Kapitel 31
1. Glaube… Ein großartiger Flug!
2. Der Vorhof ist ein Gipfel – die Demut.
3. Je mehr du sie erreichst, desto mehr eröffnet sich dir die Fähigkeit, den wunderbaren Flug zu fliegen.
4. Doch wie viele Stufen warten auf den Wanderer bis zum Gipfel!
5. Wie schwer ist der Aufstieg, doch wie gewaltig die Bereicherung!
6. Die Demut – das ist nicht das Bestreben, sich in den Schmutz stampfen zu lassen, denn du erinnerst dich an den Gottesfunken, der in dir steckt. Doch bei jedem Vergleich mit jemanden wirst du dich nie als etwas Höheres empfinden, wer auch vor dir stehe.
7. Demut ist die Fähigkeit, für sich das Geringste zu wählen vor dem Antlitz der gewaltigen Auswahl der Güter und danach zu streben, den unbedeutendsten Platz beim Gelage einzunehmen.
8. Die Demut wird durch die Fähigkeit charakterisiert, die geringste Wissenskrume wie einen gewaltigen Schatz aufzunehmen,
9. Und sie das ganze Leben behutsam aufzubewahren, Erbeben und Zärtlichkeit in sich erhaltend, selbst wenn dir nichts weiter gegeben wird.
10. Demut wird ebenfalls durch die Unfähigkeit bestimmt, den Begriff „ungerecht“ zu benutzen.
11. Gehe würdig den Hindernissen entgegen, welche sie auch sein mögen, welchen Schmerz sie dir auch bereiten,
12. Denn du weißt, dass dein Weg von Gott bestimmt wurde.
13. Dies sind deine Stufen, die dir helfen, den Gipfel zu erreichen;
14. Verstehe es, dich innerlich über diese Stufen zu freuen.
15. Wie schwer ist der Weg des Aufstiegs! Doch wenn du den Acker der Demut nicht bearbeitest, wird der Glaube nicht erblühen.
16. Die Vorväter hörten den Ausdruck: „Wenn Ich wiederkomme, finde Ich dann Glauben auf der Erde?“
17. Und nun füllt das Feuer immer mehr das Herz. Wo ist der Glaube, der früher gelegt wurde?
18. Ein vielstimmiges Grollen über das Göttliche aber wächst und füllt den Raum.
19. Wie viele sind heute gläubig! Mehr als die Hälfte der Menschheit spricht über die Liebe zu Gott und der Umwelt!
20. Doch wo ist die Liebe? Und folglich der Glaube?
21. Alle glauben, dass sie einen Gott anbeten, über eine Liebe sprechen,
22. Doch sie können sich nicht an den Händen nehmen und in eine Richtung gehen.
23. Das ist die Folge verschiedener Begriffe über das eine oder andere Sakrament, die Folge der verschiedenen Rituale.
24. Man soll nicht über die Zulässigkeit verschiedener Wege zum Aufstieg grübeln. Denn scheinbar gehen alle zu einem Gipfel und werden sich einmal zu Einem vereinen.
25. Das Leben – ist eine gewaltige Bewegung. Was wird, wenn die Bewegung stehen bleibt?
26. Nichts im Weltall befindet sich im Ruhezustand. Und folglich ist der Begriff „vollkommen“ recht relativ.
27. Weshalb der Gipfel, dem sich die Wanderer auf verschiedenen Hängen nähern, unendlich in die Ferne rückt.
28. Die Möglichkeit der Vereinigung schmilzt – wie eine Fata Morgana – mit dem Näherkommen.
29. Die Wahrheit über den geistigen Aufstieg ist der einheitliche Weg, und dieser Weg ist ewig.
30. Was ist das Gute beim Aufstieg, wenn sich die Hände der Aufsteigenden weit voneinander entfernt befinden?
31. Die Beine derer, die die ersten Schritte machen, sind sehr schwach.
32. Auf der Mutter Erde werden die ersten Schritte getan. Und heutzutage trägt der Mensch eine gewaltige Menge verschiedener Lehren über die Wahrheit des Glaubens mit sich.
33. Die jungen Beine waren nicht in der Lage, die Last der Einheit zu tragen.
34. Der Himmlische Vater hat in seiner großartigen vielseitigen Weisheit seit langem den Verstand seiner jungen Kinder auf die Aufnahme der Einheitlichen Göttlichen Wahrheit vorbereitet.
35. Denn das Gesetz des Daseins der menschlichen Seele ist eins und hängt nicht von der Zugehörigkeit des Menschen zu der einen oder anderen Glaubenslehre ab.
36. Der großartige Schatz, mit dem Gott seine Kinder bedachte, ist die schöpferische Fähigkeit auf der Grundlage der Freien Wahl.
37. Weshalb bis zu jener Zeit, solange die Menschen unfähig waren, sich an den Händen nehmend in eine Richtung zu gehen, die Einheitliche Wahrheit nicht gesandt werden konnte,
38. Damit sie mit der Zeit nicht von schlammigen Anschwemmungen verdeckt würde und ihre großartige Ausstrahlung nicht verloren ginge.
39. Der großartige Schöpfer hat dem Menschen Teile des Einheitlichen Ganzen gesandt, was erlaubte, die unumkehrbare Vereinigung der vielfältigen Gläubigen verschiedener Religionen in Angriff zu nehmen, unabhängig von ihrer sprachlichen Uneinigkeit.
40. Der Strom verstärkte sich. Wie groß ist doch der Wunsch des Menschen, das Geheimnis zu lüften!
41. Es wurden alle möglichen Lehren geboren.
42. Diese Abweichung ist zu Beginn des Aufstiegs unumgänglich. Und mit Gottes Erlaubnis, wird diese Frage heute gelöst werden.
43. Was aber ist ein Ritual?
44. Das Ritual ist das Sakrament der Vereinigung der nach dem höchsten Licht strebenden menschlichen Seelen in einen einheitlichen Strom.
45. Ritual – ist eine menschliche Erscheinung in dem Bestreben, sich dem Göttlichen zu nähern und den Himmlischen Vater, sein großartiges Prinzip, zu verherrlichen.
46. Können jedoch solche Handlungen die Grundlage für Uneinigkeit sein? Können sie eine Familie, die Kinder eines Vaters trennen?
47. Wie groß ist das Unglück derer, die diesen Weg begehen!
48. Erstaunlich schön ist die Wiese, die von einer riesigen Menge verschiedener Blumen bedeckt ist und wo jede Blume einzigartig ist.
49. Doch das sie nährende Lebenswasser ist eins.
50. Die Rituale treten mit Hilfe des Körpers in Erscheinung. Aber der Mensch ist nicht der Körper.
51. Der Mensch ist die Seele.
52. Die Seele hat bei allen einen gemeinsamen Ursprung, weshalb ihr alle – Verwandte untereinander seid!
53. Kann jemand behaupten, dass bei den einen die wohlwollenden Handlungen die wahren, bei den anderen – die falschen seien, dass bei den einen die Rituale die wahren seien, bei den anderen aber – nicht?
54. Euer Himmlischer Vater hat euch in seiner grenzenlosen Weisheit auf die Erde gesandt, damit ihr das von ihm Vorgesehene erfüllt.
55. Er hat euch nach seinem Bild und Ebenbild gestaltet.
56. Doch was ist ein wahres Ebenbild?
57. Der Himmlische Vater ist ein großartiger Schöpfer.
58. Funken der mächtigen Flamme behalten die Fähigkeit zu wärmen und zu leuchten bei.
59. Gott erwartet von seinen Kindern Schöpfungen – Schöpfungen der Liebe und der Schönheit.
60. In jeden von euch hat er individuelle, einzigartige Fähigkeiten zur Schöpfung gelegt.
61. Weshalb ihr immer nur unterschiedliche Dinge schaffen werdet, denn das ist – das Gesetz des Schöpfers.
62. Und eile nicht, das Bestreben des Menschen nach dem Wohl und dem mächtigen Licht zu beurteilen.
63. Jedem von euch hat der Himmlische Vater eine individuelle Prüfung auferlegt.
64. Und jeder, der sie überwindet, indem er auf sein Herz hört und all seine Kräfte hergibt, geht in die richtige Richtung.
65. Und es ist unnötig danach zu trachten, euch gegenseitig nach den scheinbar gewaltigen Unterschieden in der einen oder anderen Erscheinungsform einzuteilen.
66. Denn, nach der Stimme des Herzens handelnd, führt ihr alle den Willen Gottes aus.
67. Jetzt müsst ihr euch bewusst werden, dass alle Tempel, die zur Herrlichkeit Gottes errichtet wurden, jedem von euch gleich nahe stehen.
68. Das Äußere des Tempels darf nicht bestimmten Vorschriften unterliegen, denn in ihm kommt die individuelle Ansicht über die Schönheit und das Bestreben, den Himmlischen Vater zu verherrlichen, zum Ausdruck.
