselhaft und wundervoll ist die mächtige Welt des Schöpfers des gewaltigen Universums, wo die Vielfältigkeit so einzigartig ist, wie es die Blumen auf der Mutter Erde und ihren Schwestern sind.
36. Und nimmt man die Blumen einer einzigen Art, so wird auch hier die Suche nach zwei gleichen unsinnig sein.
37. Doch um wie viel größer ist die Vielfalt im Universum, wo es nicht nur die Unwiederholbarkeit in Bezug auf das Äußere gibt, sondern wo sich auch alles in seinem Wesen ständig mit der Zeit verändert! Diese Bewegung aber ist ewig.
38. Unter der unendlichen Vielfalt der Schwestern im weiten Weltall wuchs die Mutter Erde zur Blüte auf, ihre Geburt jener verdankend, die aus dem männlichen Prinzip geschaffen wurde.
39. Die kalten Wellen ihres Körpers, mit dem feurigen Strom des Schöpfers in Berührung kommend, lassen ein feines Naturgewebe entstehen, das sich in einem zarten Schleier um den Körper der Erde windet.
40. Im Wesen dieses Gewebes ist ein Gesetz eingeschlossen, aufgrund dessen sich alles entwickelt, was im mütterlichen Schoße geboren wird. Alles, was aus dem Staub der Mutter Erde entsteht.
41. Wie herrlich und einzigartig sind die Wellen aus ihrem wunderbaren Prinzip, wo sich ihre Zärtlichkeit und Eigenschaften fortwährend ändern, so wie sich alles ändert, was das Sakrament des Lebens im großartigen Dasein erlangte.
42. Es gibt keine Wiederholung dieser individuellen Veränderungen bei allen Bewohnern des unendlichen Universums.
43. Und einst berührte dieser Strom, der aus dem feurigem Herzen der Mutter Erde kam, zärtlich den Feuerstrom aus dem Körper des machtvollen Schöpfers, ausgestrahlt von der einzigartigen Blüte, und offenbarte ein herrliches Sakrament.
44. Ein männlicher Geist, der in sich nicht einen Tropfen Kälte besaß, berührte das Dasein durch seine Geburt.
45. Der erhebende Geist des Segens offenbarte sein Leben nach einem unbekannten Gesetz. In seinem Wesen trug er ein einzigartiges Sakrament.
46. Oh, herrlich duftende Quelle, wie wunderbar und erstaunlich rätselhaft ist deine Wahrheit!
47. Das unbekannte Gesetz des Daseins dieser Quelle gestattete es der umgebenden Welt nicht, ihn zu sehen, denn dieses Gesetz war ein anderes, als das materielle Gesetz.
48. Und um die Herrlichkeit sichtbar zu machen, musste sich die segensreiche Wahrheit in ein materielles Gesetz kleiden.
49. Das Wesen des Daseins dieser Wahrheit aber enthielt ein bekanntes Sakrament, als die Wellen der duftenden Strahlen, die ins Unendliche der Ewigkeit ausgestrahlt wurden, nicht mehr die Möglichkeit besaßen, mehrfach verstärkt zurückzukehren.
50. Der Geist des Segens aber durfte sich nicht in ein begrenzendes Gesetz einschließen und einst, in seiner Weisheit, begann er von seiner Flamme Funken zu lösen.
51. Funken, die, mit den Kleidern des Begrenzten bekleidet, dazu berufen waren, Wärme und Licht auf dem Weg der Ewigkeit zu verbreiten.
52. Und so wie Funken von Flammen brennender Äste bald verglühen und der Augenblick – ihr Los ist, so wird das Los der Funken des segensreichen Feuers, verlieren sie den Glauben an ihre Quelle nicht, die Ewigkeit sein.
53. Gewaltige Arbeit mit Hilfe materieller Hände wird es den kleinen Funken gestatten, die segensreiche Kraft ihres Vaters aufnehmend, ihm vielmalig mehr zurückzuführen.
54. Würdig das Testament mit dem Himmlischen Vater eingehend, ist das Menschengeschlecht, sich fest an die ausgestreckte Hand des großen Vaters klammernd, dazu berufen, Seine Herrlichkeit durch sein Leben zu offenbaren, indem es dieses Licht im Universum verbreitet.
55. Diese Einheit des Vaters mit seinen ihm glaubenden Kindern gestattet es dem Geist des Segens, sich unendlich zu entwickeln. Und sei die Herrlichkeit Gottes ewig! Amen.

Kapitel 2

1. Das Gehirn des Menschen ist der Tempel seiner Seele,
2. Dessen Bau während des Lebens im Körper verläuft.
3. Die Kenntnisse des Menschen sind Bauarbeiter, die mit dem Wunsch kommen, beim Bau des Tempels mitzuhelfen.
4. Doch der Verstand lässt nicht jeden zu,
5. Denn abhängig davon, was für ein Tempel entsteht, so ein Geist wird in ihm leben.
6. Ist der Verstand nicht aufmerksam genug oder blind denen gegenüber, die die Möglichkeit wünschen, ihre Hände an den Bau des Tempels zu legen, so kann er sich in einen Stall verwandeln, den der kleine Geist des Gestanks bewohnt.
7. Doch er kann sich auch als Höhle herausstellen, gefüllt mit dem Geist der Finsternis und der Kälte.
8. Der Körper des Menschen ist der Bewahrer des Tempels,
9. Der danach strebt, die Bauzeit des Tempels zu verlängern, damit er zur Vollendung kommt.
10. Ein Gebiet im Gehirn leitet den Körper im Rahmen des Instinkts.
11. In diesen Bahnen wird der Körper vor allen möglichen Gefahren geschützt, beschäftigt sich mit der Beschaffung von Nahrungsmitteln, kümmert sich um Wohnung und Erhaltung der Art.
12. Das Gehirn des Menschen, im Unterschied zum Gehirn der Tiere, dank der ihm gegebenen breiten Möglichkeiten, hilft dem Körper, zielstrebiger und mit größerer Leichtigkeit diese Eigenschaften ins Leben umzusetzen.
13. Menschen, die ihre Instinkte zum Wichtigsten machen, sind Tieren ähnlich, doch viel gefährlicher als sie.
14. Denn, dank der Möglichkeiten des Verstandes, können sie unermesslich mehr Unglück schaffen.
15. Der Körper ist berufen, die intellektuellen Möglichkeiten im Leben umzusetzen, indem er gedankliche Errungenschaften in sichtbare umwandelt,
16. Und so den Umgebenden die Möglichkeit gibt, mit den Einwirkungen der Hände des Schöpfers bekannt zu werden und sie zu fühlen.
17. Ein Werk, das mit Liebe geschaffen wurde, hat auf die Umgebenden einen segensreichen Einfluss.
18. Ein Werk, mit Boshaftigkeit geschaffen, ruft Ekel hervor.
19. Ein herzloses Werk ruft ein entsprechendes Verhältnis zu ihm hervor.
20. Denkt daran! Der menschliche Tempel ist nicht nur fähig, das eine oder andere Licht selbst auszustrahlen, sondern bringt auch das Werk der Hände seines Hüters zum Leuchten.
21. Alles hängt davon ab, von welcher Stärke die Seele war, die bei der Herstellung des Produkts zugegen war.
22. Man darf in Beziehung auf diese bedeutenden Eigenschaften des Menschen nicht blind sein!
23. Denn der Teufel ist fähig, diese Möglichkeit auszunutzen und sich wie ein Virus leicht von Mensch zu Mensch zu übertragen,
24. Denn seine Möglichkeiten sind meisterhaft und lassen keine Schwäche aus.
25. Denkt daran! Die Krankheit des Bösen zieht den Verstand für lange in Mitleidenschaft, wenn nicht für immer.
26. Was für eine Auswahl muss dann unter den Bauarbeitern des Tempels getroffen werden?
27. Der Teufel, der eine menschliche Seele besucht hat, fordert Befriedigung auf eine Weise, bei der dieser Mensch einem anderen Menschen noch mehr Böses überbringt.
28. Das kann sowohl ohne Worte in Erscheinung treten, als auch in Worten.
29. Der Drang, die Boshaftigkeit auszuschütten, ist so stark, dass die Mehrzahl der Leute unfähig ist, ihm zu widerstehen.
30. Doch einige versuchen, die Boshaftigkeit in sich zu erdulden, was, wenn sie keinen Ausweg und Befriedigung findet, dem Menschen Empfindungen großer Leiden aufzwingt, die in der Seele ungeglättete Narben zurücklassen.
31. Die Einwirkung des Teufels auf die Seele muss man in sich neutralisieren,
32. Damit sie nicht nur der Seele nicht schade, sondern auch nicht aus ihr ausbreche und eine immer größere Anzahl Leute in Mitleidenschaft ziehe.
33. In Abhängigkeit von seinem Wesen kann der Mensch zwei Wege zum Sieg über die Versuchungen des Teufels gehen.
34. Den einen Weg können nur jene Leute gehen, deren Seelen eine genügend feste Verbindung mit Gott haben.
35. Nur wenn man eine Verbindung mit ihm hat, kann seine segensreiche Kraft in die verwirrte Seele eingehen und sie von den Anschwemmungen des Teufels säubern.
36. Für kleingläubige Menschen und für Ungläubige, die eine schwache Verbindung zu Gott haben, übersteigt diese Art des Kampfes ihre Kraft.
37. So eine Unfähigkeit, den Segen Gottes zu benutzen, kann den Unglauben der Menschen mit schwachen Seelen an den Allmächtigen stärken,
38. Wobei das Auftreten dieser Ungläubigkeit sofort die Verbindung eurer Seele zum Teufel festigt,
39. Was seine Einwirkung auf euch noch verstärkt.
40. Und denkt daran! Einer bestimmten Kraft des Teufels kann nur eine nicht geringere Kraft des Segens Gottes widerstehen.
41. Doch das Einsetzen dieser segensreichen Kraft hängt von eurer Verbindung zu Gott ab.
42. Den zweiten Weg, sich dem Teufel zu widersetzen, kann sowohl ein Gläubiger als auch ein Ungläubiger benutzen.
43. Die Hauptsache ist – dass ihr nicht eine eurer Fähigkeiten verloren habt,
44. Die euch in der Kindheit gegeben wurde als Fundament für den Bau des Tempels der Seele.
45. Ein Kind – ist das am wenigsten entstellte und verdorbene Wesen.
46. In der Kindheit, in der sein Bewusstsein nicht der Einwirkung der gesellschaftlichen Dogmen unterliegt, treten in ihm am vollständigsten jene Möglichkeiten in Erscheinung, die der Mensch im Laufe seines ganzen Lebens entwickeln muss.
47. Das sind die Möglichkeiten, die in eurer Vorstellung in Form von Phantasien und Träumen bestehen,
48. Was am meisten im Kindesalter entwickelt ist.
49. Im Weltall existiert nichts Unsinniges.
50. Denke daran! Wenn dir etwas gegeben wurde, so bist du verpflichtet, deine Gabe zu entwickeln. Das ist die Vorsehung in deinem Leben.
51. Betrachte aufmerksam die Vergnügungen der Kinder!
52. Und erkenne, wie die Kinder, die einen oder anderen Spiele spielend, so tief im Wesen des Spieles versinken, dass sie derart ernsthafte Erlebnisse empfinden, als wären sie Erwachsene in beliebigen Berufen.
53. Doch das Kind ist mit Hilfe seiner Vorstellungskraft in der Lage, die eine oder andere Lebenssituation in seinem Inneren lebendiger zu erleben, als sie in Wirklichkeit geschehen kann.
54. Wenn also die Energie der Finsternis durch einen Bekannten in die Seele des Kindes eindrang, so fordert sie, sich verstärkend, sofort ihren Ausbruch entweder zu dem Beleidenden, oder zu irgendeinem anderen, der sich in der Nähe befindet.
55. Wenn jemand der Erwachsenen sich einschaltet und den Streit beendet, so wird sich diese Bosheit in die Seele des Einmischenden ergießen.
56. So ein Ausbruch ist geringfügig und kann auch ganz fehlen.
57. Die Hauptkraft der Bosheit bleibt immer für den Beleidigenden bestimmt.
58. Wenn aber der Ausbruch der Bosheit nicht vonstatten ging, so schickt das Kind diese Versuchung intuitiv in den geschlossenen Kreis der Selbstzerstörung.
59. Mit Hilfe seiner Phantasie bekommt es die volle Befriedigung aller Versuchungen.
60. Die Boshaftigkeit wird vernichtet, ohne die Seele zu verlassen.
61. Doch beim Betreten des zweiten Weges muss man äußerst aufmerksam sein.
62. Man sollte ihn nur solange benutzen, bis man eine genügende Verbindung zu Gott erlangt hat.
63. Denn obwohl sich die teuflische Versuchung selbst zerstört, bleibt die Seele für öftere Besuche ähnlicher Verführungen offen.
64. Die Vorstellungskraft muss vernünftig angewendet werden: um der Bosheit nicht noch mehr Grausamkeit zu übertragen.
65. Wisse! Der Gedanke ist der Vorhof zur Tat.
66. Wenn du in deiner Vorstellung ein boshaftes Laster mit noch größerer Wut befriedigst, so entwickelt sich mit der Zeit eine noch festere Verbindung zum Teufel,
67. Die seinen Versuchungen gestatten, immer öfter und mit noch mehr Kraft deine Seele zu besuchen.
68. Die Vorstellungskraft hat sich während der Entwicklung des Menschen im Reich der Macht unbedeutend entwickelt. Und nur bei Menschen, die schöpferische Neigungen haben.
69. Doch einigen Völkern wurden noch im Altertum Wahrheiten übermittelt, in deren Wesen die Entwicklung der Vorstellungskraft einbezogen war.
70. Diese Wahrheiten werden bis zum heutigen Tag geachtet, in nächster Zukunft aber werden sie ihren vorgesehenen Platz in der Entwicklung der Menschheit einnehmen.
71. Die Armut der Vorstellungskraft und die Unfähigkeit zu ihrer Entwicklung ist eine Folge des Strebens nach materiellem Wohlstand.
72. Der Mensch beginnt dem mehr zu glauben, was er mit seinen Augen sehen kann, und die „leere Phantasterei“ lässt er in der sorglosen Kindheit.
73. Da der Mensch keine richtige Vorstellung vom Wesen der Einwirkung des Teufels hat, kann er sich nicht ganz von seinem Weg befreien.
74. Denn selbst mit guten Absichten kann der Mensch so viel Unglück bringen, wie es ein Böswilliger nicht vermag.
75. Denkt daran! Guten Taten, die von euch ausgehen und nicht durch euren Verstand geschützt werden, kann sich der Teufel zu nutze machen;
76. Und dann zieht eure Welt Leiden nach sich.
77. Es ist äußerst wichtig zu verstehen, dass man sich von begangenen Sünden nicht mit Hilfe von Gebeten und Beichten befreien kann.
78. Das Gebet festigt nur die Verbindung zu Gott, um durch es seinen erhebenden Segen zu bekommen,
79. Was die Kräfte für einen weiteren Widerstand gegenüber dem Satan stärkt.
80. Der sündige Schmutz bleibt während einer zeitweiligen Schwäche kleben, wenn ihr den Einwirkungen der Versuchung nachgebt.
81. Wenn ihr die Verführung verspürt, sie aber nicht bekämpft und eine Sünde begeht, so zerreißt in derselben Minute einer der vielen Fäden, die eure Seele mit Gott verbinden,
82. Mit deren Hilfe der Himmlische Vater versucht, euch vor der unheilvollen Einwirkung zu schützen.
83. Bei einer wiederholten Einwirkung dieser Art verbleiben euch weniger Kräfte zum Widerstand. Die Versuchung aber wird mit größerer Stärke empfunden.
84. Wenn ihr auch das zweite Mal nicht standhaltet, so wird die Möglichkeit, das nächste Mal zu widerstehen noch kleiner, die Einwirkungskraft der Versuchung – noch größer.
85. Wisset! Erst beim zweiten Sündenfall erscheint ein neuer Faden, der euch mit dem Teufel verbindet.
86. Diesen Faden zu zerreißen ist wesentlich schwieriger, als die Seele nach dem ersten Sündenfall zu reinigen.
87. Der Mensch, der auf diese Gesetzmäßigkeit nicht achtet, rutscht leicht bis zum Boden des sündigen Abgrunds.
88. Wenn ihr Erkenntnisse über die verschiedensten Fallen des Teufels erlangt, so erlangt ihr zusätzliche Möglichkeiten seinen Versuchungen standzuhalten,
89. Und daraus folgt, ihr erlangt mehr Kräfte für die Entwicklung der guten Seiten eurer Seele.
90. Denkt daran! Die Hauptlaster, mit denen der Teufel den Menschen die Individualität raubt, sind die Macht und die materiellen Werte.
91. Seht euch um! Und erkennt, wie Leute, deren Selen zur aktiven Wechselwirkung mit dem Satan neigen, immer, wenn auch kaum bemerkbar, beim Erreichen materieller Güter das Glück begleitet.
92. Bei den anderen, deren Seelen so oder anders Gott nahe stehen, misslingt das Anhäufen materieller Güter.
93. Selbst wenn sie etwas errungen haben, so verlieren sie es schnell wieder.
94. Der Verlust kommt daher, dass der Segen Gottes, indem er in eine offene Seele einkehrt, jene Kraft schwächt, die die materiellen Werte festhält.
95. Und wisset! Dieser Wertgegenstand körperlichen Wohles, ist nach seinem Wesen dazu bestimmt, sich unter einer stärkeren Energie der Finsternis zu befinden.
96. Wenn diese Energie schwächer wird, so geht der materielle Wertgegenstand entweder zu einer stärkeren Energie über, oder wird vernichtet.
97. Ein solcher Wertgegenstand hält sich gut unter der Macht des Teufels, denn er ist seine zuverlässige Waffe, unter deren Einfluss der Mensch den geistigen Prinzipien gegenüber blind wird.
98. Bei Menschen, die eine wesentlich stärkere Verbindung zum Teufel haben, häufen sich die materiellen Werte im Überfluss.
99. So ein Laster verwüstet unbemerkt, in Kleinigkeiten, so sehr die Seele und verwickelt den Menschen in alle möglichen körperlichen Ergötzungen, dass die Rückkehr zu den geistigen Werten fast unmöglich wird.
100. Der Teufel schützt eifrig die Leute, die seinen Weg betreten,
101. Indem er um sie ein schwarzes Feld schafft, dem Leute mit hellen Feldern aus dem Weg gehen.
102. Diese Menschen werden in wohlbringenden Verbindungen kein Glück haben, was sie noch mehr verbittert und zum Nichts abtreibt.
103. Ein Gestrauchelter soll nicht schnell der Enttäuschung verfallen,
104. Denn zum Fall bedarf es keiner Anstrengung, doch um sich emporzuheben, wird Leistung gefordert.
105. Denkt daran! Wer ins Wasser gefallen ist, kommt nicht trocken heraus. Nur mit der Zeit wird er trocknen – und umso schneller, je stärker die Sonne auf ihn scheint.
106. Ein geistlicher Rang bewahrt absolut nicht vor der Einwirkung des Teufels, wie hoch dieser Rang auch sein sollte.
107. Der Teufel dringt auf die gleiche Weise bei einem Geistlichen ein, wie bei den anderen Menschen.
108. Vor den Früchten der Einwirkung des Satans kann nur die stärkste Verbindung mit Gott hüten.
109. Wenn du nur einen guten Verstand hast, oder eine scheinbar wunderbare kulturelle Erziehung, so gibst du dich, wenn du den schwachen wie den starken Einfluss des Teufels spürst, seinen Versuchungen nur aufgrund einer vernünftigen Einschätzung nicht hin.
110. Doch in der Seele verbleibt immer eine Spur von der Nichtbefriedigung einer bösen Versuchung, selbst wenn sie kaum zu bemerken ist,
111. Die bei vielfacher Wiederholung sich verstärkt und die Kraft, dem Teufel zu widerstehen, untergräbt; und einmal wird der Fall kommen. Und dieser Fall wird gewaltig sein.
112. Die Macht des Geistes des Bösen gestattet es ihm, auch an heiligen Orten zu wirken.
113. Selbst am Altar des Tempels – am Heiligsten des Heiligsten – könnt ihr euch unter seinem Einfluss befinden.
114. Wisset! Der Segen und die Versuchung bewegen sich Seite an Seite. Den Segen abweisend, bekommst du die Versuchung.
115. So sei die Wahl deiner Seele würdig!
116. Höre aufmerksam auf die Stimme deiner Seele, denn die Seele – ist ein Kind Gottes.
117. Sie kann nicht fehlen. Seid Schöpfer! Amen.

