Geboren 1944 wuchs ich in einer protestantisch-christlichen Familie auf.
Nach einer Phase der Neuorientierung während der Studienjahre kam ich in Kontakt mit Maharishi Mahesh Yogi und seiner Transzendentalen Medition, die ich über ein Jahrzehnt lang praktizierte. Mich faszinierte das Wissen über das, was die Welt im Innersten zusammenhält. Doch musste ich zunehmend erkennen, dass Fragen bezüglich der Gefühlswelt des Menschen bei Maharishi unbeantwortet blieben.
Die weitere Suche führte mich durch mancherlei Gefilde der Esoterik.
Zu einem prägenden Erlebnis wurde – während eines Rituals unter Mithilfe eines entheogenen Trankes – die Erfahrung, dass ich alle Menschen um mich herum bedingungslos lieben konnte. Doch diese Erfahrung versickerte im Laufe der Zeit.
Alle Lehren, mit denen ich bekannt wurde, hatten indes eines gemeinsam: Sie trugen nicht wesentlich dazu bei, mein soziales Verhalten zu verändern. Oft bargen sie sogar in sich die Versuchung zum Hervorheben seiner eigenen Bedeutsamkeit.
In Vissarion fand ich schließlich den Lehrer, in dessen Lehre das liebevolle Verhalten zu den Mitmenschen an zentraler Stelle steht.
„Liebe Gott – und liebe deinen Nächsten!“ Und mehr noch: „Liebet eure Feinde; segnet die, die euch verfluchen; tut Gutes denen, die euch hassen; und betet für die, die euch Böses tun und euch verfolgen.“
Das sollte in Zukunft meine Messlatte sein.
Siegfried Werning