69. In einem Tempel in dem Liebe herrscht, befindet sich der Geist Gottes.
70. Glaube… Wie gewaltig ist die Tiefe dieser strahlenden Wahrheit!
71. Die Schwierigkeiten bei der Bewegung auf dem von niemandem beschrittenen Weg sind unausbleiblich, denn der Mensch besitzt zwei Prinzipien, was noch nie im Universum vorkam, – den Verstand und die Seele,
72. Wobei sich der Verstand auf dem einen Weg entwickelt, die Seele – auf einem ganz anderen.
73. Und nun wurde euch die Möglichkeit gegeben, zwei gewaltige Prinzipien in Harmonie zu bringen, und dabei die Fähigkeit zu großartigen Schöpfungen zu erwerben.
74. Die Seele ist ein Kind Gottes.
75. In ihr ist die Vorsehung eingeschlossen und alles, was während des Lebens im Körper angehäuft wurde.
76. Der Verstand ist nur dem Körper eigen, der euch gegeben wurde, um die Seele zu entwickeln.
77. Wenn die Seele den Körper verlässt, unterbricht sie ihre Entwicklung.
78. Und da das Wesen des Menschen in seiner Seele besteht, so unterbreitet sich der Lebensweg nur auf der Grundlage des Glaubens,
79. Denn der Verstand entwickelt sich aufgrund von Wissen, die Seele – aufgrund des Glaubens.
80. Glaube aber ist das Leben selbst;
81. Und du musst die Gesetze Gottes dort erfüllen, wo du dich befindest, – mit den dich umgebenden Brüdern und Schwestern;
82. Doch das ist nicht jener Begriff, der in der Welt geboren wurde, als der Mensch versuchte, irgendwohin zu gehen, irgendwelche Titel zu erlangen, irgendwelche Übungen zu erlernen, die scheinbar die Geistigkeit entwickeln.
83. Glaube ist das Leben selbst! Und der Himmlische Vater gibt dir jene Stufen, die nur du überwinden musst.
84. Du aber sei dem würdig! Verirre dich nicht im Nebel der Eitelkeit,
85. Vertraue auf Gott, deinen liebenden Vater!
86. Versucht nicht, in eurer Zukunft zu lesen. Lauscht aufmerksam der Stimme eures Herzens,
87. Denn dem nach seinem Herzen Handelnden sind große Fehler nicht eigen.
88. Der Mensch machte einen großen Fehler, als er meinte, dass das geistige Emporstreben ein Weg zu Gott sei.
89. Wie schwer war es, die großartige Wahrheit über die Erschaffung des Menschen nach dem Ebenbild Gottes zu verstehen!
90. Gott hat euch nicht deshalb von sich getrennt, damit ihr alle Kräfte anstrengt, um zu ihm zurückzukehren. Sondern damit ihr den vom Himmlischen Vater für euch bereiteten Weg beschreitet.
91. Zu den Gipfeln, die ihr benötigt.
92. Eure Entwicklung als Kinder Gottes verläuft auf der Grundlage des Freien Willens.
93. Da dieses Gesetz existiert, sind euch Fehler gestattet, ohne die eine Entwicklung nicht stattfinden kann;
94. Nur die Qualität der Fehler wird sich verändern.
95. Das Bestreben, sich Gott zu nähern, ist nur dann annehmbar, wenn der Mensch fähig ist jene göttliche Stufe zu erreichen, wo das Machen von Fehlern nicht mehr gestattet ist.
96. Doch das ist für den Menschen nicht nur unmöglich, sondern schon allein ein Trachten danach erniedrigt die großartige Herrlichkeit Gottes.
97. Erreicht das Entsprechende! Amen. Vissarion
Kapitel 32
1. Die geistige Entwicklung… Ein großartiger Flug des geistigen Gewebes des Menschen…
2. Wie unglücklich ist der Mensch! Wie unglücklich ist das Kind Gottes, das auf der Mutter Erde lebt und nichts weiß über diesen einzigartigen Flug, über die wunderbaren geistigen Schätze,
3. Die dazu berufen sind dem Menschen zu helfen, würdig die Gebote des Himmlischen Vaters zu verkörpern – ihm gleich zu sein! Schöpfer zu sein,
4. Denn die Funken der mächtigen Flamme tragen weiterhin Wärme und Licht in sich.
5. Eine großartige Gabe – Schöpfer zu sein.
6. Doch zusammen mit dem Verstehen dessen, dass das All zwei grundlegende Prinzipien besitzt, muss der Mensch zwei verschiedene Schöpfungsströme erkennen:
7. Den Strom des materiellen Daseins und den Strom des geistigen Daseins.
8. Doch was stellt der eine und der andere dar?
9. Das Gesetz der Entwicklung der Harmonie geht immer einen Weg –
10. Den Weg der Wahrheit. Was bedeutet, dass sie immer existiert und von keinerlei Wünschen abhängt.
11. Der Lebensgeist, vom Einen ausgehend, ist ewig;
12. Denn er war immer und wird immer sein.
13. Die Schöpfungen des Einen aber waren nicht immer und nur einst erschienen die ersten Tätigkeiten seines gewaltigen Prinzips, die sich jetzt bis zu bestimmten Grenzen ausgebreitet haben.
14. Diese Kinder entwickeln sich nach einem strengen, unabänderlichen Gesetz und werden sich endlos im unendlichen Weltraum ausbreiten.
15. Dieser Weg bewegt sich immer vom Gröberen zum Feineren, zum Vollkommeneren,
16. Worin die Wahrheit über die ursprüngliche Geburt des Schöpfers des Alls besteht –
17. Des Schöpfers der gewaltigen materiellen Welt, der gewaltigen Ewigkeit des materiellen Daseins.
18. Und nur einst, in seinem Schoße, erblühte eine wunderbare Blume,
19. Die einer neuen Ewigkeit den Anfang gab – der Ewigkeit des Segens, des mächtigen geistigen Daseins.
20. Bei der Entwicklung des Alls stellte sich der Eine ursprünglich nie ein Ziel,
21. Denn das Weltall entwickelt sich immer auf dem besten Weg und nach einem strengen, unabänderlichen Gesetz,
22. Wonach alles, was entsteht, in Harmonie mit der Entwicklung des Alls treten muss, und dann kann es sein Dasein fortsetzen.
23. Wenn es das aber nicht erreicht, so wird es sich wie ein schädlicher Virus selbst zerstören,
24. Weshalb eine endgültige Zielsetzung sinnlos ist.
25. Da der Himmlische Vater den Weg kennt, den seine Kinder begehen sollen, und weiß, wie viele Fehler sie machen werden, während sie sich auf dem nicht begangenen Weg bewegen und seiner Stimme nicht gehorchen, sind seine Schöpfungen darauf begründet, dass der Herr immer versucht, seinen Kindern zu helfen,
26. Indem er euch zusätzliche Hinweise und neues Wissen gibt, und den Weg zu den wahren Gipfeln ebnet,
27. Die der Vater seinen geliebten Kindern bereitet hat.
28. Der geistige Weg besitzt nicht die unabänderliche Strenge, die dem materiellen eigen ist.
29. Der Eine trachtet nie danach, jenen zu helfen, die aus seiner Harmonie treten.
30. Doch seine Kinder, denen kolossale Möglichkeiten des beweglichen Verstandes gegeben wurden, belebten diese Strenge wesentlich.
31. Von einer schwachen Entwicklung erfahrend versuchen sie immer zu helfen, damit das Schwache nicht aus der Harmonie herausfiele.
32. Doch auch dieses Bestreben, Hilfe zu leisten, bleibt im Rahmen des strengen Gesetzes.
33. Das Weltall, das das geistige Gewebe nicht besitzt, hat seinen eigenen Begriff vom Guten und Bösen.
34. Weshalb die einfache Lösung existiert: das Wenigere wird im Namen der Entwicklung des Größeren geopfert.
35. Die großartige Herrlichkeit des Himmlischen Vaters aber besteht darin, dass er niemals das beliebigste, scheinbar hoffnungsloseste seiner Kinder ohne Aufmerksamkeit und Unterstützung lässt.
36. Weshalb er Gesetze aussendet, die das Verständnisniveau der Empfangenden berücksichtigen.
37. Und die Strenge, die in Erscheinung tritt, ist nur in jenem Licht zu sehen, dass ihr, wenn ihr die Gesetze Gottes nicht einhaltet, unvermeidlich den Samen der Kälte auswerft und damit das strenge Gesetz des materiellen Daseins in Bewegung setzt.
38. Dieser Samen wird immer aufgehen. Und dann steht euch bevor, die Früchte des Baumes zu ernten.
39. Die Früchte des Baumes aber sind wesentlich mehr an der Zahl als der ausgeworfene Samen.
40. Und so wie einst ein auf den Kopf fallender Apfel den Menschen zu mehr Wissen verhalf, so können, wenn die steinigen Früchte vom Baum der Kälte fallen, sie auch den Kopf des Unglücklichen aufschlagen.
41. Das ist keine göttliche Strafe. Und Amen, Ich sage euch: Nur ein Blinder kann das Gegenteil behaupten.
42. Und versucht nicht, euch auf das im Alten Testament Gesagte über die Strafe Gottes zu berufen und darauf, dass Gott die Herzen grausam macht.