Kapitel 3

1. Nach dem Willen Gottes offenbarte das Menschengeschlecht einst zum ersten Mal sein Gesicht im Universum.
2. Ein neuer, keinem bekannter Weg zog sich wie ein feuriger Pfad hin zur Ewigkeit.
3. Ein Weg, von märchenhaftem Efeu und wunderbaren Blumen umgeben …
4. Doch worin unterscheidet sich dieser feurige Pfad von den feurigen Schlangen, die in einer riesigen Menge ungeordnet den umgebenden Raum durchdringen?
5. Die Harmonie des gewaltigen materiellen Daseins bewegt sich immer auf dem besten Weg.
6. Weshalb das Setzen eines bestimmten Zieles auf dem Weg zur Ewigkeit sinnlos ist.
7. Die erstaunliche Welt des Schöpfers des Alls wurde durch unerfassbare Sakramente bereichert, als im Schoße seines Daseins die ersten Funken des beweglichen Verstandes erschienen,
8. Deren Entwicklung mit dem Erkennen der ersten Gesetze der Umwelt begann,
9. Wobei diese Kinder, je besser sie die Gesetze verstanden, umso weiter in ihrer Entwicklung vorankamen.
10. Und jenen, die zuerst den Pfad der rauen Ewigkeit betraten, mussten keine Hinweise gegeben werden.
11. Das Universum, vom machtvollen Schöpfer erschaffen, besitzt eine erstaunliche Vielfarbigkeit, kennt jedoch die Begriffe Gut und Böse nicht.
12. Seine Entwicklung geht immer nach einem strengen, unabänderlichen Gesetz vor sich, und begreift es jemand nicht, so kann er seine Entwicklung nicht weiterführen. Diesen Unglücklichen erwartet nur das Nichtsein.
13. Weshalb jeder, der den Weg zur Ewigkeit betritt, selbst mit jedem seiner Schritte die Grundlage erkennen muss, auf der er schreitet und selbstständig seine Richtung auswählen muss,
14. Wobei jeder nächste Schritt nur dann getan werden kann, wenn der vorhergehende klar erkannt worden ist.
15. Dieser Weg wurde zum Wesen des Gesetzes zur Entwicklung des Verstandes.
16. Die auf diesem Weg Fortschreitenden machen ihren nächsten Schritt erst, wenn alle erkannt haben, dass dieser Schritt – der beste ist.
17. Und keiner von ihnen würde es wagen, einen anderen Schritt zu tun.
18. Die ersten Kinder des Schöpfers des Alls, als Träger des beweglichen Verstandes, begannen jene Gesetze zu erkennen, die in ihrem Reichtum im All bereits in Erscheinung getreten waren.
19. Und nur ihr Erkennen durch die unmittelbare Arbeit des Verstandes, und das aufgrund ihrer Fähigkeit, auf dem für ihr Entwicklungsniveau besten Weg fortzuschreiten, gestattete diesen Kindern, am schnellsten in Harmonie mit der Umwelt zu treten und sich zum vollen Leben entfalten.
20. Und daraufhin, nachdem immer mehr Welten mit einer ähnlichen Daseinsart geboren wurden, versuchten die Fortgeschrittenen und die größten Möglichkeiten Erreichenden ihren zurückgebliebenen Brüdern zu helfen, doch ohne sich direkt in ihre Entwicklung einzumischen.
21. Dieses Verbot wurde zum Gesetz der Entwicklung der Welten des Alls.
22. Und die Kleineren, an deren Geburt oft jemand der Größeren beteiligt war, konnten in Abhängigkeit von den auftretenden Verstandesfähigkeiten leicht ihre Hervorbringer überholen, um dann ihrerseits zu versuchen, den Zurückbleibenden zu helfen.
23. All das geschieht im Rahmen der Harmonie des Alls.
24. Jene Welt aber, die den Rahmen der Harmonie verlässt, geht auf ihren Untergang zu.
25. So wirbelte die Ewigkeit unerbittlich mit ihren Füßen Staub im Weltall auf, als einst, in einer der Ecken des unendlichen Universums, das künftige Menschengeschlecht sein Leben im Körper begann.
26. Und da dieser Körper ursprünglich das gleiche Wesen mit jener Welt besaß, die in ihrer Unendlichkeit schon lange ihr Leben behauptete, so begann die Entwicklung auf dem bekannten Weg durch das Erkennen der bereits offenbarten Sakramente.
27. Und als nach dem Willen Gottes seine Kinder ein gemeinsames Ganzes mit diesem Körper auf der Mutter Erde bildeten, so erschien zu dieser Zeit im Universum ein Sakrament, welches das Dasein noch nicht kannte.
28. Die Kinder Gottes verbanden in sich zum ersten Mal zwei Prinzipien, die sich nach zwei verschiedenen Gesetzen entwickeln können und die die Menschen zu einem harmonischen Ganzen vereinen müssen.
29. Das eine Gesetz gibt das Wesen des auf der Basis Aufbauenden wieder, das andere – das Wesen des die Basis selbst Schaffenden, was dem Weg der Entwicklung des Verstandes und dem Weg der Entwicklung der Seele entspricht.
30. Wobei die Seele ein Kind Gottes ist, der Körper aber ist das, dank welchem die Seele sich entwickeln kann.
31. Heutzutage seid ihr die einzigen Kinder des Himmlischen Vaters und vor euch liegt ein Weg, der noch von keinem begangen wurde.
32. Und folglich sind seine Gesetze im Universum noch nicht offenbart worden.
33. Und nur durch eure Bewegung auf dem vorgesehenen Weg wird das All mit den Kenntnissen über die unbekannten Gesetze bereichert.
34. In der Entwicklung der Ewigkeit des materiellen Daseins im All wurden ursprünglich nie irgendwelche Ziele gesteckt, denn dieser Weg ist ein einziger und benötigt keine zusätzlichen künstlichen Korrekturen in seiner Richtung.
35. Mit dem Erscheinen der Träger des beweglichen Verstandes erschien im Weltall zum ersten Mal der Begriff eines Zieles,
36. Dessen Wesen im Erreichen einer bestimmten Vernunft bestand, um sie auf die vollständigere Entwicklung ihrer Gesellschaft zu richten ohne die Harmonie der Umwelt zu zerstören.
37. Das Wesen des Zieles, das sich die Kinder Gottes stellen müssen, läuft auf das Bestreben hinaus, jener Wahrheit gleich zu werden, die der Himmlische Vater zur bestimmten Zeit offenbart.
38. Denn nur er, der die Höhen kennt, zu denen er seine Kinder führt, kann die Richtung des Aufstiegs weisen.
39. Und nur das Bestreben, die Wahrheit Gottes zu erfüllen, gestattet es euch unbedingt zum Wohle eurer Gesellschaft zu arbeiten, Und zwar im wohltätigsten Sinne.
40. Amen, Ich sage euch: Das Reden über das Wohl der Gesellschaft ohne die Wahrheit des Himmlischen Vaters zu verstehen, zeugt von großer Blindheit.
41. Wenn ein Blinder einen Blinden führt, so fallen beide in die Grube.
42. Das Eintreten in die Harmonie mit der Umwelt hängt ebenfalls vollständig von eurer geistigen Entwicklung ab,
43. Denn das Gesetz der Entwicklung der Seele ist die erste Grundlage zu eurer Entfaltung.
44. Die Entwicklung der Seele, die im Schoße dieses Gesetzes in Erscheinung tritt, kann nicht wie notwendig vonstatten gehen, wenn der nächste Schritt vordem als der richtige erkannt wird.
45. Euch ist nur der Glaube an die Richtigkeit des zukünftigen Schrittes gestattet.
46. Vor euch liegt das Gesetz der Freien Wahl, und jedem steht bevor, den richtigen Schritt zu tun, der eben eurer Individualität entspricht.
47. Dieser Schritt muss nur so getan werden, wie du es für richtig hältst, selbst wenn die Mehrheit anders rät,
48. Doch trachte bei diesem Schritt danach, nicht von der Wahrheit abzukommen.
49. Amen, Ich sage euch: Glaube, nicht Wissen bestimmt eure Wahl.
50. Und da die Entwicklung der Kinder Gottes für die Bewegung auf dem Weg in die Ewigkeit bestimmt ist, so wird dieser Weg durch Stufen gekennzeichnet werden, die den Aufstieg zu noch größeren Gipfeln ermöglichen.
51. Diese Stufen werden durch jene Zeiten gekennzeichnet, wo nach dem Willen Gottes, unter Berücksichtigung des immer weiteren Aufblühens des menschlichen Wesens, die Wahrheit hinuntergeschickt wird, ohne die die weitere Entwicklung des Menschengeschlechts nicht möglich ist.
52. Die Kinder Gottes können nicht selbstständig für sich den Weg bestimmen, den es noch nicht gibt.
53. Die richtige Richtung kennt nur der Himmlische Vater.
54. Und man kann sie nur dann erkennen, wenn der große Vater Licht durch Sein Wort schickt – Seinen einzigen Sohn.
55. So war es, so ist es, so wird es immer sein. Amen.