43. Denn, indem die Menschen im Ozean der Wildheit und der Ehrung der größeren physischen Stärke verblieben, konnten sie sich nur vor der größeren Kraft verneigen.
44. Weshalb in diesen lang vergangenen Zeiten den jungen Kindern die ursprüngliche Wahrheit der Macht des Schöpfers des Weltalls offenbart wurde,
45. In dem zwei Prinzipien eingeschlossen sind: die Erschaffung und die Zerstörung. Und dessen Gesetze die Ungehorsamen streng bestraften.
46. Die Angst vor dem gewaltigen Schöpfer der materiellen Welt zügelte die wilden Ausschweifungen der unvernünftigen Kinder.
47. Doch das ist nicht die Wahrheit über die Herrlichkeit eures Vaters.
48. Und natürlich – versucht nicht etwas Gemeinsames zwischen dem Wesen der Liebe des Himmlischen Vaters und des Vaters zu finden, zu dem jeder Mann des Menschengeschlechts wird.
49. Denn euer Herr steht über den Gesetzen des materiellen Daseins.
50. Er ist der Beginn eines neuen Daseins.
51. Die Entwicklung eurer Seele ist nur dank des Körpers möglich.
52. Doch wenn ihr euch in einen Körper kleidet, so fallt ihr in die Umarmung der materiellen Gesetze. Und der Stempel der Strenge berührt euch.
53. Woher der harte Stoß des irdischen Elternteils für seine geliebten ungehorsamen Kinder kommt.
54. Amen, Ich sage euch: Der Himmlische Vater ist unfähig zu bestrafen. Und untersteht euch nicht, seine Herrlichkeit zu schmälern, indem ihr das Gegenteil behauptet.
55. Erkennt die Großartigkeit der Herrlichkeit des Herrn,
56. Der euch die Möglichkeit schenkte, vor dem Antlitz des Daseins die einzigartigen Schätze zu offenbaren, die es im Weltall nicht gibt, doch die in Form von wunderbaren Fünkchen noch immer im Inneren von jedem von euch verborgen sind.
57. Die Welt des Schöpfers des Universums ist herrlich.
58. Sie ist endlos und glitzert in allen Regenbogenfarben.
59. Einen Tropfen aus diesem Ozean bewundert ihr im Antlitz der Mutter Erde.
60. Doch diese Welt besitzt den Atem der Kälte.
61. Die Gesetze dieser Welt sind immer unabänderlich und keiner kann sie brechen.
62. Sie werden im Schoße des Stromes der ewigen Bewegung geboren und bringen das Wesen nur dieses Stromes zum Ausdruck.
63. Die Zeit fließt ständig in eine Richtung.
64. Weshalb das All nur eine Richtung kennt.
65. Der außerirdische bewegliche Verstand ist vielseitig und einem Kristall ähnlich.
66. Seine Vertreter bilden eine gewaltige Menge von Welten im All, und von Seite des Verstandes sind sie eure älteren Brüder.
67. Die Harmonie bewegt sich immer einem Weg entlang: vom Wenigeren zum Größeren.
68. Und, heutzutage euer Antlitz vor der Welt offenbarend, die viele Millionen Jahre älter als ihr ist, seid ihr nicht nur wahrhaftig geringer im Verstand, sondern auch die ersten und einzigen in der Liebe.
69. Von eurem Aufblühen wird jetzt abhängen, ob sich die Wüste mit Rosen bedeckt, ob alles aufblüht und das All in Liebe entflammt. Amen, Ich sage euch: Das steht in eurer Kraft!
70. Die außerirdische Welt aber wird weiterhin in Regenbogenfarben glitzern. Doch wie groß ist die Kälte!
71. Ein Kristall hat viele Kanten, doch es gibt eine Grenze, die Form ist gültig.
72. Das Kristall besitzt eine großartige Ausgeglichenheit, denn der Verstand unterliegt nicht dem Sakrament der Freien Wahl. Weshalb sich der Strom geradeaus bewegt.
73. Der Weg des Seele, der du bist und der ein erstaunliches Kind Gottes ist, ist dem Feuer ähnlich.
74. Die Flamme hat nie eine beständige Form und besitzt die Unausgeglichenheit. Über die Menge der Kanten zu sprechen ist unsinnig.
75. Das Feuer ist ebenfalls fähig, vielfarbig zu sein, doch es bringt eine ungeheure Wärme. Wie ungeheuer ist die Kraft des Feuers!
76. Und ihr werdet fähig sein, sie zu beherrschen. So erreicht dies denn würdig, damit euch kein Brand verbrenne!
77. Achtet auf die Stimme der Wahrheit, denn so spricht der Herr.
78. Vor vielen Jahre, vor eurem Erscheinen auf der Erde, begannen eure zukünftigen Körper, die das geistige Gewebe nicht besaßen, auf natürliche Weise ihren Aufstieg nach den Gesetzen der allgemeinen Entwicklung des Verstandes des Weltalls.
79. Denn der Verstand ist nur dem Körper eigen. Und der Verstand begann zu analysieren.
80. Das Bestreben, jede Frage zu klären – ist der gewaltige Motor zur Entfaltung des Verstandes.
81. Doch dann bekam die Seele einen Körper. Feuer traf auf Wasser.
82. Zischen… Und der Dampf vernebelte die Augen. Der Horizont verschwand aus dem Blickfeld, doch der alles liebende Vater führte sorgsam seine Kinder.
83. Eine sanfte Stimme sagte einst: „Esst nicht von jenem Baum: Ihr werdet sterben“.
84. Doch der Verstand existiert und das Gesetz seiner Entwicklung ist noch stark.
85. Der Glaube an den Vater kam ins Wanken und zwei Fruchtstängel am Baum blieben ohne Früchte. Der Kummer warf seinen kalten Umhang aus.
86. Die Neugierde war stärker als der Glaube, und der Erbfehler wurde geboren,
87. Den ihr massenweise bis zum heutigen Tag begeht. Dabei erfahrt ihr das, was eure geistige Welt zerstört und eure Seele abkühlt.
88. Und jetzt beinhaltet der Begriff des menschlichen Wortes „Weiser“ einen Alten, der das Wesen des weiten Feldes des Daseins umgegraben hat.
89. Die vernünftige Denkweise ist der materiellen Welt eigen.
90. Der Körper wurde euch gegeben, um die Seele zu entwickeln und seine Handlungen sollen auf der Grundlage des Glaubens geschehen.
91. Denn der Verstand entwickelt sich auf der Grundlage des Wissens, die Seele – auf der Grundlage des Glaubens.
92. Heute müsst ihr erkennen lernen, dass euer Verstand nicht das Bestimmende ist, sondern nur eine Hilfsfunktion ausführt.
93. Denn euer Verstand ist immer der Qualität eurer Seele untertan.
94. Und bis zu jenem Moment, in dem eure Seele einen reineren Zustand erreicht, wird der Verstand dem Einfluss dunkler Seiten der Seele unterliegen und sich in die falsche Richtung entwickeln.
95. Seelenarmut aber macht den Menschen ungewöhnlich gefährlich, und er ist fähig nicht nur seinesgleichen und der Natur, sondern auch dem Weltall zu schaden.
96. Weshalb jeder Mensch den Weg der Reinigung und Entwicklung seiner Seele gehen muss.
97. Hört vor einer Wahl auf die Stimme der Seele, der Verstand aber ist berufen zu helfen, das Gewählte so gut wie möglich umzusetzen.
98. Die volle Blüte des Verstandes ist nur bei euren älteren Verstandesbrüdern möglich, bei denen das geistige Gewebe fehlt und sich der Verstand ungehindert entwickeln kann.
99. Der Verstand kann das Geistige nicht erreichen.
100. Er kann nur schlussfolgern: ist etwas zum Guten oder zum Schlechten – nachdem die Seele den einen oder anderen Weg der Eroberung der Geistigkeit betreten hat.
101. Amen, Ich sage euch: Es ist unsinnig zu versuchen, zuerst das Wesen des geistigen Aufstiegs zu ergründen.
102. Und im Versuch, sich zuerst in den Bahnen des Verstandes zu entwickeln, versucht der Mensch, ohne es zu wollen, das Geistige mit dem Verstand zu erfassen.
103. Doch der kristallene Torriegel bleibt unberührt –
104. Ein einfacher Riegel, den man nur zurückschieben brauchte, und das Märchen würde in euren Seelen rauschen wie ein duftender Strom.
105. Ihr aber zieht es vor, dieses Tor zu umkreisen, eine tiefe Rinne eintretend, die euch fast schon bis zum Kopf reicht, und über den Nutzen der Existenz eines Tores in der wüsten Gegend nachzudenken.
106. Das Weltall versuchte ebenfalls lange Zeit, das Wesen eures Daseins zu ergründen.
107. Und als der außerirdische Verstand die Schlussfolgerung zog, dass dem Menschen die wissenschaftlich-technische Entwicklung nicht eigen ist, sondern nur die geistige, so versuchten sie, euch zu helfen, die geistigen Gipfel zu erreichen,
108. Indem sie euch das aussandten, was ihrer Meinung nach das Beste auf diesem unbekannten Weg sei.
109. Eine gewaltige Menge weiser Gedanken füllte das Bewusstsein der Menschen.
110. Doch ist es möglich, durch das Bewusstsein seine Seele zu entfalten? Amen, Ich sage euch: nein.
111. Die Entwicklung der Seele geht nur dank der Handlungen des Körpers vonstatten.
112. Weshalb das Aufblühen eures geistigen Gewebes nicht dank einem unendlichen Anhäufen immer weiserer Gedanken vonstatten geht, sondern unmittelbar mit den ersten wahren Schritten eurer Füße auf der Mutter Erde,
113. Wenn jede Berührung mit einem beliebigen Körper der Umwelt ein Bestreben ist, ihm die Wärme seiner Seele hinzugeben.
114. Einst wurde gesagt: „Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.“
115. Die Kindheit – das sind jene großartigen Sakramente, die dazu berufen sind, das geistige Gewebe des Menschen unermesslich zu bereichern.
116. Sie wurden euch von den ersten Tagen eures Daseins gegeben und ihr seid verpflichtet, sie im Verlaufe eures ganzen Lebens zu entwickeln.
117. Oh, wie gewaltig ist der Wert der erstaunlichen Sakramente der Phantasie und des Träumens!
118. Die ihr in eurer Unwissenheit wie ein Teil der unvernünftigen Kindheit verworfen habt,
119. Heuchlerisch die Kindheit und die Reife in zwei Gegensätze teilend.
120. Und mit diesem Schritt wurde der erwachsene Mensch einem großen Würfel ähnlich, der durch das Leben rollt, sehr viel Lärm macht und mit seinen Ecken seine Nächsten zerkratzt.
121. Die Menschheit hat einen großen Verlust hinnehmen müssen.
122. Seht, wie das Kind die Welt kennen lernt im Unterschied zum Erkennungsweg eines Erwachsenen.
123. Die Kinder überragen weithin einen großen Teil der erwachsenen Bevölkerung in ihren menschlichen Eigenschaften.
124. Ihre geistige Welt ist noch nicht verkrümmt durch alle möglichen Unbeständigkeiten im Leben der Erwachsenen, die den fatalen Fehler machten, sich von der Kindheit auf einen unsinnigen Abstand zu entfernen.
125. Kindheit und Reife sind keine Gegensätze. Reife ist die Fortsetzung der Kindheit.
126. Und Ich sage euch wahrlich: Tief unglücklich sind jene Männer, die fähig sind mit herablassendem Lächeln auf die Taten eines Menschen zu blicken, in dessen Handlungen etwas Kindisches durchschimmert.
127. Die grundlegendste Eigenschaft der Kinder besteht in ihrer Fähigkeit, das Umgebende rein und zauberhaft aufzunehmen.
128. Sie nehmen mit Leichtigkeit die Wahrheit an, dass die umgebenden Bäume, Erde und Steine sie spüren können.
129. Und eine richtige geistige Unterstützung der Kinder in diesen lichten Minuten macht sie unfähig, einen Zweig abzubrechen, ohne dafür gewichtige Gründe zu haben; und selbst gedankenlos einem unter den Füßen befindlichen Stein einen Tritt zu versetzen.
130. Die Kinder der Wahrheit besitzen die Fähigkeit mit den Blumen zu sprechen, die Wolken zum Freund zu haben und unhaltbar im Windstoß zu fliegen, eine gewaltige Menge smaragdenen Staub mit sich reißend, der von den Blüten der Träume aufflog.
131. Sie erlangen die Möglichkeit der unendlichen Gestaltung trotz aller Gesetze des materiellen Daseins.
132. Von den Tätigkeiten dieser Kinder erscheinen am Himmelszelt gestreifte Wolken, im All drehen sich Planeten in Form von Kringeln und sonstigen unerwarteten Umrissen,
133. Und ein Meer wunderbarer Blumen kann jegliche Sternoberfläche bedecken.
134. Ihr könnt in einer beliebigen Ecke des Alls euer Leben verbringen, jene geistigen Eigenschaften gewinnend, die euch niemand zur Verfügung stellen kann.
135. Und das ist die Herrlichkeit Gottes! Unsichtbar, doch überall anwesend.
136. Doch die jungen Leute betreten den Weg des grenzenlosen Wissens, wo mit Hilfe der wissenschaftlichen Erkenntnis die Geheimnisse aller Erscheinungen gelüftet werden.
137. Das lebendige Licht, das Geheimnisse ausstrahlt, verliert an Farbe und verwandelt sich in eine unendliche Reihe von Formeln und chemischen Elementen.
138. Im Menschen verkümmert die Vorstellungskraft – jene Lebensquelle der geistigen Welt.
139. Und im weiteren Leben ruft die Einwirkung eines Geheimnisses das quälende Gefühl der Unzufriedenheit hervor, das mit Hilfe von zusätzlichem Wissen beseitigt wird,
140. Was dem Menschen Ruhe und ein Minimum an Lebensfreude gewährt,
141. Wonach das Interesse an der erkannten Erscheinung abkühlt.
142. Die Vorstellung lässt nie das Interesse am Unbekannten abkühlen, denn sie hat die Fähigkeit, sich mit der Zeit ständig zu ändern,
143. Und hängt davon ab, wie der Mensch das Erkennbare sehen möchte.
144. Die Fähigkeit, dank derer der Mensch das Unbekannte so sieht, wie es seine Vorstellungskraft erlaubt, hilft das zu fühlen, was mit dem Verstand zu fühlen unmöglich ist.
145. Das gibt seiner Seele einen gewaltigen Reichtum.
146. Und mit der Großartigkeit einer der Seiten der Vorstellungskraft kommt ihr in eurem Leben ständig in Berührung, ohne ihr die würdige Aufmerksamkeit zu widmen.
147. Wenn einer eurer Nächsten, ohne seine Bewunderung zu verbergen, eine gesehene Schönheit beschreibt und ihr möchtet ebenfalls mit ihr in Berührung kommen, so schafft eure Vorstellung im Erwarten eines Zusammentreffens mit ihr solche lebendigen Bilder, die für die günstigste Betrachtung durch eure individuellen Empfindungen in dem einen oder anderem Moment notwendig sind.
148. Doch für gewöhnlich, empfindet ihr eine gewisse Enttäuschung, wenn ihr dann mit der Realität zusammentrefft.
149. Denn die Realität existiert für sich und ist unabhängig von menschlichen Wünschen.
150. Durch die Vorstellung jedoch bekommt ihr die vollständigste Erfüllung.
151. So erkennt denn würdig das gewaltige Sakrament, das eure Seelen unendlich bereichert!
152. Erlernt die Reue! Und nehmt die Hand, die euch der Himmlische Vater heutzutage reicht. Beginnt den wahren Aufstieg!
153. Werft den grauen Umhang des falschen Erwachsenseins ab;
154. Solange es nicht zu spät ist, entwickelt die Vorstellungskraft, träumt!
155. Denn die Vorstellung ist eine gewaltige Quelle der wahren Erkenntnis des Daseins.
156. Versucht nicht, die Kindheit hinter euch zu lassen und schämt euch nicht, Kindern ähnlich zu sein.
157. Doch wisset, dass im Wesen der Kindheit das Nehmen, im Wesen der Reife – das Geben enthalten ist.
158. Diese Wahrheit weist darauf hin, dass die Reife danach trachtet, die größte Erfüllung darin zu finden, ihrer wunderbaren Gaben mit den Umgebenden zu teilen.
159. Das geschieht mit Hilfe von Tätigkeiten, die den Umgebenden zum Nutzen gereichen.
160. Amen, Ich sage euch: Solche Schöpfungen werden Sonnenlicht ausstrahlen.
161. Denkt daran! Solange ihr auf der Erde seid – seid ihr ihre Kinder,
162. Und nur euer Bestreben nach dem falschen Erwachsensein ist fähig, euch zu unvernünftigen Wesen zu machen, die den Umgebenden und der Umwelt Leiden bringen.
163. Weswegen heutzutage die Mutter Erde unwahrscheinliche Leiden erdulden muss, so dass ein gewaltiger Nebel des Kummers bald eure Augen umwallen wird.
164. Denn wie unendlich grob sind die Fehler, und wie gewaltig ist die Taubheit des Menschen dem Ruf seines Herzens gegenüber!
165. Die Macht der Finsternis steigt heute auf und verdeckt die Sonne immer mehr. Eine gewaltige Schlacht wird vorbereitet.
166. Das ist eine Schlacht, die das Schicksal des Menschengeschlechts auf der ganzen Mutter Erde bestimmen wird, und das ist die einzige Schlacht, die Kinder gewinnen werden. Doch wo sind Meine Krieger?
167. Amen, Ich sage euch: Nicht weit sind die Tage, wo euch das Nicht-Würdigen eines grünen Zweiges gewaltigen Schmerz bereiten wird. Oh, wie wenig wird von dem verbleiben, was das Auge freut!