Kapitel 4

1. Nun aber erkennt die Wahrheit, nach welcher der Übergang vom Reich der Macht zum Reich der Seele vonstatten geht.
2. Die Epoche des bisherigen Lebens der Menschheit verläuft auf dem Niveau des Reiches der Kraft.
3. Während dieser Zeit, besonders am Anfang, hängt der Erfolg beim Aufeinandertreffen der Menschen untereinander von der größeren physischen Stärke und dem schärferen Verstand ab.
4. Die Tätigkeit des Menschen kann auf die Nutzung der Naturgaben zurückgeführt werden, die dabei angehäufte Kraft aber wird benutzt, um den Schwächeren von sich abhängig zu machen,
5. Wobei oft die physische Kraft den höheren Verstand unter seine Obhut nimmt.
6. Am besten hebt sich jener aus diesem Strom hervor, der die meisten Untertanen unter seine Macht gebracht hat.
7. Die Stärke der Machthaber wird von ihrem materiellen Reichtum bestimmt, der Beweglichkeit des Verstandes, und sehr selten, vom geistigen Reichtum.
8. Das Niveau des Reiches der Kraft hat dem Leben des Menschengeschlechts seinen Stempel aufgedrückt, was dem Menschen nicht gestattete, vom Wesen des Lebens der Tierwelt abzukommen.
9. Doch es gibt einige, die es verstanden, ihr Leben im Licht der höheren Welt zu erhalten. Das sind jene Kinder Gottes, die den wahren Glauben an Gott erkannt haben.
10. Die Lebensweise der Menschen unterscheidet sich von der der Tierwelt nur darin, dass der Mensch seine körperlichen Bedürfnisse mit einer größeren Bequemlichkeit ins Leben umsetzt,
11. Indem er alle Möglichkeiten seines Verstandes benutzt und, wenn nötig, auch Kraft, und darin sieht er den Sinn seiner Existenz.
12. Die Entwicklung der Menschheit baute sich zu allen Zeiten auf der Grundlage diametraler Gegensätze auf.
13. Auch weiterhin wird sie sich auf dieser Grundlage entwickeln, doch das Verhältnis der sich bekämpfenden Kräfte wird sich verändern, was dem menschlichen Geschlecht gestattet, die nächste, höhere Entwicklungsstufe zu betreten.
14. Im Reich der Macht entwickeln sich die Menschen im Rahmen der Gegenüberstellung von Schaffung und Zerstörung.
15. Dabei wird ein äußerst breites Spektrum menschlicher Erscheinungen offenbart, die in einem unendlichen Chaos vonstatten gehen.
16. Eine solche Breite ist nur für das niedrige Niveau der geistigen Entwicklung des Menschen bestimmend,
17. Dessen Wesen man gut bei kleinen Kindern in ihren kindlichen Spielen beobachten kann, die die gleiche Befriedigung sowohl im Schaffen, als auch im Zerstören finden.
18. Die nächste Ebene, durch die der Lebensfluss des Menschen fließen wird, ist das außergewöhnliche Seelenreich, das vom Himmlischen Vater für seine Kinder vorgesehen wurde. Doch was ist das Wesen des Übergangs aus der Welt der Kraft zur Welt der Seele?
19. Der enorme Raum zwischen Schaffen und Zerstören wird von der Linie der Gleichgültigkeit in zwei Hälften geteilt.
20. Diese Linie ist wie ein Abrechnungsstrich, von dem aus zwei Wege in entgegengesetzte Richtungen führen.
21. Auf der einen Seite führt der Weg zum Tempel der Schöpfung, auf der anderen zum Abgrund der vollständigen Zerstörung.
22. Um sich auf einem dieser Wege zu bewegen, braucht der Mensch Glauben, denn der Glaube ist ein kräftiger Motor, der hilft, angetroffene Hindernisse zu überwinden.
23. Das Gesetz des Glaubens setzt göttliches Licht nicht unbedingt voraus; denn es ist ein Gesetz, auf dem sich das Dasein des Menschen in all seinen sich entgegengesetzten Erscheinungen begründet,
24. Wenn der Mensch die Richtigkeit seines nächsten Schrittes nicht einschätzen kann, doch glaubt, dass der gewählte Schritt der richtige ist.
25. Glaube hilft immer, einen langen Weg zu überstehen und das gewünschte Ziel zu erreichen. Doch woran glaubt der Mensch und wem vertraut er?
26. Auf der Gleichgültigkeitslinie, wo sich die weißen und schwarzen Prinzipien im Gleichgewicht befinden, wird jedes Streben nach Errungenschaften eingestellt,
27. Denn ein Mensch kann nicht gleichzeitig danach streben, Gutes und Böses zu tun.
28. Das Wesen gleichgültiger Menschen besteht ausschließlich in ihrer Fähigkeit, sowohl Gutes, als auch Schlechtes zu schaffen.
29. Jeder der abzweigenden Wege führt durch Länder, von denen die Möglichkeit, zum endgültigen Ziel zu gelangen, abhängt.
30. Das Land, durch das der Weg zum Tempel führt, wird von Leuten bewohnt, die hauptsächlich gute Taten ausführen, doch bei denen gleichzeitig auch einige Seiten der Laster in Erscheinung treten.
31. Das entgegengesetzte Land wird von jenen bewohnt, die in höherem Maße zu lasterhaften Handlungen neigen.
32. Das Wesen der Leute des dunklen Landes besteht in ihrer Fähigkeit, auf gleiche Weise Böses den Menschen zuzufügen, deren Leben sich auf dem entgegengesetzten Weg bewegt, und jenen, die sich neben ihnen in die gleiche Richtung bewegen.
33. Nur zwei Hindernisse halten sie von der Schaffung größerer Boshaftigkeiten zurück: die Angst und die vernünftige Einschätzung.
34. Doch die Angst verschwindet mit der Zeit, wenn sie nicht regelmäßig aufrechterhalten wird, nachdem der Mensch unter die volle Kontrolle des Satans fällt.
35. Dank vernünftiger Einschätzungen kann man sich ebenfalls der Hingabe zu lasterhafteren Versuchungen enthalten,
36. Doch dann wird jede nicht erfüllte Versuchung, die nur im Bewusstsein unterdrückt wurde, eine Spur in Wesen des Menschen hinterlassen.
37. Nach oftmaliger Nichtbefriedigung verstärkt sich diese Spur, und einmal kommt es zu einer Explosion im psychischen Zustand,
38. Wonach der Unglückliche in einer kurzen Zeitspanne den Abgrund der Zerrüttung erreichen kann,
39. Sich in das gefährlichste Wesen verwandelnd, das nur einen beweglicheren Verstand besitzt.
40. Die einzige Möglichkeit, die dazu berufen ist, den Abgrund zu verschütten und ihn dem Erdboden gleich zu machen, ist das immer vollständigere Erkennen des heiligen Glaubens durch das Menschengeschlecht.
41. In einem Land, das dem Palast der Schöpfung geneigt ist, kann sich der Mensch nur aufgrund eines unzureichend festen Glaubens an seinen Himmlischen Vater aufhalten.
42. Denn dieser schwache Glaube nimmt dem Kind Gottes die Möglichkeit, seine lasterhaften Handlungen zu überwinden.
43. Im Wesen der Kinder Gottes des sonnigen Landes, die sich dem Palast des Schöpfung näherten und ihn erreichten, liegt ihre Fähigkeit, gleich leicht jenen zu helfen, die ihnen ähnlich sind, als auch den unglücklichen Brüdern, deren Leben auf dem entgegengesetzten Weg verläuft.
44. Über den Weg der sich verdichtenden Finsternis redend, sage Ich euch wahrhaftig, dass der heilige Glaube durch die Entkräftung des Abgrundes der Zerstörung, der sich immer mehr im Menschen auftut, ihn nicht nur einebnet , sondern dass er auch jene Kraft zerstört, aufgrund derer die Neigung zur Seite des Abgrundes existiert.
45. Das ermöglicht es, die Kinder Gottes endgültig aus der Sklaverei der Finsternis zu befreien.
46. Was die Widerstandsmöglichkeiten bis zur Gleichgültigkeitslinie einengt.
47. Doch richtig sind eure Überlegungen über die Unmöglichkeit der Entwicklung ohne diametrale Gegensätze.
48. Das Sakrament der Gleichgültigkeitslinie liegt nicht in der Gegenüberstellung, denn diese Linie verschwindet in den göttlichen Strahlen,
49. Da Gottes Kinder wahrhaftig unfähig werden, etwas Lasterhaftes zu tun, indem sie sich voll im wohltuenden Atem seiner aufflammenden unendlichen Macht und Herrlichkeit befinden.
50. Der mächtige Herr segnet den Eintritt des Menschengeschlechts in das Reich der Seele, das wunderbare Reich,
51. Wo der ewige Motor der unbegrenzten Schaffenstätigkeit der unerschöpfliche Schatten der Unzufriedenheit sein wird.
52. Die emporstrebenden Kinder Gottes werden die Ruhe nicht finden. Amen.

Kapitel 5

1. Das Dasein der menschlichen Seele nach der Beendigung des Lebens im Körper verläuft ähnlich dem großartigen Gesetz der Bewegung des Alls,
2. Das um die machtvolle Quelle kreist – den Schöpfer des Weltalls.
3. Im Weltall gibt es viel erstaunliche Galaxien, in denen wunderbare Sternensysteme kreisen,
4. Wo um den einen oder anderen Stern eine bestimmte Anzahl Planeten im Reigen tanzen,
5. Die ihrerseits sie umkreisende Monde haben können.
6. Eine ebensolche Bewegung ist der Höheren und Niederen Welt eigen.
7. Der mächtige Himmelsvater ist die Krönung der Höheren Welt.
8. Der Regierende der Niederen Welt, den die Menschen den Teufel nannten, ist das Resultat eines groben Fehlers.
9. Die Seelen der Menschen, die während ihres Lebens im Körper Rechtschaffenes oder Lasterhaftes angehäuft haben, gelangen in die Höhere oder Niedere Welt,
10. Deren Wesen die Erde umgürtet und die sich in einem unterschiedlichen Abstand von ihr befinden.
11. Die niedere Welt ist in der Nähe der Erdoberfläche. Die höhere Welt wesentlich weiter entfernt.
12. Das Dasein dieser Welten ist eine bestimmte Notwendigkeit.
13. Die geistige Entwicklung ist ein einzigartiger Weg im All, auf dem sich noch keiner bewegte.
14. Dieser Weg ist neu und zu Anfang recht schwierig,
15. Denn das vor dem Antlitz des Seins offenbarte geistige Gewebe brachte ein neues Gesetz mit sich – das Gesetz der Freien Wahl.
16. Der Einwirkung dieses Gesetzes unterliegend, waren die ersten Kinder Gottes, die ihre geistige Kraft noch nicht beherrschten, in der Lage, viel Leid zu schaffen.
17. Etwas, was auf dem Weg zur Ewigkeit zulänglich ist.
18. Weshalb an der Schwelle dieses Weges sich eine Familie organisieren muss, die fähig ist, eine würdige Grundlage zu werden, auf der die wahren Kinder der Ewigkeit aufwachsen.
19. Im All wird nirgends etwas Vollkommenes geboren. Und der Begriff selbst ist sehr relativ.
20. Denn wenn eine Grenze besteht, höher als die man sich nicht entwickeln kann, so ist diese Grenze der Anfang des Todes.
21. Im wunderbaren Schoß der Mutter Erde offenbart, müssen die Kinder Gottes lernen, die ihnen gegebene erstaunliche geistige Kraft zu beherrschen,
22. Den in sie gelegten göttlichen Funken in ein strahlendes Feuer zu verwandeln, das Licht und Wärme überträgt.
23. Jene Kinder, die durch beharrliche, rechtschaffene Arbeit im weiten Chaos ihr geistiges Gewebe auf die gebührende Weise entwickelten, gehen zeitweilig in die Höhere Welt über, die vom Menschen das Paradies genannt wurde.
24. Doch das ist nur vorübergehend, solange der Teufel noch existiert, mit dessen Versuchungen die Schwächeren auf der Erde kämpfen.
25. In diesem Kampf erreicht die menschliche Seele ihr eigentliches Wesen.
26. Jene, die ein Niveau erreicht haben, wo es keinen Sinn mehr hat, ihnen einen neuen Körper zu geben, weil sie die ihnen anfangs gegebene Kraft völlig verbraucht haben, gehen in die Niedere Welt, wo sie einen endgültigen Tod erleiden. Diese Welt nannten die Menschen die Hölle.
27. Doch wisset! Der Himmlische Vater gibt euch die Möglichkeit, einen neuen Körper bis zu der Zeit zu bekommen, solange in euch wenigstens eine geringe Fähigkeit zur Entwicklung erhalten bleibt.
28. Denn die menschliche Seele kann sich nur im Körper entwickeln.
29. Es gibt noch ein Sakrament des vorübergehenden Aufenthalts der rechtschaffenen Seelen auf der Paradiesebene.
30. Der Himmlische Vater hat seinen Kindern einen ewigen Entwicklungsweg bereitet, die Entwicklung der Seele aber geht nur mit Hilfe der Tätigkeiten des Körpers vonstatten.
31. Die in die Höhere Welt gekommenen Seelen der Rechtschaffenen werden den Segen Gottes vollständiger empfinden: mehr oder weniger –
32. In Abhängigkeit vom Grade der Entwicklung des geistigen Gewebes, denn es ist einem Segel ähnlich – je breiter, desto mehr Wind nimmt es auf.
33. Die in die Hölle Gekommenen werden ein größeres oder geringeres Joch erleben – abhängig von der Stabilität ihrer Verbindung mit dem Teufel.
34. Die Möglichkeit, seine Seele zu reinigen, gibt es nicht.
35. Und man soll über diese unerbittliche Grausamkeit nicht zetern, denn das Gesetz und Sakrament der Entstehung des Teufels hängt vollkommen von den Taten des Menschen ab.
36. Doch in der Existenz der Seelen gibt es ein gewisses Intervall der Unbestimmtheit.
37. In dieses Intervall fallen jene Seelen, die noch die Möglichkeit besitzen, sich zu entwickeln, doch nicht das entsprechende Niveau der Reinheit erreicht haben.
38. In diesem Zustand befinden sich jene Seelen, deren Körper während des Lebens keinen wahren Glauben erreichten.
39. Das Fehlen eines solchen Glaubens bringt den Menschen zum passiven Verständnis des Guten und Bösen,
40. Wodurch der Mensch die Fähigkeit besitzt, auf gleiche Weise Gutes und Böses zu schaffen.
41. Doch das Gute bleibt im Kreise seiner selbst oder seiner Nächsten.
42. Das Niveau der Unbestimmtheit umgibt die Erde in ihrer nächsten Nähe,
43. Was den Seelen, die auf dieses Niveau kommen, gestattet, sich zwischen den in Körpern Lebenden zu befinden,
44. Und dabei weiterhin alles zu sehen und zu hören. Doch diese Seelen können bereits nicht mehr handeln.
45. Und da sie die erlangten Laster und ungezügelten Wünsche weiter besitzen, so bringt ihnen das zusätzliche Leiden,
46. Denn außerhalb des Körpers existiert die Möglichkeit der Befriedigung der Gelüste und der Erlösung von Lastern nicht.
47. Den Körper verlassend befindet sich der Mensch in einer groben Energiehülle, der die verwandtschaftliche Verbindung und die persönlichen Eigenschaften des im letzten Körper verbrachten Lebens erhalten bleiben.
48. Diese Hülle zerfällt innerhalb von 40 Tagen.
49. Und wenn nach Gottes Willen dieses Kind nicht seinen verbliebenen Brüdern zur Hilfe gelassen wird, geht die Seele nach dem Zerfall der groben Energiehülle zu einem in einem Punkt konzentrierten geistigen Gewebe über,
50. Das kleinere oder größere Abmessungen hat, abhängig von der entwickelten Kraft.
51. Die persönlichen Eigenschaften fallen ab und es offenbart sich die Individualität, die ursprünglich vom Schöpfer angelegt wurde, – mit dem ganzen Gedächtnis der vergangenen Leben, falls solche existierten.
52. Mit dem Übergang zu diesem befreiten Zustand werden der Seele die begangenen Handlungen bewusster, und wenn Laster bestehen blieben, die nicht gereinigt wurden, so führt dies zum Leiden der Seele.
53. Das kommt in einem heftigen Begehren nach einem neuen Körper zum Ausdruck,
54. Der nach dem Willen Gottes ausgesucht und gegeben wird, und nicht nach dem Willen der Seele selbst.
55. Wenn aufgrund der Tätigkeiten des letzten Körpers die Laster gereinigt sind, so erscheinen sie nie mehr im Gedächtnis der Seele.
56. Seelen, die auf das Niveau der Unbestimmtheit gekommen sind, benötigen unbedingt einen neuen Körper.
57. Und diese Wiedergeburten werden bis dahin geschehen, solange die Seele nicht die notwendigen Eigenschaften entwickelt, oder sie auf das Niveau der Nutzlosigkeit verfällt.
58. Auf dieses Niveau des Wartens auf einen Körper können nicht nur Seelen gelangen, die sich im Unglauben an das Licht der strahlenden Wahrheit geformt haben.
59. Hierher kommen auch jene Seelen, deren Körper anfänglich viel Böses gesät haben und die später den Weg der Reinigung betraten, jedoch nicht die notwendige Höhe erreichen konnten.
60. Selbst wenn der Mensch eine große Sünde begangen hat, so bedeutet das nicht, dass seine Seele in die Hölle kommt.
61. Denn der Mensch konnte sie weit entfernt von seinen Gewohnheiten tun, in einem Zustand, der ihn plötzlich aus dem Gleichgewicht brachte.
62. Wenn er eine schwere Sünde begangen hat, kann er sein ganzes weiteres Leben unter seinem Fall leiden, was von einem Lichtstrahl in seiner Seele zeugt.
63. Denkt daran! Je mehr Ruß sich in der Seele angesammelt hat, die auf eine Inkarnation wartet, umso mehr Prüfungen sind dem neuen Körper bereitet und umso nachteiliger wird der Körper selbst sein.
64. Die Seele hat nicht die Möglichkeit, eine für sich günstige Hülle zu wählen und wird vollkommen von dem sich neu entwickelnden Verstand abhängen,
65. Denn der Verstand ist nur dem Körper eigen.
66. Eine Seele, die die Wahrheit nicht erkannte, wird immer wieder die Angst der Annäherung des Endes seines Körpers erleben, immer wieder die Früchte der stärker werdenden Leiden von den ständig verstreuten Samen der Kälte ernten.
67. Wenn während des Lebens im Körper sich die geistige Vorsehung eröffnete, was die wahre Geburt des Menschen ist, und er konnte nicht die notwendigen Entfernung auf dem rechtschaffenen Weg zurücklegen, so erwartet ihn ein Körper mit besseren Eigenschaften.
68. Indem das Kind einen neuen Körper erhält, beginnt es, sich nicht im Einklang mit seinem Alter zu entwickeln,
69. Mit jenen sichtbaren Erscheinungen, die das Wesen seiner Seele darstellen.
70. Wisset! Die Geburt des Menschen geht nicht im Moment der Geburt des Körpers vonstatten, sondern wenn seine Seele in den ihr vorherbestimmten Lebensrhythmus tritt.
71. Genau so wie die Empfängnis des Körpers nicht die Geburt ist, obwohl der Körper bereits existiert.
72. Die Geburt des Körpers ist die Erhaltung der Möglichkeit, handeln zu können.
73. Mit der Geburt des Körpers geht die Empfängnis der Seele vonstatten,
74. Deren Geburt beim Erscheinen des schöpferischen Bedürfnisses und dem Betreten des Körpers auf den Weg der Schöpfung nach dem wahren Gebot der Seele vonstatten geht. Das ist die höhere Geburt.
75. Indem der Mensch einen falschen Begriff über sich als Körper hat, wird er fähig, während der ganzen Zeit seines Lebens im Körper nicht geboren zu werden.
76. In jede neue Seele wird bei ihrer Empfängnis die Bestimmung ihres wahren Lebens hineingelegt.
77. Wenn die Seele nicht geboren und in den neuen Körper inkarniert wird, so wird diesem Körper die Verantwortung übertragen, das wahre Wesen seiner Seele zu finden und der Welt zu offenbaren.
78. Und sei eure Suche von einem göttlichen Strahl erleuchtet! Seid Schöpfer! Friede sei mit euch. Amen.