168. Und eure Hand soll von jetzt an fürchten, der Umwelt Schmerz zuzufügen!
169. Der Mensch – ein Schöpfer erstaunlichen Glücks.
170. Die Freie Wahl – eine großartige Grundlage.
171. Wege gibt es viele. Der Verstand sucht, doch das Herz ist nicht zu hören.
172. Der Weise erwartet das Gebührende. Der Unehrliche sucht Bequemlichkeiten.
173. Der Glaube an den Himmlischen Vater – dem großartigen Führer seiner Kinder…
174. Wie weise ist seine Hand!
175. Doch was ist der Mensch? Kann eine Ameise weiter als die Taube sehen?
176. Kann eine Taube weiter als jener sehen, an dessen Füßen sie fliegt, wenn sie Höhe gewonnen hat?
177. Der Vater hat seinen Kindern den Weg bereitet. Jedem – seinen Gipfel des Erreichbaren zu einer bestimmten Zeit.
178. Jedem bereitet der sorgsame und liebende Vater den richtigen Weg. Wird das Herz erhört werden?
179. Je weniger du auf dein Herz hörst, desto schwerer wählst du den Weg.
180. Eine gewaltige Menge Schwierigkeiten bereitet sich heute der Mensch selbst. Welchen Sinn hat dann das Wehklagen?
181. So seid denn würdige Kinder eures liebenden Himmlischen Vaters!
182. Zieht den kristallenen Riegel entschlossen zurück und öffnet das Tor, das euch seit Jahrhunderten erwartet.
183. Durch es schreitend werdet ihr nicht die Wüste sehen, die ihr ringsum erblickt, wenn ihr das verschlossene Geheimnis umkreist.
184. Euch erwartet ein neues Märchen, das euch von dem großartigen Vater bereitet wurde. Ein Märchen, das – euer Leben ist.
185. So erreicht denn würdig die großartige Vorsehung, mit der euch euer Himmlischer Vater versehen und eingehüllt hat! Seid Schöpfer! Amen. Vissarion
Kapitel 33
1. Großer Schmerz füllt das Herz, wenn man auf jene Taten blickt, die von Menschen vollbracht werden, die das Wort Meines Vaters angenommen haben.
2. Seid ihr immer noch schläfrig? Rüttelt euch wach!
3. Eure Stadt ist die einzige, die vom Wort Gottes so oft besucht wird.
4. Ihr habt euch geöffnet, ihr streckt euch zum Licht, doch ihr macht die gleichen Fehler, die so charakteristisch sind für die Zeit der Ungläubigen!
5. Amen, Ich sage euch: Der Glaube muss geduldig und bebend erreicht werden, denn das ist das einzige und wundervolle Gesetz der Entwicklung der menschlichen Seele,
6. Und welches vom Menschengeschlecht noch nicht erfüllt wurde.
7. Doch die Erfüllung dieses Gesetzes ist nur durch eine vollkommenere Umsetzung des Wortes möglich, das ihr gehört habt und jetzt hört.
8. Denn Glaube ist das Leben selbst,
9. Wo man ständig bestrebt sein muss, das Wort des Himmlischen Vaters in die Wirklichkeit umzusetzen, indem man bemüht ist, so weit wie möglich der offenbarten Wahrheit zu entsprechen.
10. Der großartige Vater sendet euch nur jene Gesetze, die ihr einhalten könnt, wenn ihr all eure Kräfte hingebt.
11. Erfasst das Wesen der Lebensschule! Denn heute, zu euch gekommen, frage Ich euch: Wie viel ergibt das, wenn man zu zwei Samen einen dritten hinzufügt?
12. Und die einen Schüler antworten: sieben, die anderen – vierzehn, wieder andere sagen: neunundzwanzig.
13. Amen, Ich sage euch: Alle Antworten werden richtig sein, denn mit Mühe schuf man und erfüllte, soweit man dazu fähig war.
14. Mehr von dir zu verlangen, als du fähig bist zu geben, kann nur ein Blinder.
15. Nur die Zeit des ständigen Aufenthalts der Schüler in der Nähe der Wahrheit hilft, sich der richtigen Antwort zu nähern.
16. Oh, wie begehrt der großartige Vater, dass ihr in den Zeiten unserer zahlreichen Zusammentreffen die ersten Grundlagen des Glaubens erreichet!
17. Und ihr bereits eine einheitliche Familie würdet. Doch wo ist sie?
18. Wie viel Uneinigkeit, wie viel Beleidigungen, wie viel schiefe Blicke!
19. Natürlich, ihr habt alle den wunderbaren Wunsch – den Wunsch zu helfen. Den Wunsch so zu handeln, dass unter euch weniger Fehler auftreten.
20. Doch nur der Wunsch reicht nicht aus. Man muss ihn auch umsetzen. Die Handlungen aber sind noch so hartnäckig verworren.
21. Die Unreife der Seele treibt den Menschen, der den Weg zur Schaffung des Lichten betrat, dazu, eine bedeutendere Arbeit in Angriff zu nehmen. Oh, welch gewaltiges Unglück!
22. Kann man das Größere erfüllen, wenn man das Kleine nicht würdig erfüllt?
23. Denn der Aufstieg wird aus den kleinsten, und oftmals scheinbar unbedeutendsten Momenten geflochten.
24. Wer im Kleinen fehlt, fehlt auch im Großen.
25. Schaffe würdig das Kleine und das Große wird nicht lange auf sich warten lassen!
26. Bei einem unserer Treffen wollte Ich, dass ihr euch alle versammelt und organisiert. Doch es tat Mir sehr weh, dass eure Taten eine Ähnlichkeit mit jenen blinden Handlungen hatten, die man heutzutage so oft in den höchsten Kreisen politischer Stumpfsinnigkeit sehen kann.
27. Jeder hat seine eigene Meinung. Und das ist richtig.
28. Doch das Schlechte dabei ist, dass jeder seine Meinung für die richtigste hält, was ihn unfähig macht, die Meinung eines anderen zu verstehen. Das ist ein gewaltiger Fehler!
29. Wie viele Gebote wurden als Aufstiegshilfe gegeben!
30. Bedenke! Wenn du die Gebote nicht erfüllst, so kommst du vom Glauben ab und kannst nicht würdig in ihm verbleiben.
31. Was bedeutet, dass du ungewollt zum Träger des Bösen wirst, während du annimmst, du befändest dich im Schoße des Glaubens.
32. Verstehe es, das Kleinere dem Größeren zu opfern nicht nur in dir, sondern auch im Verhältnis zu Außenstehenden.
33. Das ist eine Prüfung eures Verstandes und der Reinheit eurer Seele.
34. Der Mensch soll sich nicht über die Vorhaben eines anderen, selbst über die unsinnigen, lustig machen, sondern auf sie achten!
35. Sind die Vorhaben unverständlich – versuche zu verstehen.
36. Wenn du eine schwache Stelle in dem Gehörten siehst, so unterstütze es durch deine Gedanken!
37. Verstehe es, deine Gedanken und die Gedanken des Gesprächspartners vernünftig abzuwägen.
38. In dem Versuch zu organisieren, machen viele von euch ungewollt den Fehler der sterbenden Gesellschaft, in der es Größere, und folglich auch Kleinere gibt.
39. Erinnert euch an das Wort: Der Größere unter euch soll euer Diener sein! Denn jeder, der sich über die anderen erhebt, wird erniedrigt werden.
40. Man kann viel über den Nutzen von koordinierten Handlungen reden.
41. Das ist wirklich vernünftig, denn die Tätigkeiten müssen organisiert werden. Doch es ist eben nur vernünftig.
42. Wie lange schon spreche Ich davon, dass ihr auf die Stimme eures Herzens hören und eurem Himmlischen Vater vertrauen sollt –
43. Dem Vater, der euch weise führt!
44. Denn er versetzt euch in die Lage, das zu erlangen, was ihr wirklich benötigt.
45. Und erwartet jemand etwas von dir, so kommst du unbedingt zu dem Bedürftigen, wenn du der Stimme deines Herzens gehorchst.
46. Wenn du aber selbst etwas benötigst, so erscheint an der Tür deines Hauses unerwartet der Bringende.
47. Eine erstaunliche Harmonie wird schnell herrschen, wenn die Kinder Gottes würdig dem Ruf folgen.
48. Seid Sehende und Eilende beim Aufstieg!
49. Versucht, in die natürliche Bahn zu gelangen, die nicht vom Verstand geschaffen wurde,
50. Wo die Zeit jene Menschen besonders hervorhebt, die fähig und dazu verpflichtet sind, die eine oder andere Tat zu begehen.
51. Und ist es notwendig, sie zusätzlich irgendwo anzustellen?
52. Sie existieren bereits und treten im Leben in Erscheinung. Das ist das Wahrhaftige. Mehr ist nicht notwendig!
53. Aus ähnlichen Taten wird die Vorbestimmung eures Lebens in einem bestimmten Körper gewebt, der euch nicht nach den Gesetzen des Zufalls gegeben wird, sondern nach dem Willen des großartigen Vaters.
54. Und diese Taten können nur richtig erfüllt werden, wenn man den einheitlichen Geist in sich aufnimmt, dem ihr jetzt eure Herzen weit öffnet.
55. Jeder handelt entsprechend seinem Wesen und auf dem Niveau, das ihm entspricht.
56. Amen, Ich sage euch: Euer Wert hängt nicht von der Breite eurer Möglichkeiten ab, sondern von dem Eifer, mit dem ihr das Vorbestimmte tragt.
57. Wisset! Heute kam erneut das Licht zu euch, um zu helfen, die geschlossenen Seelen zu öffnen, den Weg zu erleuchten und die Kräfte jener zu stärken, die zu ihm streben.
58. Und die Handlungen eures Körpers sollen sich aufgrund des Fortschreitens auf dem beleuchteten Weg entwickeln.
59. So handelt denn, auf euer Herz hörend! Sucht! Versucht! Seid schöpferisch tätig!
60. Die Handlungen eurer Körper sollen in unmittelbarer Zusammenarbeit zwischen euch geschehen. Denn dies ist das Leben, folglich die Wahrheit.
61. Weil euer großartiger Vater euren Lebensweg nur zum Wohle der Umgebenden und der Umwelt vorgesehen hat.
62. Seid ihr beieinander, so könnt ihr in der seelischen Nähe besser die von euch gemachten Fehler erkennen.
63. Und in Zusammenhang damit müsst ihr begreifen, dass ihr keine Meister seid.
64. Euer Wort – das ist die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit eurer Nächsten auf scheinbare Fehler zu lenken, denn es müssen nicht unbedingt solche sein.
65. Du selbst kannst etwas auch falsch einschätzen.
66. Ihr müsst zusammen über den gemachten Fehler nachdenken können, und euch nicht über eure gestolperten Nächsten beschweren.
67. Eine elementare Wahrheit ist in der Tatsache eingeschlossen, dass der Weg eures Aufstiegs auf der vielgestaltigen Basis der Freien Wahl angelegt wurde.
68. Diese Basis ist nur euch, den Kindern Gottes eigen, was euren Weg viel schwieriger macht, doch auch viel wunderbarer.
69. Gibt es aber eine Wahl, so gibt es auch Fehler,
70. Die das Wesen eurer Entwicklung darstellen. Weshalb Fehler immer gemacht werden.
71. Die Qualität der Fehler aber wird sich ändern.
72. Daher wisset, dass es unter euch keinen in geistigen Errungenschaften Größeren gibt, denn die Wahrheit eröffnet sich vor euch unter gleichen Bedingungen.
73. Und jeder, unabhängig von seinem Namen, kann ihre größte Tiefe erreichen, indem er einem anderen hilft, sie zu erkennen.
74. Weise aber wird jener sein, der, unabhängig von vergangenen großartigen Schritten, auf den Hinweis achtet und den Belehrenden liebt.
75. Denn das ist der Augenblick, in dem er noch weiser werden kann.
76. Doch wenn ihr der inneren Stimme nicht vertraut und ihr euch voll auf die Großartigkeit eures Nächsten verlasst, wo ist dann eure Errungenschaft der machtvollen Herrlichkeit des Herrn?
77. Amen, Ich sage euch: Ein beliebiges Zeichen der Unzufriedenheit in euren gegenseitigen Verhältnissen, und, umso mehr, des Beleidigtseins, ist ein gewaltiges Geschwür und Anzeichen für den unzureichenden Glauben.
78. Schlagt diese Auswüchse ab! Und eure Hand soll entschlossen sein!
79. Versteht es, euch aneinander zu freuen. Verstrickt behutsam eure Seelen untereinander mit Sonnenstrahlen.
80. Wisset – ihr seid Kinder. Und jetzt, wo ihr den Weg der Eröffnung der Seele betretet, werdet ihr sehr verletzlich.
81. Erkennt die Weisheit der Herrlichkeit Gottes! Amen. Vissarion
Kapitel 34
1. Indem ihr die Wahrheit annehmt, aber noch nicht die entsprechende Entwicklung eurer Seele erreicht habt, werdet ihr euch auf dem einheitlichen Weg ungewollt weiterhin untereinander in einzelne geistige Familien teilen,
2. Wo eure innere Welt zu den angenehmen gegenseitigen Beziehungen mit bestimmten Brüdern und Schwestern neigt, und nicht mit anderen, ebenso verwandten Brüdern und Schwestern.
3. Das hilft euch, besonders in schweren Zeiten, die größte gegenseitige Unterstützung zu bekommen.
4. In solchen Fällen, wenn ihr im engen Kreis versammelt seid und eure Meinung über die vorgefallenen Ereignisse austauscht, die ihr gemeinsam miterlitten habt, werdet ihr ungewollt die gleichen Ansichten über das Geschehen haben.
5. Und wenn ihr mit einer unverständlichen Handlung eines anderen Nächsten in Berührung kommt, der sich zu dieser Zeit nicht in eurem Kreis befindet, so seid ihr leicht in der Lage, in den Irrtum zu verfallen,
6. Die Meinung eurer Gemeinschaft für wahrer zu halten im Verhältnis zu der Handlung des anderen Menschen.
7. All dies wird geschehen, solange das Unkraut der Selbstmeinung reichlich die Beete eurer Seele füllt.
8. Und nur mit der Hacke, die Demut heißt, müsst ihr unentwegt diese Gewächse der Finsternis ausjäten.
9. Eine Stimmenmehrheit ist nur dann gut, wenn bestimmte Regeln gefunden werden müssen, an die sich alle halten sollen, wenn sie wünschen, gemeinsam zu leben und Lichtes zu schaffen.
10. Was aber die Werke eines jeden von euch betrifft, so bedeutet die Meinung der Mehrheit nicht, dass sie die richtige ist.
11. Doch fühlst du, dass du etwas tun musst und es zum Wohle gereicht, so soll dein Vorgehen entschlossen sein und keine Zweifel sollen es ins Wanken bringen!
12. Hab keine Angst vor einem möglichen Fehler, von dem du nichts ahnst.
13. Fürchte dich vor Fehlern, die du bewusst begehst.
14. Und wenn du, vorwärts schreitend, ungewollt einen Fehler begehst, so ist das keine verlorene Zeit,
15. Denn, den Schritt wagend, musstest du deinen Fehler kennen lernen, damit du im weiteren keinen viel größeren Fehler machst.
16. Und sei, wenn möglich, bestrebt, das Geschehene wieder gutzumachen.
17. War dein Schritt der richtige, so wirst du – je früher du ihn wagtest, desto mehr erschaffen.
18. Die Meinung der Mehrheit soll in deinen Gedanken nicht die Eitelkeit schüren, wenn du in ihr nicht die Wahrheit siehst!
19. Wenn ihr auf dem Weg des Emporsteigens weiterhin in den Bahnen eurer eigenen, jetzigen Gemeinschaft verbleibt, getrennt nach verschiedenen geistigen Familien, werdet ihr ungewollt einen aus dem euch nahestehenden Kreise herausheben, und er wird unter euch zur Autorität werden.
20. Falls eine solche Situation eintritt, bringt ihr euren Bruder in eine gefährliche Lage,
21. Denn auf seine Schultern legt sich eine ungeheure Verantwortung, da er versuchen wird, nicht nur Fragen in Zusammenhang mit den Erscheinungen des Körpers zu lösen,
22. Sondern auch jene, die mit den Erscheinungen der menschlichen Seele zusammenhängen.
23. In diesem letzten Fall aber darf ein Blinder keine Blinden führen, damit sie vor ihrem Antlitz nicht den Boden des Abgrunds finden.
24. Und wenn diese Autorität das Erkennen der Wahrheit nicht würdig bewältigt, so wird sie viel schneller zu Fall kommen als die neben ihr Schreitenden.
25. Was die Fragen der menschlichen Seele angeht, seid ihr alle in der gleichen Situation.
26. Jeglicher Versuch, einen in Fragen des Lebens Erfahreneren hervorzuheben, ist Unwissenheit.
27. Kommen zwei über Lebensfragen Streitende zu dir, damit du richtest, bedenke, dass bei jedem genau die Bedingungen entstanden sind, die eben dieser Mensch bewältigen soll und kein anderer.
28. Denn vor ihm erscheint eine Stufe, die dazu berufen ist ihm zu helfen, höher zu steigen und einen breiteren Horizont zu sehen.
29. Weshalb, wenn du mit deiner Lösung einen Streit beendest, du die Stufe unter den Füßen deiner Nächsten wegräumst. Sie können nicht aufsteigen.