Kapitel 6

1. Jetzt ist die Zeit gekommen, vor euren Augen die Wahrheit zu offenbaren, die den Kindern Gottes völlig unbekannt geblieben ist.
2. Eine Wahrheit, die zum Ursprung gewaltiger Leiden wurde und die unerbittlich versucht, das Aufblühen der Seelen des Menschengeschlechts zu verhindern.
3. Die Wesenheit dieser Wahrheit durfte nicht früher offenbart werden, denn die Jugend der Kinder Gottes hätte es ihnen nicht gestatten, sich würdig der Verantwortung für ihr Leben auf der Mutter Erde bewusst zu sein –
4. Eine Verantwortung, die sich einst auf die Schultern der Menschen legte, vor deren Füßen sich der erstaunliche Weg der großartigen Schöpfung ausbreitete.
5. Die Seelen der Kinder Gottes, die zum ersten Mal ihr Wesen im Schoße der Mutter Erde offenbarten, hatten noch keine Erfahrung in der Erreichung geistiger Höhen.
6. Die Schwierigkeit aber, die die Wanderer bereits erwartete, war sehr groß, und das Universum kannte sie noch nicht.
7. Indem dieser Weg im Weltall erschien, offenbarte er ein neues Gesetz, auf dessen Grundlage sich das geistige Gewebe der Kinder Gottes entwickeln konnte.
8. Das war das Gesetz der Freien Wahl, das bis dahin niemand kannte.
9. Nach Gottes Willen wurde euch das Sakrament des schwer Vorhersagbaren geschenkt.
10. Gibt es aber eine Freie Wahl, so gibt es folglich auch Fehler.
11. Fehler waren aus dem Wesen des menschlichen Lebens nicht mehr wegzudenken.
12. Doch mit der Zeit war die Art der Fehler dazu berufen, sich zu verändern, auf eine immer höhere Stufe überzugehen.
13. Indem die Kinder Gottes immense Möglichkeiten erlangten, betraten sie einen Weg, auf dem sich ein geheimnisvoller Schleier für ewig über die Augen der Menschen legte.
14. Aber euer Himmlischer Vater wurde zu den menschlichen Augen, dem zu glauben ihr erlernen müsst, um euch würdig durch das Geheimnisvolle auf dem Weg der großartigen Schöpfung zu bewegen.
15. Als der Mensch diesen von niemandem begangenen Weg betrat, hatte er ungewollt die ihm gegebenen immensen Möglichkeiten unterschätzt und machte einen fatalen Fehler, dessen Resultat die Entstehung eines gewaltigen Leidens war.
16. Der Gedanke ist der Vorhof zur Tat.
17. Die Einzigartigkeit des Menschen besteht darin, dass mit dem Bewusstwerden der Stärke der Gedanken im Menschen das mächtige Sakrament des Glaubens erwachte –
18. Ein Sakrament, das die Quelle eines zauberhaften Stromes von Lebenskraft ist.
19. Dieser Strom kann vom Menschen entweder auf seine Tätigkeiten gerichtet werden oder zu einem anderen Lebewesen, oder zu einer bildlichen Vorstellung.
20. Wenn der Glaube auf seine Tätigkeiten gerichtet ist, so wird der Lebensstrom die eigenen Kräfte des Menschen nähren, was ihm hilft, sich hartnäckig auf sein Ziel zuzubewegen.
21. Wenn der Glaube auf die Tätigkeiten eines anderen Menschen gerichtet ist, so verstärkt er entsprechend die Kräfte dieses Menschen.
22. Was aber die bildliche Vorstellung betrifft, so tritt hier ein schwierigeres Sakrament in Erscheinung. Denn das Gedankenbild, das in einem Menschen entstanden ist, kann sein Dasein nicht länger aufrechterhalten, als der Mensch über es nachdenkt –
23. Und zwar jener Mensch, der seine ersten Schritte im Leben tut, in dem vieles verborgen ist, doch auch schon vieles offenbart wurde.
24. Wenn Menschen ihre Gedankenströme aussenden, deren Stärke durch die Kraft des Glaubens wesentlich vermehrt wird, so haben sie, auf ein und dieselbe Vorstellung ausgerichtet, ein einheitliches Wesen.
25. Hat das Ziel, worauf die Ströme gerichtet sind, kein eigenes Wesen, so werden sie sich dank der Einheitlichkeit dieser Ströme in einem Punkt vereinen,
26. Wo die Entstehung eines neuen Lebens vor sich geht, das bereits jenes beinhaltet, was zu dieser Zeit im Wesen der ausgerichteten Ströme enthalten war. So wurde der Geist des Bösen geboren.
27. Dieser Geist entstand aufgrund der schwerwiegenden materiellen Lebenskraft der Natur, die in Angstausbrüchen auftritt, welche hilft, im rauen Strom der Entwicklung des Daseins zu überleben, –
28. Und diese Angstausbrüche sind umso größer, je niedriger die Entwicklungsstufe des Verstandes ist, auf der sich die Kinder befinden.
29. Und so konnte der Mensch mit der Gabe seiner höheren Denkfähigkeit und dem wunderbaren Sakrament seines Glaubens unerwartet die natürliche Lebenskraft für sich umwandeln und ein gewaltiges Unglück entstehen lassen.
30. Der Himmlische Vater ist eine große Quelle geistiger Lebenskraft und konnte deshalb nicht der Urheber dieses Geistes sein.
31. Der Begriff vom gefallenen Engel, der im Altertum vom Menschengeschlecht erkannt wurde, bezieht sich auf das Dasein des Universums, und nicht auf die Offenbarungen Gottes.
32. Der böse Geist aber, der einst entstanden ist, konnte sein Dasein nur aufgrund der ständigen Ernährung mit den schmutzigen emotionellen Gefühlsausbrüchen des Menschen aufrechterhalten. Und das geschah und geschieht unentwegt.
33. Wenn die Vorfahren einen Erfolg hatten, so veranstalteten sie eine Lobpreisung des segensreichen Geistes,
34. Im Falle eines Misserfolges jedoch schieden sie dunkle Wellen über einen Geist der Finsternis aus.
35. Doch viele schrieben ihre Misserfolge ein und demselben Geist zu,
36. In der Meinung, dass ihr Misserfolg sich auf die Unzufriedenheit des guten Geistes begründet mit irgendwelchen falschen vorhergehenden Handlungen der sich ihm Verneigenden.
37. Doch das bedeutet nicht, dass sich ein Kältestrom zum Himmlischen Vater richtet.
38. Die menschliche Seele sendet Ströme des Lichtes und der Finsternis unabhängig vom Bewusstsein des Menschen aus.
39. Und ist der Mensch verbittert, so ist seine Seele sofort bereit, Ströme der Unzufriedenheit auszuscheiden, die beim Appell des unwürdigen Kindes Gottes an seinen mächtigen Himmlischen Vater sogleich vom bösen Geist angezogen werden,
40. Ihn mit Kraft auffüllen und ebenfalls mit neuen Kenntnissen über den aktuellen Misserfolg.
41. Solche böse Geister gab es anfangs so viele, wie es gesellschaftliche Ansammlungen gab.
42. Und als auf der Erde die Gemeinschaften so zunahmen, dass die von ihnen geschaffenen dunklen Geister in ein Feld der gegenseitigen Einwirkungen traten, so fand eine Anziehung und Vereinigung zwischen diesen Geistern statt.
43. Als Ergebnis der allmählichen Vereinigung entstand eine immer größere Konzentration der Kälte, deren anziehende Kraft stark zunahm, was weiter entfernte Zentren hinzuzog.
44. Im Endeffekt dieser Kraft- und Wissensverschmelzung entstand eine gewaltige Quelle des Bösen.
45. Der Teufel nahm seinen Thron ein, wo er ein Gegner der guten Handlungen blieb.
46. Er nahm alle Tätigkeiten des Menschen unter seine Kontrolle, denn er besaß eine gewaltige Kraft und alles Wissen über die schlechten Taten der Menschen, die irgendwann einmal von ihnen auf der Mutter Erde begangen und immer abgefeimter wurden.
47. Die sich entwickelnden bösen Geister nahmen anfangs nur passiv die zu ihnen gerichteten widerwärtigen Ströme der niederträchtigen Emotionen und Gedanken auf.
48. Doch seit seiner Krönung übt der Teufel einen aktiven rückführenden Einfluss auf das Bewusstsein des Menschen aus, einzigartige Bedingungen schaffend, bei denen der Mensch, gewollt oder nicht, immer weiter von der Wahrheit Entferntes schafft und immer mehr das Wesen der Finsternis ernährt. Amen.