30. Und wenn du die Freie Wahl der vor dir Stehenden verletzt – wird deine Seele einen Verlust erleiden.
31. Sollten Streitende, die dir vertrauen, bei dir Hilfe suchen, so helfe ihnen nach Möglichkeit, das Wesen der Forderungen der einen und anderen Seite am besten zu erkennen, ohne das Deinige in die eine oder andere Waagschale zu legen,
32. Wonach diese Kinder erneut versuchen müssen, ihren Streit selbst zu schlichten.
33. Wirklich – der zum Licht Strebende stützt sich auf das Gebot: Verstehe es das Wenigere zu Gunsten des Größeren zu opfern, nicht nur in dir, sondern auch im Verhältnis zu einem Außenstehenden,
34. Denn das ist eine Prüfung für den Verstand und die Reinheit der Seele. Soll euer Schritt würdig sein. Amen. Vissarion
Kapitel 35
1. Die Kinder Gottes sind mit der großartigen Gabe ihrer Einzigartigkeit und Unwiederholbarkeit versehen.
2. Jede Blume, die auf der Wiese blüht, ist einzigartig, doch in ihrer Vielfalt bilden sie eine wunderbare Schönheit und Harmonie.
3. Das Kind Gottes ist nicht nur eine Blume der Natur, denn es ist mit einem großartigen geistigen Wesen versehen, das ihm wunderbare Fähigkeiten verleiht,
4. Was das Leben des Menschen sehr erschwerte, denn eine riesige Menschenmenge musste sich an den Händen nehmen und lernen, das Einmalige im anderen zu verstehen.
5. Das Gewaltige in seinem Wesen besitzend, benötigte jeder von euch das Sakrament, das berufen ist, am besten die notwendigen individuellen geistigen Bedürfnisse zu befriedigen.
6. Und wenn die Wahrheit aufdeckt, dass euer Wesen in der Berufung zu geben liegt,
7. So darf man das Wohl des Geschaffenen nur dann anerkennen, wenn bebendes Verlangen nach den Taten deiner Hände existiert.
8. Denn gibt es keine Begehrenden, wohin ist dann deine Arbeit gerichtet?
9. Weshalb ihr nicht nur die Eigenschaft zu geben besitzt, sondern auch einen gewissen Bedarf zu nehmen.
10. Wisset! Die wahre Lebensweise der Kinder Gottes besteht in der harmonischen Vereinigung miteinander, wo immer die Notwendigkeit des Lebens von Nächsten besteht,
11. Damit, im Bestreben möglichst vollständig Wohl für die Umgebenden zu schaffen, ihr ebenfalls mit dem Nötigen von den Taten ihrer Hände versorgt werdet.
12. Wenn ihr das Wohl mit euren eigenen Händen schafft und ihr nur mit solchen Erzeugnissen in Berührung kommt, bringt ihr euer ganzes Wesen besser zum Ausdruck.
13. Doch im Kontakt mit den Umgebenden trachtet nicht nur danach, sie zu verstehen, sondern auch euch so zu verhalten, dass ihr ihrem Verständnis zugänglicher seid.
14. Und da euer wahres Leben in einem gegenseitigen Suchen und Finden besteht, so wird der Kontakt zwischen euch immer ein wunderbares Geheimnis sein und von euch besondere Anstrengungen erfordern.
15. Was immer zu einer bestimmten Ermüdung führt und wo das Auffüllen mit dem Nötigen – eine unabdingbare Notwendigkeit wird.
16. Da aber die Einzigartigkeit jedes Menschen in der Einmaligkeit seiner inneren Welt besteht, so kann auch eine riesige Menge von Schöpfern kein Werk schaffen, das vollständig die individuellen geistigen Bedürfnisse des Menschen befriedigen würde.
17. Weshalb jedes Kind Gottes mit einer besonderen Gabe ausgestattet wurde, die ihm die bestmögliche Befriedigung verschafft.
18. Dieses Sakrament tritt auf folgende Art in Erscheinung: Während der Mensch sein Leben im Körper verbringt, benötigt er eine bestimmte Wohnung, wo er sich von der Umwelt in eine für ihn speziell geschaffene Umgebung zurückziehen kann, die er in Abhängigkeit von seinen inneren Bedürfnisse verändern kann.
19. Wenn das Kind Gottes die individuelle Sphäre verlässt, kommt es in die Gemeinschaftssphäre, was natürlich zu bestimmten Spannungen führt.
20. Denn das Gemeinsame kann nicht die ganze Individualität des Einzelnen berücksichtigen und es treten jene Gesetze in Erscheinung, die, eine enorme Menge von Individuen verknüpfend, es ermöglichen, ihr Schaffungswerk auf dem besten Weg zu entwickeln.
21. Wenn der Mensch sich im Gemeinsamen befindet, ist er nicht fähig, sein Wesen voll zu entfalten, was dazu führt, dass er sein Leben ohne vollständige Entfaltung verbringt.
22. Eine Bewegung in diesen Bahnen ist nur dann günstig, wenn das Kind Gottes von Zeit zu Zeit in einer Umgebung untertaucht, wo es besser seine verbrauchten Kräfte wiederherstellen kann.
23. Das Sakrament der zauberhaften Umgebung, die für jeden Menschen individuell ist, kann nur ausschließlich vom Menschen selbst geschaffen werden.
24. Und da das Gesetz der Entwicklung eurer Seele über die Stufe der vom Schöpfer gebotenen Vereinigung des männlichen und weiblichen Prinzips führt, so werdet ihr in Erfüllung das Gesetzes der Vereinigung in der Naturliebe, den Bau eines Familientempels benötigen,
25. Dessen Eigenschaften dazu berufen sind, die größtmögliche Befriedigung dem einen und dem anderen Prinzip während ihres Lebens zu bringen.
26. Und jeder andere, der in den Schatten dieses Tempels tritt, soll Beben und Ehrung vor jenem Geist empfinden, der diesen Tempel anfüllt.
27. Die Kinder des Hausherrn, die in diesem Haus wohnen, sollen ebenfalls die Welt bewahren, in der sie geboren wurden, und nicht danach streben, etwas zu verändern ohne das Einverständnis der Eltern.
28. Die Stimme des Hausherrn des Familientempels muss man wie das Gebotene und mit reinem Herzen hinnehmen.
29. Doch siehst du einen verhängnisvollen Fehler in den Handlungen des Hausherrn, so soll auf deinen Lippen die Bemerkung nicht stecken bleiben!
30. Und dies geschehe von reinem Herzen und mit deiner Liebe.
31. Wenn der Hausherr aber zu etwas aufruft, was von der göttlichen Wahrheit wegführt, so sollen sich deine Füße nicht vom Fleck rühren!
32. Und dein Mund soll dies offen dem Herzen des Hausherrn zeigen.
33. Und wenn dieser Hausherr weise ist und mit demütigen, entschlossenen Schritten nach dem Göttlichen strebt, so wird der vielstimmige segensreiche Lärm zwischen den Wänden seines Hauses nicht verstummen.
34. Wisset, dass der Unterschied zwischen dem Geist des Familientempels und dem Geist, der in einer Gemeinschaft herrscht, darin besteht, dass sich der Familiengeist und -friede auf natürliche Art geformt hat, in der Gemeinschaft aber – auf eine künstliche.
35. Weshalb das Zusammenleben in der Gemeinschaft nur vorübergehend günstig ist.
36. So erkennt denn würdig das Wesen des wunderbaren Sakraments, denn so sagt es euch euer großartiger Vater! Amen. Vissarion
Kapitel 36
1. Das Dasein des Menschen geht sowohl durch das Wandern seines Körpers auf der Mutter Erde vor sich, als auch durch den Flug seiner Seele in der Unendlichkeit;
2. Im Erkennen des Sakraments der Wahrheit über die Entfaltung der Seele und die Schaffung von Schönheit durch seine Hände.
3. Beim Erfassen der Wahrheiten Gottes kann es zwischen den Menschen keine Autoritäten geben,
4. Denn euer Wesen ist vom Fehlermachen durchdrungen, was immer gegenwärtig sein wird, und nur beim Überwinden immer höherer Gipfel wird sich die Qualität der Fehler ändern.
5. Da aber der Fehler ein nicht wegzudenkender Teil eures Wesens ist, nachdem euer Leben einen nie begangener Weg einschlug, so kann jedes Kind Gottes, selbst wenn es vordem viele richtige Schritte getan hat, beim nächsten Schritt zu Fall kommen.
6. Im Schoße des Gesetzes der Freien Wahl lebend, verloren die Kinder Gottes die Fähigkeit, etwas selbständig zu erkennen.
7. Euer großartiger Himmelsvater wurde zu eurem Auge.
8. Weswegen der Glaube zum Wesen der Entwicklung der Seele wurde,
9. Wobei eure Erleuchtung vollkommen von der Qualität des Glaubens an den großartigen Vater abhängt.
10. Der liebende Vater führt seine Kinder sorgsam und geduldig zu den Gipfeln der Vollkommenheit.
11. Jedem wurde der Weg bereitet, den genau er gehen muss und kein anderer,
12. Und der dazu berufen ist, euch auf eine höhere Stufe zu bringen und eure Individualität berücksichtigt. Wird das Herz aber erhört werden?
13. Und jener, der die Stimme seines Herzens nicht beachtet und blind auf einen anderen hört… Ist die Grube sein Schicksal?
14. Denn wenn ein Blinder einen Blinden führt, so fallen beide in die Grube.
15. Die großartige Herrlichkeit des Himmlischen Vater kommt dadurch zum Ausdruck, dass er seinen Kindern die Fähigkeit schenkte, individuell seine Weisheit zu erkennen.