Kapitel 7

1. Einer der Hauptanteile an der Entwicklung der menschlichen Seele ist in der Formel enthalten: wenn das Männliche und das Weibliche ein Ganzes werden.
2. Die Kraft, die die einen oder anderen Menschen anzieht, besteht in dem Grade der Veranlagung ihrer Seelen zu einer gegenseitigen Vereinigung.
3. Menschen mit einer solchen Veranlagung empfinden bei der Berührung ihrer Felder eine gegenseitige Anziehung.
4. In Abhängigkeit der gegenseitigen Anordnung der Geistesniveaus, entstehen zwischen den Menschen bestimmte Verhältnisse.
5. Fast gleichstehende Geistesniveaus rufen Gefühle der Liebe hervor, bei weniger nahestehenden – Freundschaft, bei noch größerem Unterschied – Gleichgültigkeit, Feindseligkeit, Widerwillen …
6. Die Qualität des seelischen Niveaus hängt nicht von der Stellung des Menschen in der Gesellschaft ab.
7. Oft gibt es Fälle, wo Menschen beim Zusammentreffen keine Anziehung empfinden und erst nachdem eine gewisse Zeit vergangen ist, tauchen bei ihnen Gefühle der Liebe auf.
8. Das geschieht deshalb, weil sich während des Lebens die Seele des Menschen mit allen möglichen Ablagerungen bedeckt hat, die die Seele in eine immer undurchdringbarere Schale einschließen.
9. Diese Schalen können entweder natürlichen Ursprungs sein, als Verteidigungsreaktion auf eine zerstörerische Einwirkung; oder künstlichen Ursprungs,
10. Die der Teufel jenem Menschen zu schaffen verhalf, der in den Sumpf der Erreichung äußerer materieller Werte trat.
11. Doch während des Kontaktes beginnt die Seele des Menschen sich von den Ablagerungen zu befreien,
12. Wonach die Schaffung einer wahren gegenseitigen Verbindung möglich ist.
13. Man muss vorsichtig sein und darf nicht vergessen, dass es auch eine Anziehung der körperlichen Begierde gibt,
14. Die ein falsches Verstehen seiner Veranlagung zur gegenseitigen Vereinigung hervorrufen kann.
15. Beim Zusammentreffen zweier verwandter Seelen vereinigt sich ihre Stärke zu einem gemeinsamen Ganzen.
16. Das Wesen dieser Verschmelzung besteht in der Entstehung eines neuen Energiefeldes,
17. Das sein Leben dank der Energieübertragung der sich nahegekommenen Seelen aufrechterhält.
18. Die Menschen nennen diesen Geist den Schutzengel der Familie.
19. Im Moment seiner Entstehung ist seine Kraft zweimal stärker als die jeder Seele der beiden sich Vereinenden.
20. Der Schutzengel hält zwei Menschen zusammen und wenn in der Seele des einen von ihnen eine Schwäche auftritt, so wirkt er sofort auf den schwankend Gewordenen ein,
21. Indem er seine Seele mit Energie auffüllt, die sie unter dem Einfluss des Teufels verlor.
22. Der Mensch bekommt Gewissensbisse. Seine Schritte, die gegen den Geist der Familie gerichtet sind, werden unentschlossen.
23. Der Mensch findet dafür gewöhnlich eine Erklärung in dem Wort „Gewohnheit“.
24. Doch Familien, die einen Schutzengel haben, können trotzdem zerfallen.
25. Das wird aufgrund des immer weiteren Eindringens des Teufels in eure Seele geschehen.
26. Wenn er einmal einen Einfluss auf eure Seele gewonnen hat und ihr konntet dem nicht widerstehen, so wird seine Kraft, die in euch eingedrungen ist, bald die Kraft des Schutzengels übersteigen,
27. Was zu einer Abschwächung der Verbindung eurer Seele zu ihm führt.
28. Dieses bringt die Familie auf den Weg des Zerfalls und die Gatten werden noch einige Zeit die immer schwächer werdende Einwirkung des Schutzengels verspüren.
29. Je mehr Familienmitglieder in Liebe zueinander stehen, desto stärker wird der Schutzengel.
30. Wenn in der Familie ein Mensch existiert, der Feindseligkeit zu ihr empfindet, so wird er unwiederbringlich die Energie des Familiengeistes verbrauchen.
31. Familien, die entstanden sind aufgrund einer einseitigen Liebe oder eines falschen Liebesgefühls, was bei freundschaftlichen Beziehungen passieren kann, oder aus körperlicher Begierde, oder, was äußerst widerwärtig ist, aus der Suche nach Vorteilen, werden nie einen Schutzengel bilden können.
32. Die Langlebigkeit einer Familie, die aufgrund einer einseitigen Liebe gegründet wurde, hängt von der Stärke des Liebenden und der Reinheit der Seele des anderen Menschen ab.
33. Die Standhaftigkeit der Familie, die aufgrund des falschen Liebesgefühls entstanden ist, hängt von der Größe der angetroffenen Hindernisse ab.
34. Eine Familie, die aufgrund körperlicher Wünsche geschaffen wurde, zerfällt, sobald das gegenseitige Begehren aufhört.
35. Familien, geschaffen auf der Suche nach Vorteilen, zerfallen, wenn die Quelle der materiellen Werte versiegt.
36. Man muss verstehen, dass Liebe eine vorbestimmte Kraft ist – eine machtvolle Kraft,
37. Berufen, den Menschen mit dem und mit jenem zu verbinden, mit dem er sein ganzes Leben verbringen soll.
38. Nach diesem Kennzeichen muss der Mensch seinen Platz in der Natur finden,
39. Auf die Stimme seines Herzens hörend.
40. Denkt daran! Wenn ihr den Lebensweg nicht nach dem Gebot der Seele wählt, sondern nach der Wahl der größten Bequemlichkeiten für euren Körper, so erwartet euch am Ende des Lebensweges Leid.
41. Stellt euch nicht gegen das Gebot eures Herzens!
42. Doch zuvor erlernt es, das Gebot der Seele und die Versuchung des Teufels zu unterscheiden,
43. Um sie vernünftig einzuschätzen und die Bauarbeiter der Finsternis nicht bei der Errichtung der Wände des Tempels eurer Seele zuzulassen.
44. Die Liebe ist ein Ausbruch harmonischer Gefühle, die dank der größtmöglichen Öffnung der Seele und dem Einfließen eines gewissen Segens in sie vor sich geht.
45. Doch die gewaltige Kraft der Liebe besteht in der Dreieinigkeit.
46. Das sind die geistige, die verwandtschaftliche und die natürliche Liebe,
47. Die entsprechend Glaube, Hoffnung, Liebe bedeuten.
48. Der erste Gipfel, der von der jungen Menschheit erreicht werden muss, ist die Naturliebe, Sie entsteht nur zwischen Mann und Frau.
49. Das ist eine egoistische Liebe, da sie nur zwischen zwei Menschen auftritt und nicht zwischen einer größeren Anzahl von Leuten entstehen kann.
50. Weiter auf dem Weg der jungen Familie kommen kleine Kinder zur Welt, und vor ihren Urhebern erscheint ein neuer Gipfel – der Gipfel der Verwandtschaftsliebe.
51. Diese Liebe entsteht zwischen den Familienmitgliedern und hat bereits einen anderen Charakter.
52. Wenn dieser Gipfel nicht bewältigt wird, ist der Mensch entweder auf seinen Partner eifersüchtig, oder auf seine Kinder, oder die Kinder auf das Paar.
53. Und weiterhin, nachdem er diese zwei Gipfel würdig überwunden hat, bewegt sich der Mensch auf den letzen zu. Die geistige Liebe ist der Gipfel der Ewigkeit.
54. Diese Liebe entsteht zwischen einem Menschen und den umgebenden Menschen, der Tier- und der Pflanzenwelt.
55. Je mehr du sie erreichst, desto umfassender kannst du die Umwelt in dein Herz aufnehmen.
56. Wisset! Wer in sich die Dreieinigkeit dieser Grundlagen erreicht, bekommt die Möglichkeit, in den Tempel der Vollkommenheit einzutreten.
57. Doch als Gegengewicht zur Liebe in der Eigenschaft des Instinkts zur Erhaltung seines Partners kann sich der Teufel betätigen.
58. Und dann erreicht die Eifersucht so ein Niveau, wo der Mensch fähig wird, Böses nicht nur den Umgebenden, sondern auch seinem Partner zu bringen.
59. Worin besteht aber das harmonische Eheleben?
60. Und so vernehmt, dass es ein weibliches und männliches Wesen gibt.
61. Die Natur ist die weibliche Quelle.
62. Euer Gott ist die männliche Quelle.
63. Der menschliche Körper gehört der Natur, der Geist – Gott.
64. Die Entwicklung des Körpers mit all seinen ihm eigenen Bedürfnissen geschieht unter dem Einfluss des Geistes des Instinkts.
65. Doch der Geist des Instinktes ist das Wesen der Natur, folglich sind die körperlichen Bedürfnisse dem weiblichen Prinzip eigen.
66. Die geistigen Bedürfnisse sind dem männlichen Prinzip eigen.
67. Wenn der Mann sein Leben an die Erreichung der Befriedigung der körperlichen Begierden fesselt, so wird er sich in kurzer Zeit in eine wilde Ungereimtheit verwandeln, die fähig ist, den Umgebenden Leiden zu bringen.
68. Eine Frau, die in die geistigen Höhen übergeht, verliert ihre Wesenheit.
69. Der Körper muss sich mit materieller Nahrung ernähren, der Geist – mit geistiger.
70. Denkt daran! Wenn der Geist keine geistige Nahrung bekommt, so wird er schwach und der Verstand wird blind.
71. Der Körper, dem große physische Kraft gegeben wurde und große schöpferische Fähigkeiten, muss sich geistig entwickeln,
72. Denn Geistesarmut kann ihn in das gefährlichste Erdenwesen verwandeln.
73. Die Frau ist mit dem ständigen Bedürfnis, die Mitglieder ihrer Familie mit materieller Nahrung zu befriedigen, versehen,
74. Und gleichzeitig auch mit dem Bestreben, eine angenehme Umgebung für das Leben im Körper zu schaffen.
75. Der Mann hat, im Wissen, dass die Frau bestrebt ist, seinen Körper mit Naturgaben zu sättigen, das ständige Bestreben, ihre Seele mit geistiger Nahrung zu versehen.
76. Wisset! Das gleichzeitige Bestreben nach materieller und geistiger Zufriedenstellung ist unmöglich, denn jede von ihnen stört ständig die Erreichung der anderen.
77. Weshalb das Glück des Mannes und der Frau in ihrer Vereinigung besteht, wenn sie die Möglichkeit haben, sich gegenseitig die Bedürfnisse zu befriedigen.
78. Wenn die Frau keine geistige Nahrung bekommt; so beginnt ihr Bestreben zur Gemütlichkeit in der Familie abzukühlen;
79. Wonach sie ihre Hausarbeit wie etwas Langweiliges und Unangenehmes empfindet.
80. Fühlt der Mann in der Familie Kälte und ist sein Körper hungrig, so unterdrücken seine Instinkte die geistigen Quellen,
81. Was seinen Aufstieg zu den geistigen Höhen erschwert und sich sofort auf das Wohl der Familie auswirkt.
82. So seid denn würdige Kinder eures großen Himmlischen Vaters!
83. Erkennt das Wesen eures Daseins! Seid Schöpfer! Friede und Glück sei mit euch. Amen.

Kapitel 8

1. Der Mensch ist die Personifizierung der unermesslichen Vielfalt in der Natur.
2. Jeder Mensch hat – gleich einer Blume – seinen individuellen Blütenstand.
3. Doch jede Blume entwickelt sich aufgrund von Wasser, Luft, Erde und dem Geist des Alls,
4. Aufgrund derer sich nur das Gewebe der Natur entwickelt.
5. Der Mensch aber besitzt den einzigartigen Schatz, der ihn zu den höchsten Stufen der Harmonie führen kann.
6. Das ist die Eigenschaft der Seele,
7. Welche, wenn sie sich im chaotischen Zustand befindet, fähig ist, den Menschen bis zur Grenze der Nutzlosigkeit zu bringen,
8. Die selbst die Tiere nicht erreichen.
9. Weshalb der Mensch zu seinem Wohlergehen berufen wurde, sich auf den Grundlagen der Natur, des Geistes des Einen und des Geistes seines Himmlischen Vaters zu entwickeln,
10. Denn das geistige Gewebe des Menschen kann sich nur dank des Gottes entwickeln, da es sein Kind ist.
11. Doch zum größten Bedauern des Vaters schätzte der Mensch die Eigenschaft nicht genügend, die ihn von seiner Umwelt auszeichnet,
12. Weshalb er seiner Schädlichkeit und Vernichtung entgegengeht.
13. Wie jede Blume, müssen die Menschen sich in einer individuellen Blüte offenbaren.
14. Doch sie dürfen nicht nur in irgendeinem Lebensareal blühen,
15. Denn dann verliert sich nicht nur die Vielfalt, sondern viele Arten werden ihre Existenz verlieren.
16. Das Wesen des Daseins auf der Mutter Erde wird von vier Medien bestimmt, die Existenzgrundlage der Blüte sind: Stein, Wasser, Erde und Sand, –
17. Was in entsprechender Verbindung zu den erschienenen Lehren steht, die später zu Weltreligionen im Leben des Menschengeschlechtes bestimmt wurden.
18. Das sind die Lehre des Taoismus, des Buddhismus, des Christentums und des Islams.
19. Das einzige, was die Pflanzenwelt vereint, ist das Streben nach Wärme und Licht, die in der Sonne eingeschlossen sind.
20. Gott ist für den Menschen wie die Sonne für die Pflanzen.
21. Die Blume streckt sich zur Sonne und wendet sich ihr nach.
22. So ist es auch mit dem wahren Leben der menschlichen Seele, die ihrem Himmlischen Vater nachstrebt.
23. Was geschieht mit den Pflanzen, wenn man das wahre Licht und die Wärme der wunderbaren Sonne verdeckt?
24. Sie werden sich jeder Lichtquelle zuwenden, welcher Qualität sie auch sei.
25. Wenn man vor der Menschheit das wahre Licht und die Wärme der Herrlichkeit Gottes versteckt, so wird sie sich zu jeglicher Lampe ausstrecken,
26. Ständig unter deren Unbeständigkeit und Kurzlebigkeit leidend.
27. Der menschliche Körper kann zu seiner Entwicklung einen beliebigen Weg der einen oder anderen Lehre wählen,
28. Doch er muss auf ein Ziel zugehen – die Harmonie mit der Natur.
29. Die menschliche Seele aber muss zu ihrer Entwicklung eine einzige Lehre haben, die von der einen Quelle des Lichtes und der Wärme kommt.
30. Die Quelle war auch früher eine einzige, doch wegen der Notwendigkeit der allmählichen Vertreibung der Vielsprachigkeit aus dem Herzen der jungen Menschheit zur Wahrnehmung des weißen Lichtes, mussten einst vier Grundfarben offenbart werden: blau, grün, gelb, rot, –
31. Was ebenfalls dem Taoismus, Buddhismus, Christentum und Islam entspricht;
32. Wobei die Legende über das Christentum nicht die Legende über das Wesen der Wahrheit ist, die einst vom Himmlischen Vater in das Land Israel gesandt wurde.
33. Denn das, was die Leute später Christentum genannt haben, ist der Versuch eines kleinen Kindes, einen schönen, mächtigen Baum auf Papier abzubilden, den es vor sich sieht.
34. Der Himmlische Vater wusste, dass Seine jungen Kinder Seine Wahrheit noch nicht würdig erkennen können; doch der Begriff, der beim Menschen über die großartige Wahrheit entstehen sollte, konnte eine bestimmte nützliche Rolle spielen. Und der Herr ließ dies zu.
35. Jetzt ist die Zeit gekommen, in vollem Maße das zu begreifen, was euer Himmlischer Vater einst geschickt hat und heute zu euch hinunterschickt,
36. Womit vor dem Antlitz des Menschengeschlechts der einheitliche Weg des Aufstiegs eröffnet wird, unabhängig vom Glauben, den ihr ins Herz geschlossen habt.
37. Die Einheitlichkeit der Lehre hilft euch, eure einheitliche Geburt zu erkennen und die Fähigkeit zu erlangen, sich auf dem Weg der wahren Entwicklung zu bewegen,
38. Denn solange verschiedene Ansichten über die wahre Entwicklung existieren, beginnt sie nicht.
39. Können denn die verschiedenartigen Blumen im Schoße der unendlichen Erde verbleiben und sich mit dem lebensspendenden Wasser verschieden ernähren?
40. Kann eine Rose sich mit Rosenwasser ernähren, eine Tulpe mit Tulpenwasser?
41. Wahrlich, alle Blumen ernähren sich mit einem Wasser und nach ein und demselben Gesetz.
42. Die äußeren Erscheinungen aber in Form von farbigen Knospen bleiben bei allen in einer großartigen Vielfalt.
43. So ist es auch im Wesen des Menschen, wo die äußere Erscheinung in einer unermesslichen Vielfalt vonstatten geht,
44. Die Seele sich aber bei allen nach nur Einem Gesetz entwickelt.
45. Denn ihr seid alle – Kinder Eines Vaters, und eure Ernährung mit Seinem Geist geschieht nach einer einheitlichen Wahrheit.
46. Die wahre Verwandtschaft der Kinder Gottes wird nur auf der geistigen Grundlage aufgebaut, und nicht nach der Zugehörigkeit zu der einen oder anderen Art von Blütenknospen.
47. Der Mensch muss seine individuelle Blume öffnen.
48. Er braucht nicht in Eile und Unruhe wegen der vor ihm verborgenen Wahrheiten zu verfallen, sondern muss nur ruhig und entschlossen sich zum Licht und der Wärme strecken, sich mit ihnen anfüllen,
49. Denn nur ein sorgenfreier Verstand kann richtig arbeiten.
50. Während dieser Zeit müsst ihr bestrebt sein, unendlich das Bekommene weiterzugeben, indem ihr jene Tätigkeiten auswählt, die am besten dazu beitragen.
51. Indem ihr eine Arbeit wählt, bei der sich eure Seele am meisten öffnet und bei der ihr euer Herz den Umgebenden hingeben könnt, bringt ihr euer wahres Wesen zum Ausdruck.
52. So arbeitet und seid Schöpfer nach dem Ebenbild eures großen Vaters! Amen.

Kapitel 9

1. Wunder sind eine künstliche Veränderung des natürlichen Verlaufs der Entwicklung des Daseins oder das, was natürlich, doch dem erkennenden Bewusstsein noch unbekannt ist.
2. Der Mensch, der sein Leben im Schoße der Mutter Erde verbringt als Bestätigung der Offenbarung des Großen und Unbekannten, verlangt ein Wunder, das scheinbar dazu berufen ist, ein Kriterium zur Bestimmung der Wahrheit zu sein und eine notwendige Bedingung zur Erreichung des Glaubens an das sich ihm Präsentierende.
3. Zu allem Unglück wird diese geistige Armut bis heute aufrechterhalten.
4. Ist dieser Wunsch vernünftig und muss man seine Erfüllung erwarten?
5. Der Himmlische Vater ist der große Vater eurer Seelen.
6. In ihm ist alles Gute, was auf der Erde geschaffen wurde und geschaffen wird, enthalten.
7. Dem Herrn ist das geistige Gewebe des Menschen untertan, das nur dank des Heiligen Geistes, der aus ihm hervorgeht, existieren kann.
8. Der mächtige Herr erschafft keine anfänglich vollkommene Seele,
9. Denn nichts wird vollkommen geboren.
10. Und alles, was im Weltall geboren wird, ist berufen sich zu entwickeln.
11. Die menschliche Seele ist entwicklungsfähig dank reinigender Gedanken und Handlungen des Körpers, die einzig auf der Grundlage jener Wahrheiten ausgeführt werden, die vom Himmlischen Vater vor den Augen seiner Kinder offenbart wurden.
12. Der Körper strebt für sich die Entwicklung nach seinem eigenen Gesetz an, das für ihn von der Natur bestimmt wurde.
13. Da dieses Gesetz im jungen Verstand der Menschen einen Hauptplatz einnimmt, so wird in den meisten Fällen die Befriedigung der körperlichen Bedürfnisse hoch geschätzt.
14. Wenn ihr euch in dieser Lage befindet, seid ihr am empfänglichsten für die materiellen Gesetze.
15. Euer Himmlischer Vater ist nicht der Ursprung dieser Gesetze.
16. Diese Gesetze sind dem Einen unterstellt, denn sie gehen von Seinem Wesen aus.
17. Der Eine aber ist nicht der Ursprung der geistigen Gesetze, und folglich ist die Eigenschaft der gesegneten Liebe Ihm nicht eigen.
18. In Seinem Wesen gibt es weder das Gute noch das Böse.
19. Der mächtige Schöpfer des Weltalls schaffte die Harmonie zur Entwicklung der materiellen Welt,
20. Wo alles, was in ihr geboren wurde, dazu berufen ist, bei seiner Entwicklung in Harmonie mit dem zu treten, in dessen Einflussbereich es sich befindet.
21. Besonders, wenn das Leben des Entstandenen vollständig von dem Leben seiner Hervorrufer abhängt.
22. Wie es beim Menschen im Schoße Gottes und der Natur der Fall ist.
23. Die Fähigkeiten des Menschen aber erlauben es ihm, nicht nur aus der Harmonie des Daseins herauszutreten, sondern auch ein Sandkorn von ihr – die Erde – zu zerstören.
24. Für das Weltall ist diese Störung der Harmonie wenig schmerzvoll und der Eine wird das Zerstörte schnell wiederherstellen.
25. Doch dieser Verstoß wird für den wahren, einzigartigen Wert des Menschengeschlechts der letzte sein.
26. Amen, Ich sage euch: Vieles, was für einen anderen Verstand zulänglich ist, ist den Kinder Gottes auf keinen Fall gestattet,
27. Die den erstaunlichen Blütenstand der Seele besitzen und nichts ihnen Gleiches im Weltall haben.
28. Die allumfassende Familie des Einen entwickelt sich in ewiger Harmonie,
29. Wobei die Harmonie selbst die Besonderheiten des vernünftigen Nachdenkens nicht benötigt. Sie ist die Wahrheit der Existenz.
30. Alles, was nicht im Einklang mit der Harmonie des Daseins steht, weiht sich dem Untergang.
31. Muss dann die Harmonie ihre Wahrheit beweisen?
32. Wenn du sie nicht begreifst, so kannst du deinen Körper nicht richtig unterhalten.
33. Wenn du den Körper nicht richtig unterhältst, wirst du seine wahren Fähigkeiten nicht erkennen.
34. Wenn du die wahren Fähigkeiten deines Körpers nicht kennst, wirst du viel Zeit zu seiner Heilung verschwenden.
35. Wenn du viel Zeit zur Erhaltung des Lebens des Körpers verschwendest, wirst du den Tempel der Seele nicht aufbauen können.
36. Wenn du die Seele nicht entwickelst – verlierst du deine Wesenheit.
37. Verlierst du die Wesenheit – gehst du ins Nichtsein.
38. Der Eine ist der Ursprung der materiellen Wahrheit,
39. Auf deren Grundlage sich der Verstand und der menschliche Körper entwickelt.
40. Diese Wahrheit existiert immer und hängt nicht von den Wünschen anderer Kinder des Einen ab.
41. Der Gott des Menschengeschlechts aber ist das Prinzip der geistigen Wahrheit,
42. Aufgrund deren die Entwicklung der Seele möglich ist.
43. Die geistige Wahrheit ist vielseitig und hängt von der Notwendigkeit ab, die Entwicklung für das eine oder andere Niveau ihres Erkennens zu erleuchten.
44. Die Wahrheit braucht sich nicht zu behaupten,
45. Sie holt die Weggehenden nicht ein, klopft nicht an die Türen der Tauben und leuchtet nicht in die Fenster der Blinden.
46. Aus der Quelle strömend verbleibt sie.
47. Die Wahrheit Erwartende und sie Begehrende sind berufen, aus ihr zu trinken,
48. Denn den wahren Geschmack des Wassers empfindet, wer den Durst stillt, und nicht jener, der den nächstfolgenden Geschmack erprobt.
49. Wenn das Kind Gottes mit dem Herzen die Wahrheit Gottes erkennt, so nimmt es sie mit Freude, die sein Herz erfüllt, auf und trägt sie sorgsam, wobei es selbst dem Wind nicht erlaubt auf seine Last zu wehen, denn es kennt ihre Kostbarkeit.
50. Wenn die großartige Wahrheit aber mit einem Wunder in die Hände des Blinden gelegt wird, so lässt dieser Unglückliche sie schon bei der ersten Erschütterung fallen, und bei der Suche nach dem Heruntergefallenen kann er, ohne es zu merken, die Wahrheit mit seinen Füßen zertreten.
51. So seid denn Sehende auf dem Weg eures Lebens – und geht nicht an der Wahrheit vorüber, die euch der liebende Vater gesandt hat. Amen.

Kapitel 10

1. Euer Verständnisniveau berücksichtigend und euren Versuch, in das Geheimnisvolle einzudringen, was bereits eine Menge Gedanken darüber gebar, wird euch nach Gottes Willen vor der Stunde der Prüfung die Möglichkeit gegeben, das Wesen des Sakraments zu berühren, das in euch entsteht und unausbleiblich unter euch in Erscheinung tritt.
2. Es ist dies das Sakrament des Überlebens eures Körpers in der materiellen Welt.
3. Dieses Sakrament führt heutzutage euren Körper in den Tod, dem ihr alle unterliegt.
4. Ich möchte sehr, dass ihr würdig das Wesen dieses Sakraments versteht, denn davon hängt euer Leben und das Leben eurer Kinder ab.
5. Und die Tatsache, dass man euch heute gestattet, tieferes Wissen zu erlangen, ist nicht eine Stufe des gestiegenen Wertes des Menschen, sondern ein Anzeichen für das gewaltige Unglück, weil die Kinder Gottes ihrem Himmlischen Vater nicht geglaubt haben. Ist das nicht ein großes Unglück?
6. Wenn die Kinder Gottes vom Erreichen der göttlichen Vorsehung abweichen, so kommt es zu einer wesentlichen Störung in der Ganzheit des Organismus auf dem feineren Niveau der Natur.
7. Und diese Störung wird auf die Kinder und selbst auf die Enkelkinder übertragen.
8. Das Leben der Kleinen aber, die von dem, was sie im Wesen ihres Körpers tragen, nichts wissen, muss wesentliche Schwierigkeiten und Krankheiten ertragen.
9. In den altertümlichen Legenden trefft ihr oft auf Erzählungen über die Strafe nicht nur für die Sünden der Sünder, sondern auch ihrer Kinder und Enkel.
10. Obwohl ihr hier auch die Aussage des Propheten Jeremia antrefft: „In jenen Tagen sagt man nicht mehr: Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Söhnen werden die Zähne stumpf.
11. Nein, jeder stirbt nur für seine eigene Schuld; nur dem, der die sauren Trauben isst, werden die Zähne stumpf.“
12. Zwei Sakramente sprechen von einer Wahrheit, doch von verschiedenen Seiten betrachtet. Das eine Sakrament besteht darin, dass Eltern, wenn sie die eine oder andere Sünde begehen und gewisse Vergehen auf sich nehmen, diese Vergehen immer ihren später geborenen Kindern übergeben.
13. Und danach wird, die erschienenen Schwierigkeiten berücksichtigend, nach dem Willen Gottes in diesen Körper jene Seele gelegt, die eben diese Prüfungen bestehen muss und keine anderen.
14. Doch es gibt noch ein besonderes Sakrament, das in letzter Zeit in Erscheinung tritt, in den Tagen des Jüngsten Gerichts.
15. Denn in diesen Zeiten wird sich die Kraft der Gedanken der Menschen schnell vergrößern, und für die verstreuten Körner der Kälte erfolgt sofort die Ernte vieler steiniger Früchte.
16. Die Folgen der Aussaat des Leidens wird sich nicht mehr lange Zeit hinziehen, was früher den Kindern die unvermeidliche Ernte der kalten Steine von den Feldern der blinden Eltern einbrachte.
17. In dieser wechselseitigen Verbindung stehend, bekommt ihr viele Krankheiten, die ihr von euren Eltern und selbst von deren Verwandten geerbt habt.
18. Um diese Krankheiten zu heilen, genügt es manchmal, dass die Eltern viel an sich ändern. Wonach die Krankheiten der Kinder verschwinden können, selbst ohne dass sie es bemerken.
19. Doch solange das Elternteil lebt und der eigentliche Grund der Krankheit des Kindes nicht berichtigt ist, ist die Heilung der Krankheit des Kindes äußerst schwierig und oftmals unmöglich.
20. Es käme dem gleich, einen Sumpf trocken zu legen, ohne vordem den in ihn fließenden Bach abzuleiten.
21. Die Störungen, die aufgrund eurer natürlichen Ganzheit entstehen, hängen in vielem von eurem Verhältnis zur Umwelt ab, wie auch zu den Gegenständen, die von menschlicher Hand geschaffen wurden.
22. Weshalb Ich euch aufrufe, Kinder zu sein, um würdig zu erlernen, mit den Blumen zu sprechen, den Wolken ein Freund zu sein und sich jedem Stein gegenüber sorgsam zu verhalten, um ihn nicht zufällig mit den Fuß wegzustoßen, denn er ist ebenfalls lebendig.
23. Die Struktur eures Körpers hat ein gemeinsames Wesen mit den Mineralien, Pflanzen und Tieren.
24. Allein der Schwierigkeitsgrad unterscheidet euch, was zu den Lehren des Ostens führte mit ihrer eigenartigen Auslegung des Gesetzes der menschlichen Wiedergeburt.
25. Jede Entwicklung beginnt mit dem Einfachsten und geht in die Richtung des Komplizierteren.
26. Daher kam man schnell zu dem Schluss, dass die menschliche Entwicklung ihre Bewegung vom Mineral beginnt und weiter – bis zur eigenen Stufe.
27. Wahrhaftig, der Gedanke über die Einheit der natürlichen materiellen Hülle und aller Körper des umgebenden materiellen Daseins ist richtig.
28. Doch dieses Gesetz bezieht sich nicht auf das Gesetz des geistigen Daseins, denn ein geistiges Gewebe besitzt nur ihr als Kinder Gottes, und weiter niemand im Universum.
29. Das Unglück, das aus der gestörten Harmonie entsteht und das zwischen euch oftmals unbewusst übertragen wird, ist in dem feinen natürlichen Gewebe enthalten, das eure Körperhülle umgibt.
30. Das ist ein Sakrament, das in eurem Unterbewusstsein konzentriert ist und das seinerseits über die Ganzheit eurer feinen Hülle weiß.
31. Von ihrer Ganzheit aber hängt die Gesundheit des physischen Körpers ab.
32. Dieses Unterbewusstsein schließt in sich die großartige Welt sowohl eures inneren Weltalls, als auch den Widerhall des unendlichen Universums ein.
33. Und das ist jenes Sakrament, von dem der Mensch noch fast nichts weiß.
34. Ein Unterbewusstsein von verschiedener Kompliziertheit haben alle Körper der materiellen Welt und jene Gegenstände, die von den Händen des Menschen oder eines beliebigen anderen vernünftigen Wesens geschaffen werden.
35. Das ist das wunderbare Sakrament, das die gesamte materielle Welt zu einer verwandtschaftlichen Brüderschaft verbindet.
36. Und solange euer Dasein im Körper verläuft, werdet ihr unausbleiblich diesen Gesetzen unterliegen und müsst ihnen Rechnung tragen.
37. Nach einem begangenen Sündenfall wird ein bestimmter zerstörerischer Charakterzug in eurem Unterbewusstsein verbleiben.
38. Wenn ihr ihn nicht durch würdige Reue vor dem Antlitz Gottes und durch rechtschaffene Arbeit auslöscht, so wird dieser Charakterzug später den Kindern übergeben, die nach seinem Entstehen im Unterbewusstsein des Elternteils geboren werden.
39. Das Unterbewusstsein eines Kindes, das in sich den Charakterzug einer gewissen Aggression hat, kann selbstständig eine Attacke unternehmen, unabhängig davon, ob dies dem Träger bewusst ist oder nicht.
40. Oft kommt ihr mit diesem Sakrament in Berührung, wenn ihr einen Gesprächspartner zuhört, der über etwas sehr Gutes und Lichtes spricht, ihr aber eine innere Spannung empfindet und das Bedürfnis, das Gespräch zu unterbrechen und zu gehen.
41. Während dieser Zeit attackiert das Unterbewusstsein des Gesprächspartners das eure, das seinerseits, nach den Gesetzen der materiellen Welt, sich selbstständig zu verteidigen beginnt.
42. All das geschieht unabhängig davon, ob ihr dies wünscht oder nicht.
43. Wenn der Zuhörende geistig schwach ist, so kann er das ihm Gesagte nicht würdig anhören und verabschiedet sich entweder kühl oder bringt seine Gereiztheit zum Ausdruck,
44. Womit er sich in eine nicht weniger unglückliche Lage bringt, denn er begeht seinerseits eine Sünde.
45. Ein ähnliches Sakrament in euren Verhältnissen kann in vielen verschiedenen Erscheinungsformen auftreten, was immer gewisse Unannehmlichkeiten mit sich bringt.
46. Gleiches entsteht zwischen einem Menschen und einem bestimmten, künstlich hergestellten Gerät, das, auf eure Eigenschaften reagierend, euch attackieren kann, wie jeder beliebige lebendige Körper.
47. Denn jener, der dieses Gerät schuf, hat unbewusst in es ein bestimmtes verzerrtes Naturfeld gelegt,
48. Was durch das Verhältnis des Schaffenden zum Geschaffenen charakterisiert wird.
49. Der Mensch mit einem Sehniveau, das dem Dasein im dreidimensionalen Raum entspricht, ist gewohnt, nur die festen physischen Zustände aufzunehmen.
50. Die Welt der dichten Körper wird in einem recht begrenzten Zustand erfahren, wo jeder feste Körper mit den sichtbaren Konturen seiner Figur aufhört.
51. Und wenn dieser Körper nicht mit seinen sichtbaren Teilen einen anderen Körper berührt, so existiert scheinbar keine Verbindung zwischen ihm und der Umwelt.
52. Amen, Ich sage euch: Man kann kein Sandkorn so vom Platz bewegen, ohne dass dies am anderen Ende der Welt zu hören wäre.
53. Ebenso verläuft euer Dasein in einer engen Verbundenheit unter euch, und keiner ist fähig, sich von seinen Mitbrüdern loszulösen, selbst wenn er sich irgendwo auf eine einsame Insel im Ozean zurückzieht.
54. Eure Gefühlsausbrüche im Leben werden sich immer zu einem einheitlichen schöpferischen Strom des Lebens der Mitbrüder des gesamten Menschengeschlechts vereinen, unabhängig davon, wo auf der Mutter Erde ihr lebt.
55. Das ist das Gesetz des einheitlichen Naturwesens,
56. Und in Bezug auf die Kinder Gottes – auch des einheitlichen Geisteswesens.
57. Weshalb du, unabhängig davon, wenn du mit deinen Körperteilen den Körper deines Mitbruders berührst oder nicht, du in deiner inneren Welt schon in die aktive gegenseitige Verbindung mit der inneren Welt deiner Mitbrüder getreten bist, ob du dir dessen bewusst bist oder nicht.
58. Wenn aber das Verhältnis zu den Vertretern der Umwelt leidenschaftlich ausgedrückt wird, wozu nur der Mensch fähig ist, so verstärkt sich die Kraft der Einwirkung um das Vielfache.
59. Das Wesen der Entwicklung der Harmonie des unendlichen Universums ist in der Wahrheit enthalten, dass auf der weiten Sonnenscheibe die Erscheinung kleiner schwarzer Flecken als unumgänglich gestattet ist.
60. Diese kleinen schwarzen Körnchen sind in der Lage, nur einem an Stärke gleichen Sonnenlicht würdig zu widerstehen.
61. Und je länger sie sich widersetzen, desto mehr Sonnenlicht strebt zu ihnen.
62. Und da diese Schwärze Sandkörnchen im Schoße der Unendlichkeit sind, so stellt natürlich die Harmonie irgendwann einmal erneut die gestörte Stelle ihres Körpers wieder her.
63. Die Wahrheit des Daseins des Menschen besteht darin, dass, je grundlegender er bei der Arbeit das vom Himmlischen Vater Vorgesehene erreicht, umso segensreicher verknüpfen sich die Kinder Gottes in die Harmonie des großartigen Daseins.
64. Doch jeder, der seine Aggression gegen seinen Mitbruder richtet oder gegen einen beliebigen anderen Vertreter der umgebenden Welt, stellt sich gegen das Weltall.
65. Oh, wie groß ist das Unglück, das diesen Blinden erwartet!
66. Die Schnelligkeit und die Stärke des Rückschlages, der auf jenen gerichtet ist, der die Aggression ausbrechen ließ, hängt davon ab, wie weit derjenige, dem die Attacke galt, der reinen Harmonie entsprach,
67. Je mehr sich dieses Kind Gottes in seiner Entwicklung dem Göttlichen genähert hat, umso schneller und stärker erfolgt die Gegenattacke zu demjenigen, der ihm eine Aggression oder eine beliebige andere schlechte Emotion aussandte.
68. Das gleiche passiert, wenn ein Blinder Negatives zu einer Kulteinrichtung oder zu irgendwelchen geistigen Utensilien aussendet, die in sich Gottes machtvollen Segen angesammelt haben.
69. Der Entweiher dieser Tempel bekommt so schwere Verletzungen, dass sein Geschlecht degenerieren wird.
70. Weshalb Ich euch früher sagte, dass Schmähungen des Heiligen Geistes nicht vergeben werden können, denn der dieses Schaffende zieht selbst die ganze Schonungslosigkeit der unerbittlichen Gesetze des Weltalls auf sich.
71. Wenn dies nur die Gesetze des Himmlischen Vaters betreffen würde, so, Amen, Ich sage euch: Er würde dem Reuigen immer verzeihen.
72. Doch wer etwas Gott zuwider tut, verletzt die Harmonie des materiellen Daseins, und diese Gesetze sind unerschütterlich.
73. Amen, Ich sage euch: Einen Samen der Kälte werfend, wirst du immer viele steinerne Früchte ernten.
74. Wo ist dann die Grenze, die das verderbliche Brechen eines Zweiges vom Abbrechen zum Wohle unterscheidet?
75. Denn während des Lebens im Körper kann man einem gewissen Zerstören und Vergehen gegen das Gleichgewicht nicht aus dem Weg gehen.
76. Und wie viel Schmerz muss man sich gegenseitig zufügen, um Vergehen zu begradigen!
77. Ist es möglich, im Schoße der Mutter Natur zu leben, ohne auch nur einem Lebewesen Schaden zuzufügen, wie es viele versuchten, die die Wahrheit im Osten suchten?
78. Amen, Ich sage euch, unter dem Begriff Schaden kann man ungewollt viele Handlungen verbergen, die nichts gemein haben mit dem Begriff „töten“.
79. Der Mensch, der sein Leben im Körper verbringt, ist in jedem Moment fähig, etwas ohne sein Wissen zu töten.
80. Wenn man einen gleichen Sinn in den Schaden und die Tötung legt, so muss man, um keinem Lebewesen Schaden zuzufügen, seinen materiellen Körper verlassen.
81. Doch da eure Entwicklung nur im Körper möglich ist, so muss man folglich die Wahrheit über ein wohlbringendes Leben des Körpers würdig verstehen lernen.
82. Grundlegend begann die Entwicklung des Menschen als auserwählte Kinder des Himmlischen Vaters zur Zeit der Offenbarung der ersten Gesetze, die den Weg des wahren Aufstiegs der Kinder Gottes bestimmten.
83. Denn wenn der Mensch diese Gesetze nicht angenommen hätte, würde er sich kaum von der Tierwelt unterscheiden.
84. Und mit der Offenbarung der ersten Gesetze erschien der Begriff der Sünde. Doch was ist Sünde?
85. Früher sagte Ich euch: „Wenn ihr blind wäret, hättet ihr keine Sünde. Jetzt aber sagt ihr: Wir sehen. Darum bleibt eure Sünde.“
86. Wenn ihr in eurem Leben danach strebt, einen richtigen Schritt nach dem Ruf eurer Seele zum Wohle der Umgebenden zu tun, versucht, euch immer an die Wahrheit Gottes zu halten und wenn ihr ungewollt etwas vernichtet, so ist dies keine Sünde.
87. Denn ihr habt Wohl geschaffen, soweit ihr dazu in der Lage wart, und das ist es, was der große Vater von jedem von euch erwartet.
88. Doch ihr habt schaffend etwas vernichtet, ohne danach zu trachten und ohne davon zu wissen.
89. Amen, Ich sage euch: Ein gewaltiges Leid ist jener Fehler, von dem du vorher wusstest, ihn aber trotzdem begangen hast.
90. Die Kinder Gottes, die ihr Leben im Schoße des Universums offenbaren und in sich zwei Prinzipien einschließen – das materielle und das geistige, sich jedoch nicht geistig entwickeln, sind in ihrem Gefährlichkeitsgrad noch nicht einmal den Tieren gleich.
91. Denn die Tiere begehen eine Tötung nur im äußersten Notfall als einzige Möglichkeit, ihr Leben aufrechtzuerhalten.
92. Der Mensch aber, sich im Dickicht der Laster verirrend, fügt im Namen seiner größeren Bequemlichkeit Schaden zu,
93. Wobei diese Bequemlichkeiten mit der Zeit die krassesten Formen annehmen, in deren Wesen dieser Unglückliche sich nicht orientieren kann.
94. Doch indem sich die Kinder Gottes geistig entwickeln, erlangen sie Eigenschaften, die Tiere niemals erlangen können, selbst die ganze Verstandeswelt nicht, die das Dasein des Menschengeschlechts umgibt.
95. Der Gedanke ist ähnlich einer Stromleitung, durch die eine bestimmte Kraft übertragen wird.
96. Dank der Gedanken kann sich der Mensch sofort mit beliebigen Objekten oder Erscheinungen der Umwelt verbinden.
97. Und um auf sie einzuwirken, muss der Mensch sein Verhältnis zu dem offenbaren, auf das der Gedanke gerichtet ist.
98. Und da alle Körper der materiellen Welt unsichtbar miteinander durch die feine Naturhülle verbunden sind, und es genügt, eine bestimmte gewünschte Bruchstelle anzupeilen, so durchdringt ihr sofort mit der kalten Klinge eures Begehrens das unsichtbare Herz des erwählten Opfers.
99. Wenn diese Begierde den wahren Geboten Gottes nicht entspricht, so stört ihr unbedingt die Harmonie. Das Zurückschlagen ist unvermeidbar.
100. Die Aggression im Leben der Tiere geht mit minimalen Gefühlsausbrüchen vor sich, weshalb die Verzerrungen der Harmonie in der Natur geringfügig sind.
101. Die Kraft der Emotionen des Menschen aber, von den mächtigen Eigenschaften der Seele unterstützt, kann ungewöhnlich stark in Erscheinung treten, was den geistig nicht geläuterten Menschen in eine äußerst gefährliche Lage bringt.
102. Denn wenn die Kinder Gottes die Vorsehung des Vaters nicht würdig erfüllen und Seinem Rufe nicht folgen, können sie zu weit aus dem Rahmen der Harmonie hinaustreten.
103. Jetzt aber, um von der äußersten Notwendigkeit einer gewissen Zerstörung und Tötung beim Menschen zu sprechen, muss man zuerst die Wahrheit darüber erkennen, dass euer heutiger Körper die künstliche äußere Zufuhr tierischer Nahrung nicht benötigt.
104. Und das bedeutet, dass die bewusste Tötung der Tiere für das Wohl seines Lebens das Los unwissender Blinder ist.
105. Was die Pflanzenwelt betrifft, die berufen ist, lange Zeit zum Wohle des Lebens des menschlichen Körpers und des Lebens der Kinder Gottes selbst zu dienen, so schafft der die Wahrheit Erreichende, der die eine oder andere Zerstörung verursacht, zuerst ein Gebet, das an die Mutter Natur gerichtet ist,
106. Damit sie ihre Früchte hergebe, und indem ihr sie benutzt, gebt ihr an sie mehr Wohl zurück, als ihr von ihr genommen habt.
107. Und ihr verursacht dann mit reinem Herzen die notwendige Zerstörung und reichert gleichzeitig die Mutter Erde und jenes, das ihr berühren müsst, mit Liebe und Wärme an. Kein Schaden wird verursacht werden.
108. Der Körper der Natur wird sich freuen, dass er etwas Harmonisches schuf, indem er in euch einging oder sich bei euch befindet.
109. So sollen die Natur und das großartige Dasein jubeln über die Entfaltung eures Lebens – der Kinder des Himmlischen Vaters! Amen.