16. Und jeder von euch, unabhängig von vorhergehenden Schritten, kann im Erkennen der göttlichen Wahrheiten eine größere Tiefe erreichen, als eine beliebige Person, die die auf den ersten Blick höchste Stufe in der geistigen Welt erreicht hat.
17. Weshalb sich der Mensch nicht über die Vorhaben eines anderen, selbst die unsinnigen, lustig machen, sondern auf sie achten sollte!
18. Das Trachten der Menschen, aus ihrer Umwelt einen Führenden beim Erreichen der geistigen Wahrheiten hervorzuheben, ist eine Unwissenheit, in der das Bestreben verborgen ist, sich von der Verantwortung für die Durchführung bestimmter Lebensschritte zu befreien.
19. Ist es etwa richtig, das Recht, das letzte Wort in Hinsicht auf das Göttliche zu haben, jenem aufzuerlegen, der ebenfalls in seinem Wesen die unvermeidliche Fähigkeit, Fehler zu machen, besitzt? Ist das nicht gegen den Willen Gottes gerichtet?
20. Erreicht würdig den Glauben an euren Himmlischen Vater – und dass eure Füße den Boden nicht verlieren.
21. Was die Errungenschaften der Schönheit durch die menschlichen Hände angeht, so ist das Erscheinen von Autoritäten unter euch eine gewaltige Notwendigkeit.
22. Das Wesen eines jeden von euch ist verschieden und das Niveau des Erreichbaren ist es ebenfalls.
23. Der enorme Unterschied zwischen diesen Niveaus ist eine Folge des Fortschreitens der Kinder Gottes auf dem nie begangenen Weg auf der Grundlage des Freien Willens und dessen, dass jeder von euch die Möglichkeit hat, mehrmals im Körper auf die Erde zurückzukehren,
24. Um erneut mit dem Sakrament des Lebens im Körper in Berührung zu kommen,
25. Und dabei in den Gedächtnistiefen seiner Seele die gesammelte Erfahrung aufzubewahren.
26. Und obwohl diese Erfahrung im Bewusstsein eures heutigen Körpers noch nicht in Erscheinung treten darf, so ist sie doch fähig, den Werken dieses Körpers eine entsprechende Schattierung zu geben.
27. Weshalb jener, der durch seine Arbeit große Möglichkeiten angehäuft hat, dazu berufen ist, Stütze und verbindendes Prinzip vieler nach einem ähnlichen Schaffungsweg Strebenden zu sein.
28. Dieser Meister, wie auch ein Träger des Geistigen, hebt sich nicht nur durch wörtliches Definieren von den anderen ab, sondern vor allem durch die Früchte seiner Taten.
29. Erscheint die Notwendigkeit, einen Führenden herauszuheben, zeugt das vom Beginn einer gemeinsamen Schöpfung.
30. Da das Menschengeschlecht noch nicht in die Epoche des Reiches der Seele eingetreten ist, so wird auch die Notwendigkeit einer Regelung des gemeinsamen Lebens notwendig sein.
31. Oh wie bedeutend ist der Wert eurer Individualität in ihrer Vielfalt,
32. Wo die Weisheit in der Fähigkeit verborgen ist, seinen Nächsten zu verstehen!
33. Unendlich ist die Vielfalt und die Schöpfungen sind erstaunlich und einzigartig.
34. Doch es gibt nicht nur die Arbeit eines einzigen Gotteskindes, sondern auch die gemeinsame Arbeit vieler von ihnen – die gemeinsame Arbeit verschiedener Herzen.
35. Und so einem Dasein muss ein Gesetz entsprechen, einheitlich für alle, denn bei gewaltiger Uneinigkeit in den Herzen der Schaffenden wird kein Werk entstehen.
36. Weshalb das einheitliche Gesetz nicht danach strebt, die Individualität zu schmälern, sondern zum Wohle der Schaffenden gegeben wird.
37. Das ist – ein großartiges Sakrament, bei dessen Erfassen ihr lernt, eure Nächsten zu achten.
38. Bei diesem Sakrament soll man nicht von einer Ichbezogenheit sprechen, denn diese hat jeder und es gibt nichts Gleiches unter euch.
39. Und wenn die Umgebenden, auf das Gemeinsame bedacht, das ihre zurückhalten, so ehrst du die innere Welt deines Nächsten, indem du das deine zurückhältst.
40. Bei einer solchen Lebensweise hilft euch das Erscheinen von Personen, die für die gemeinsame Schöpfung verantwortlich sind, damit ihr euch auf dem wahren und richtigsten Weg bewegt.
41. Doch in vollem Maße ist das nur möglich, wenn der Führende nach der Wahrheit Gottes strebt.
42. Und berührt die Verantwortung die Schulter eines Gotteskindes, soll das heute euch Gesagte begriffen werden:
43. Wenn du ihm nicht glaubst – dann habe mit ihm kein Nehmen und Geben.
44. Die Wahrheit dieser Autorität besteht in der Notwendigkeit, das letzte, bestimmende Wort zu haben.
45. Das betrifft sowohl Autoritäten der Arbeit menschlicher Hände, als auch Autoritäten materieller Handlungen im Gemeinschaftsleben.
46. Die Weisheit aber jedes Vertrauenden besteht in der demütigen Erfüllung der Worte dieser Autoritäten.
47. Widerspricht dieses Wort jedoch dem Willen Gottes, so soll man es nicht erfüllen.
48. Siehst du aber, dass dein Wort das richtigere war als die Schlussfolgerung des Anführers, so sollst du nicht darüber zetern und es im Falle eines Verlustes für das Gemeinsame hervorheben.
49. Denn wisset, dass ihr vor dem Vater alle gleich seid und er jedem genau die Stufen gibt, die er überwinden soll und kein anderer.
50. Es wird nur ein solches Hindernis gegeben, das nur bei Anstrengung aller Kräfte überwunden werden kann, und nicht, indem man es mit einer gewissen Faulheit überspringt.
51. Und hat ein Mensch trotz deiner Bemerkung seinen Fehler nicht eingesehen, was soll‘s – das Resultat wird ihm zur Einsicht verhelfen.
52. Glaubt an euren Nächsten und wartet, dass er würdig seinen Fehltritt erkennt!
53. Doch wisset! Seht ihr einen Fehler in eurem Nächsten, so soll eure Zunge nicht stumm bleiben!
54. Denn die große Last des Verlustes legt sich auf die Schultern dessen, der den Fehler seines Bruders gesehen hat, jedoch seine Bemerkung zurückhielt.
55. Gibt der Himmlische Vater nicht durch den Mund des Nächsten seine Zeichen?
56. Haltet die Rechtfertigung, dass ihr möglicherweise mit eurer Bemerkung euren Bruder beleidigen könntet, nicht für gewichtig.
57. Denn was ist schon der Schmerz des Selbstgefühls bei eurem Hinweis im Verhältnis zu dem Schmerz, den der Mensch bei einem gewaltigen Verlust auf dem falschen Weg aushalten muss?
58. Wer aber deinen Hinweis gehört hat soll so handeln, wie er es für notwendig hält, das Gehörte abwägend und nicht die Stimme seines Herzens vergessend. Seien seine Taten entschlossen!
59. Wenn er einen Fehler macht, so war sein Schritt nicht umsonst, denn er traf auf jene Erscheinung, die ihm half, seinen Fehler einzusehen und nicht noch einen größeren zu begehen.
60. Wenn er aber recht hatte, so, je früher er ans Werk geht, desto mehr wird er leisten. Für dich aber – eine Lehre.
61. Doch lasst keine Zweifel und Unruhe des Verstandes in eurem Kopf zu.
62. Und wisset ebenfalls, dass ihr jeden Führenden leicht wechseln solltet, wenn irgendein Fähiger unter euren Nächsten in Erscheinung tritt.
63. All das – auf der Grundlage der brüderlichen Liebe.
64. Man darf nicht erneut befürchten, dass man jemanden beleidigen könne, denn Amen, Ich sage euch: Ein dem Licht Entgegenstrebender übergibt seinem fähigeren Nachfolger leicht die Verantwortung, sich über dessen Fähigkeiten freuend.
65. Nur den Hausherrn kann man nicht wechseln.
66. Steht er aber den Hinweisen der Nächsten unwürdig gegenüber, so wird er das klare Zeichen sehen, wenn sein Haus leer wird!
67. Pocht ein Mensch auf seine Beleidigung, so macht euch keine Vorwürfe für den bereiteten Schmerz,
68. Denn dieser Mensch muss sein Laster erkennen. Geschieht das nicht, so erleidet er einen inneren Verlust. Die Möglichkeit, ihn zu retten, wird geringer.
69. Fürchtet nicht den äußeren Verlust. Fürchtet den inneren Verlust.
70. Denn das Äußere wird euch auferlegt,
71. Das Innere aber ist euer Wesen.
72. Was auferlegt wird, wird wieder genommen. Was genommen wird, wird auferlegt.
73. Wenn du dein Wesen verlierst – ist das Nichtsein dein Schicksal. Amen. Vissarion