Kapitel 11

1. Schicksal … Was ist das – die Vorsehung?
2. Wahrsager und Hellseher sagen das Leben des Menschen in der Zukunft voraus.
3. Dies half den Menschen einige Vorsehungen zu erkennen, denen der Mensch nicht entgehen kann.
4. Unwissen über diese Wahrheit führt zu vielen unsinnigen Schlussfolgerungen.
5. Amen, Ich sage euch: Der Mensch hat ein zweifaches Schicksal.
6. Das eine Schicksal tritt wie ein aufgezwungenes zur Zeit der Geburt des Körpers in Erscheinung,
7. Das andere – wie eine Vorsehung, in die der Mensch im Moment der Geburt der Seele eintritt, das heißt – der wahren Geburt des Menschen.
8. Die Erscheinung jedes neuen Körpers wird nicht vorgesehen. Sie ist eine Folge des Lebens der Eltern und, in Ausnahmefällen, des zusätzlichen Eingreifens der Höheren Welt.
9. Beim Erscheinen eines sehr günstigen Körpers mit guten physischen und geistigen Fähigkeiten legt der Himmlische Vater ein neues geistiges Gewebe in ihn mit einer Vorsehung, die eben dieser Körper erschaffen soll.
10. Der Schöpfer berücksichtigt immer die ursprünglichen Eigenschaften des erschienenen Körpers.
11. Eine neue Seele ist einem Fünkchen ähnlich, das wenig Kraft besitzt.
12. Was den Menschen dazu bringt, Bequemlichkeit und Nutzen den größeren Vorzug zu geben,
13. Denn der Verstand entwickelt sich auf der Grundlage von Bequemlichkeit und Nutzen, die Seele – aufgrund des Zustehenden.
14. Im Moment der Geburt des Körpers wird aufgrund gegenseitiger Einwirkung von Denk- und Geistesfähigkeiten das zukünftige Leben des Menschen festgelegt.
15. Es wird nach seinen wahrscheinlichsten Reaktionen in dem einen oder anderen Moment seinen Verlauf nehmen.
16. Das zukünftige Leben des Menschen wird nach dem Gesetz „so könnte es sein“ und nicht nach dem Gesetz „so muss es sein“ bestimmt,
17. Was bedeutet, dass ihr euer Schicksal ändern könnt.
18. Doch dafür müsst ihr in bestimmten Momenten so handeln, wie es für euch untypisch ist, oder ihr müsst etwas scheinbar eure Kräfte Übersteigendes tun.
19. Weshalb es äußerst schwer ist, den vorgesehenen Weg zu verlassen.
20. Wisset! So eine Biegsamkeit des Schicksals ist nur euch, den Kindern Gottes, eigen. Denn der Entwicklungsweg des geistigen Gewebes nimmt seinen Verlauf aufgrund des Gesetzes der Freien Wahl,
21. Worin die bedeutsame Einzigartigkeit eures Daseins besteht, die sonst niemand im Weltall besitzt.
22. Das Gesetz der Freien Wahl befähigt euch, auf der Grundlage von Fehlern die Höhen der Vollkommenheit zu erreichen.
23. Fehler – das ist eine zulässige Notwendigkeit im Dasein der Kinder Gottes. Nur die Art der Fehler muss sich ändern,
24. Denn wenn die Freie Wahl existiert, existieren folglich auch schwer vorhersagbare Handlungen.
25. Nachdem die Seele gezeugt wurde, was einige Tage nach der Geburt des Körpers geschieht, muss der Mensch durch seine Arbeit seine wahre Vorherbestimmung ans Licht bringen, und danach muss er die Harmonie erreichen.
26. Denn der Himmlische Vater legt in jeden von euch einen einzigartigen, unwiederholbaren Schatz, der einem ungeschliffenen, äußerlich unansehnlichen Edelstein gleicht.
27. Dieser Edelstein ist mit einer Lehmschicht bedeckt, die der Mensch säubert, während er sich auf dem rechtschaffenen Weg befindet.
28. Doch wenn du etwas dem Worte des Schöpfers Zuwideres tust, so vergrößert sich die Lehmschicht.
29. Und einst, wenn du dich im Leben fortbewegst und dabei mehr auf die Stimme deines Herzens hörst, geht deine wahre Geburt vor sich. Der Edelstein kommt zum Vorschein.
30. Und weiter, dank der Errungenschaften der Kultur, der großartigen Erzeugnisse der Schönheit, wird der Klumpen geschliffen und er erstrahlt in einem wundervollen Licht.
31. Dies zeigt die Wahrheit auf, dass Geistigkeit und Kultur nicht ein und dasselbe sind.
32. Die Trennung dieser Zweige vor langer Zeit führte dazu, dass die Kultur heutzutage geistlos wurde, die Geistigkeit – kulturlos.
33. Man muss vor allem erst sein Herz öffnen und erst dann die äußere Harmonie der Schönheit erreichen,
34. Denn es ist unsinnig, die kunstfertige Bearbeitung des Schliffs an einem Stück Lehm auszuführen: soviel du auch arbeitest – Lehm wird immer Lehm bleiben.
35. Die ursprüngliche Notwendigkeit, den Klumpen mit einer dünnen Schicht Lehm zu bedecken, ist deshalb wichtig, damit der Mensch, bevor er die Blüte seiner Seele offenbart, eine geistige Standhaftigkeit erlange, während er die ersten Schritte auf einem schweren, doch wahrhaft rechtschaffenen Weg macht.
36. Diese Standhaftigkeit hilft bei der würdigen Gestaltung der Vorsehung der Seele.
37. Wenn während des Lebens im Körper die Seele geboren wird, so reißt sich der Mensch von der aufgezwungenen Schicksalsbahn los und geht zu neuen Stufen, wo er in die vorgesehene Schicksalsbahn kommt,
38. Und bewegt sich auf jene Gipfel zu, die eben ihm und seinem Körper bereitet wurden,
39. Denn jeder Körper hat mit seinen begrenzten Eigenschaften einen vorher bekannten Gipfel des Erreichbaren.
40. Der Himmlische Vater berücksichtigt diese und bereitet euch den Weg des richtigsten Daseins.
41. Weshalb du, indem du auf die Eingebung deines Herzens hörst und nicht von den Geboten der Worte des Schöpfers abweichst, auf dem genau für dich besten Weg fortschreiten kannst.
42. Jede beliebige Abweichung von der Eingebung des Herzens und dem Wort des Himmlischen Vaters bringt dich dazu, den schlechteren Weg zu begehen,
43. Und je größer die Abweichung, desto schwerer der Weg.
44. Doch lasst euch nicht verführen und verblenden von der Leichtigkeit des Weges bei äußerlichem materiellen Wohlstand.
45. Seid weise! Denn das Leben ist nicht nur durch das Leben des Körpers begrenzt.
46. Wenn aber die Offenbarung der Seele während des Lebens im Körper nicht stattfindet, so geht der Mensch einen Weg voll Hindernisse und Erschütterungen, die schon seit dem Moment seiner Geburt bekannt sind.
47. Doch wisset! Bevor ihr in die eine oder andere Situation geratet, wo euch Verluste erwarten, werden euch Zeichen von der Höheren Welt gegeben.
48. Wenn ihr euch aufmerksam gegenüber eurem Herzen und den Umgebenden verhaltet, so könnt ihr würdig die Zeichen verstehen und den Fall verhindern.
49. War aber der Fall unumgänglich, so hat dieses den leichtesten Ausgang.
50. Die Unmöglichkeit, einen Vergleich zu finden, bringt viele in diesem Moment in Verwirrung, die meinen, sie könnten sich nicht am Bein stoßen, denn sie haben richtig gehandelt.
51. Amen, Ich sage euch, dass, wenn ihr etwas anderes getan hättet, ihr euch das Bein gebrochen hättet.
52. Die Kinder sind nicht für die Fehler ihrer Eltern verantwortlich.
53. Jeder von euch erleidet jene Schläge und den Schmerz jener Früchte, deren Samen er einst unbedacht gesät hat.
54. Die Eltern bringen die Seele des Kindes nicht zur Welt, nur seinen Körper.
55. Und wenn die Eltern ein nicht rechtschaffenes Leben führen, so verarmt der Strom des seligen Segens zu ihnen.
56. Was zur Störung des Stromes der materiellen Energie führt und zu Störungen auf dem Zellniveau des Körpers.
57. Eltern mit einem kranken Körper bringen nur kranke Kinder zur Welt.
58. Später, in Abhängigkeit von seinen ursprünglichen Eigenschaften, wird dorthin eine Seele inkarniert, die eben diese Prüfungen bestehen muss, die im weiteren Leben bereits bekannt sind.
59. Die Seele inkarniert sich nur in einen solchen Körper, der nicht nur fähig ist, das Vorbestimmte zu verwirklichen, sondern auch eine größere Last als Prüfung für das falsch verbrachte vorhergehende Leben in sich trägt.
60. Wenn auch dieses Mal das wahre Bewusstwerden nicht vonstatten geht, so wird der nächste Körper noch nachteiliger sein.
61. So erreicht denn die Wahrheit eures Lebens, denn euer Himmlischer Vater hat euch Großartiges vorherbestimmt. Seid Schöpfer! Friede und Glück sei mit euch. Amen.

Kapitel 12

1. Liebe Kinder Gottes! Fünf Jahre sind vergangen seit das Ereignis eintrat, das von eurem mächtigen Gott von den ersten Tagen eurer ersten Schritte auf der Mutter Erde vorgesehen war.
2. Wobei ihr während eures ganzen Daseins mit vielen Erscheinungen irdischen und kosmischen Charakters zusammentraft, sowohl mit begrenzten Sakramenten als auch mit denen der Ewigkeit selbst.
3. Ihr suchtet die Wege zur Selbstvervollkommnung und die Wahrheit suchte nach Methoden, euch bei dieser lebenswichtigen Suche zu helfen.
4. Diese Suche aber musste im einen und anderen Fall anfänglich durch ein riesiges Dornenfeld gehen.
5. So rollten Tränen und rollen bis heute auf der einen und der anderen Seite.
6. Das Gesetz der Harmonie des Daseins ist nicht etwas Feines und Zerbrechliches, das man nur äußerst vorsichtig berühren darf.
7. Dieses Gesetz hat einen gewissen Vorrat an Beständigkeit, die eine günstige Atmosphäre schafft für die notwendigen Veränderungen von allem später im Schoße des Daseins Entstandenen,
8. Damit sich das Entstandene in ein würdiges Gleichgewicht bringen konnte und fähig sei, ewig zu leben und sich zu entwickeln.
9. Gäbe es denn für den Menschen viele Möglichkeiten, seine Reife zu erreichen, wenn er noch seit seinem Kleinkindalter von vielen, sehr zerbrechlichen Gegenständen umgeben wäre und ihm für den Bruch von jedem von ihnen der Tod drohte?
10. Weshalb der Vorrat an Beständigkeit, von dem Ich sprach, eine Reihe von groben und wilden Handlungen eurerseits zulässt, bevor euer Körper endgültig die Lebenskraft verliert.
11. Doch für jede unerfreuliche Handlung werdet ihr auf einen immer stärkeren Widerstand seitens der Harmonie stoßen.
12. Und dann wird die Zahl und Kompliziertheit der Vergehen in eurer Hülle bis zum kritischen Punkt anwachsen, wonach die unabwendbare Tragödie beginnt.
13. Der Vorrat an Beständigkeit, der im Sakrament des Daseins der Harmonie existiert, kann sich in verschiedenen Maßen in Bezug auf den neu entstehenden lebendigen Körper offenbaren, in Abhängigkeit vom Schwierigkeitsgrad des geborenen Organismus.
14. Wobei der Vorrat an Beständigkeit zur Sicherung seines Lebens umso geringer ist, je einfacher der entstandene Organismus ist.
15. Denn die Lebenstätigkeit eines solchen Organismus benötigt so einen Vorrat nicht, da er vollständig von primitiven Instinkten abhängt und sich leicht verändert bei den ersten, aus der Umwelt kommenden Signalen über so eine Notwendigkeit.
16. Außer Abwandlungen kann die Antwort auf das kommende Signal auch der Tod des Organismus sein.
17. Einerseits – wenn das Signal einen die Kräfte übersteigenden Übergang von einem Zustand zum anderen von dem lebendigen Körper fordert;
18. Andererseits – wenn die Lebenstätigkeit des Organismus mit bestimmten, gefährlichen Störungen das Gleichgewicht, das die Grundlage der Harmonie ist, bedroht. In diesem Fall bekommt der Organismus ein Signal zur Selbstzerstörung,
19. Was zur gehorsamen Vernichtung einer gewissen Menge der Lebewesen führt, bis die entstandene Gefahr für das Gleichgewicht verschwindet.
20. Oder, bei einer nicht so harten Lösung der gegebenen Frage, verliert eine bestimmte Gruppe lebendiger Organismen zeitweilig die Fähigkeit, sich zu vermehren und Kinder zur Welt zu bringen.
21. Doch alle diese Signale, wie auch andere Situationsarten seitens der Natur, führen zu einem äußerst wichtigen Ziel – nämlich das Gleichgewicht wiederherzustellen, das die Grundlage des harmonischen Daseins ist.
22. Weshalb man die Früchte solcher Signale, so grausam sie auch aussehen mögen, nicht als Erscheinungen eines bösen Willens auffassen kann.
23. Je komplizierter ein Lebensorganismus ist – dessen Krönung auf der Mutter Erde der Mensch ist, der mit unbegrenzten Möglichkeiten des schöpferischen Suchens nach der besten Lösung ausgestattet ist, – umso größer ist auch der Vorrat an Beständigkeit, welcher sein Dasein sichert.
24. Weshalb sich, nachdem es mit unbedeutenden Krankheitserscheinungen beginnt, die nach den ersten Störungen der Harmonie auftreten, diese Komplikationen im Körper des Menschen mit nächsten, ähnlichen Vergehen verstärken werden, und sie ständig das vernünftige Wesen an die Notwendigkeit erinnern, die Qualität seiner Schritte zu ändern, Ausgleichungen und Korrekturen vorzunehmen.
25. Die Krankheit des Körpers erscheint nicht nur dort, wo die Handlungen des Menschen den Gesetzen Gottes widersprechen, sondern auch dort, wo der Mensch danach strebt eine Last zu tragen, die den Vorrat an Beständigkeit seiner materiellen Hülle ins Schwanken bringt, so gutgemeint die Vorsätze des Menschen auch waren.
26. Das Naturgesetz interessieren nicht Ideologien, die im Bewusstsein des Menschen erscheinen.
27. Und wenn der Mensch die Sakramente nicht beachtet, mit denen er von der Natur ausgestattet wurde, und mit seinen Handlungen das Gleichgewicht, das ursprünglich in seiner physischen Hülle bestand, über die zu dieser Stunde für ihn bestehende Norm hinaus stört, so werden in diesem Körper unausbleiblich Risse entstehen,
28. Die, sich immer mehr vergrößernd, ein immer stärker werdendes Signal hervorrufen werden, das den Menschen an die Notwendigkeit erinnert, sofort seine eigenen Handlungen zu überdenken.
29. Und trotzdem der Mensch durch die göttliche Wahrheit zuallererst lernt, die Seele zu schätzen und nicht den Körper, so bedeutet das ganz und gar nicht die völlige Vernachlässigung seines Körpers,
30. Denn dieser Körper wurde euch von eurem Himmlischen Vater gegeben, gewebt aber wurde er nach den Gesetzen des Einen.
31. Die Schöpfungen der Hände des Schöpfers müssen von einem gläubigen Menschen geachtet werden.
32. Weshalb die gebührende Aufmerksamkeit für seinen Körper ebenfalls das Gesetz Gottes betrifft, doch das Maß der gebührenden Aufmerksamkeit muss vom gläubigen Menschen selbst bestimmt werden.
33. Denn je arbeitsfähiger sein Instrument ist, umso mehr kann der Gläubige den Namen seines Vaters durch das Lied seiner Seele verherrlichen.
34. Ein Signal zur Selbstzerstörung kann aber auch der Mensch aufnehmen;
35. Nur dass der Mensch mit einer erhöhten Lebensfähigkeit versehen ist, da er hochorganisierte Fähigkeiten zum schöpferischen Denken besitzt und ebenfalls einen geistigen Bestandteil in seinem Wesen, den es bei keinem anderen Vertreter der tierischen und pflanzlichen Welt gibt.
36. Wenn der Mensch den Gedanken des Selbstmordes vernimmt, kann er dieses nicht nur entsprechend einschätzen, sondern er kann auch, was das Wertvollste ist, im verantwortlichen Moment in sich etwas empfinden, was ihn von der Erfüllung der im Bewusstsein aufgetretenen vernichtenden Idee abbringt.
37. Die Welt des Verstandes höherer Stufe als der, auf der sich der menschliche Verstand befindet, besitzt kein geistiges Wesen und hat nicht eine so hohe Lebensfähigkeit wie der Mensch.
38. Nur dass diese Welt des Verstandes, dank einzig der würdigen vernünftigen Einschätzung des Gesetzes des Daseins und seinem beständigen Befolgen im Einvernehmen mit dieser Einschätzung, nicht nur das Signal zur Selbstvernichtung nie erleidet, sondern auch nicht irgendeine andere Art einer zerstörerischen Antwort vonseiten der Harmonie.
39. Der Mensch aber, der in seiner Ganzheit die enorme Kompliziertheit der Kombination natürlicher und geistiger Ursprünge einschließt, ist berufen, seine Existenz zu einem ähnlichen Dasein in der Natur zu führen.
40. Und da der Mensch diese enorme Kompliziertheit besitzt, in der eine noch nicht offenbarte unschätzbare Größe verborgen ist, hat der Mensch auch eine gewaltige Lebensfähigkeit bekommen,
41. Ohne die er bei der gegebenen Kompliziertheit keine Möglichkeit hätte, auch nur eine kurze Zeitspanne zu existieren.
42. Und da der Mensch nicht nur ein vernünftiges Wesen ist, sondern ein solches, dessen vernünftige Gedanken sich auf einer geistigen Grundlage aufbauen, die das eigentliche Wesen des Menschen ist, so kommt es, dass, je schwächer die geistige Grundlage, umso leichter kommt der Mensch zu einem bewussten Selbstmord.
43. Wobei so eine bewusste Handlung von einer zeitweiligen Schwäche des emotionalen Zustandes bis zu einer kritischen Grenze in Zusammenhang mit der falschen Einschätzung der Realität hervorgerufen werden kann.
44. Seit der Mensch seine ersten Schritte getan hatte, strebte er zuerst jenes an, was er mit den Augen sah und den Ohren hörte, und nicht jenes, was er mit seinem Herzen fühlte.
45. Weshalb er in seinen Tätigkeiten ursprünglich ein Übergewicht zur Seite der rein vernünftigen Schlussfolgerungen schuf, die sich auf die zurzeit registrierten Tatsachen und, unausbleiblich, phantastischen Vermutungen begründeten,
46. Auf die er sich öfter, dank der menschlichen Besonderheit, wie auf die Wahrheit selbst stützte.
47. So bestimmte der Mensch seinen Lebensweg immer nur auf dem Weg der Überlegungen, die ihrerseits bei völliger Unwissenheit der elementaren Wahrheiten gemacht wurden und werden, die es erlauben würden, in die Harmonie zu treten.
48. Die Schwierigkeit der Erkenntnis dieser elementaren Wahrheiten steht völlig in Zusammenhang mit der ungenügenden Aufmerksamkeit für die geistige Entwicklung.
49. Und die Unwissenheit über diese Wahrheiten brachte den Menschen unvermeidlich zur Entstehung von Ideologien, die die menschliche Gesellschaft, indem sie ihr bestimmte Bedingungen auferlegten, zu ihrer Selbstvernichtung führten.
50. Wobei eine solche ideologische Direktive den einzelnen Menschen oft sowohl in eine Sackgasse führte, aus der scheinbar kein Ausweg bestand, als auch in den Zustand eines scheinbar besonders wichtigen Momentes;
51. Was in der Regel im Selbstmord sowohl einer einzelnen Persönlichkeit, als auch großer Menschengruppen endete und noch endet.
52. Die Gedanken eines Menschen hängen vollständig vom Zustand seiner inneren Welt ab.
53. Diese Welt hängt von der Befriedigung der instinktiven und der geistigen Bedürfnisse ab,
54. Wobei die erhöhte Aufmerksamkeit für die geistige Entwicklung dazu berufen ist, die Bedürfnisse des Instinktes bis auf ein lebensnotwendiges Gleichgewicht einzuschränken.
55. Und da die Aufmerksamkeit und das Verhältnis gegenüber dem geistigen Zustand nicht ausreichend war und ist, so haben die Bedürfnisse des Instinktes natürlich die Stimme des dürstenden Geistes abgedämpft.
56. Der Verstand des Menschen aber trachtet vor allem danach, ihn auf dem leichtesten und bequemsten Weg zur Erfüllung von dem zu bringen, wonach es in diesem Menschen am lautesten ruft.
57. So beachtet denn! Solange den Menschen das Geschrei des Instinkts anfüllt, solange verdammt das Denken diesen Menschen unbedingt zu gewaltigen Leiden und Vernichtung.
58. Während seines ganzen Daseins hat der Mensch mit seinen aggressiven Schritten Bedrohungen für das harmonische Gleichgewicht geschaffen und schafft sie bis heute, und deshalb bekommt er von der Natur immer wieder das Signal zur Selbstvernichtung,
59. Das in Perioden emotionaler Schwierigkeiten offen zum Vorschein kommt.
60. Doch da die geistige Grundlage dem Menschen nicht gestattet, der Eingebung dieses Signals sofort zu folgen, wie es die Tiere tun, so geht die Situation in eine andere Form über – von der Selbstzerstörung der Persönlichkeit zur Selbstzerstörung großer Menschengruppen, und die Aggression überträgt sich aktiv von Mensch zu Mensch.
61. Und dann verringert sich die Menge der Menschen aufgrund von Kriegen der einen oder anderen Größenordnung, und folglich verringert sich auch das für die Harmonie gefährlich angehäufte Volumen der Aggression schnell bis zu einem rettenden Niveau.
62. Bei bestimmten Bedingungen kann eine Naturkatastrophe die Rolle der Rettung übernehmen.
63. Das Gesetz des Daseins ist streng. Und deshalb werden in Kriegsperioden und bei gewaltigen Naturkatastrophen von der Harmonie solche Besonderheiten wie die Vernichtung von Kindern und Alten, Schuldigen oder Unschuldigen nicht beachtet.
64. Für das Dasein ist die Hauptsache bei Kriegen die Vernichtung aller, die große Aggressionsträger sein können oder die Veranlagung dazu haben; die Tatsache aber, dass auch Unschuldige dabei umkommen können, ist für die Harmonie kein bemerkenswerter Verlust.
65. Da im Leben des Menschen das Gesetz der individuellen, wahrscheinlichsten Handlungen existiert, so kann man im Voraus nicht nur die wahrscheinliche Zukunft des Menschen selbst verfolgen, sondern auch der ganzen menschlichen Gesellschaft.
66. Je geringere Möglichkeiten der einzelne Mensch zur Veränderung seines Schicksals hat, umso unmöglicher wird die Veränderung der Zukunft der Gesellschaft bei steigender Anzahl ihrer Mitglieder.
67. Die Zukunft jedes Menschen und der menschlichen Gesellschaft kennend, gestattet es der große Vater jedem Menschen in der einen oder anderen Epoche des Aufstiegs oder des Untergangs, der Schaffung und der Kriege einzig mit der Begründung geboren zu werden, dass die ihm geschenkte Geburt das Notwendige mit sich bringt, was dazu beiträgt, seiner Entwicklung weiterzuhelfen.
68. Der Himmlische Vater wird immer sein Möglichstes tun, um euch zu schützen,
69. Obwohl ein Erfolg dabei in vielem von der Wahl des Menschen selbst abhängt.
70. Doch einen Hinweis zur richtigen Handlung bekommt jeder. Wird der Mensch auf das hören wollen, was er einst fühlen wird? Amen.

Wie wir Menschen miteinander leben sollten …