Buch der Ansprachen – Kapitel 1-6

Kapitel 1

1. Kinder Gottes! Seht euch um!
2. Die Welt, in der euer Körper lebt, das Haus, das euch das Leben gab, wurde von den Handlungen der Menschenhände besudelt.
3. Das Trachten nach Bereicherung des Körpers baut einen Wall gegen das Eindringen des Segens in eure Seelen.
4. Die Spärlichkeit des Segensflusses führt zu unermesslicher Kälte –
5. Einer Kälte, die die schwachen grünen Sprösslinge, die von Zeit zu Zeit in euch erscheinen, zerstört.
6. Horcht auf eure Seele!
7. Fühlt ihr nicht die aufkommende Kälte?
8. Oder ist das Grüne in eurer Seele verschwunden und hat dem beißenden Frost Platz gemacht?
9. Die Gärtner der Menschheit, wie es viele würdige Geistliche und andere Träger des Wortes sind, säen weiterhin Lebenskörner in eure Seelen.
10. Allerdings nimmt offensichtlich der fruchtbare Boden immer mehr ab oder liederliche Hände werfen den Samen auf ihn,
11. Denn die Mutter der Menschen stöhnt immer mehr unter der Last ihrer Söhne.
12. Viele murren darüber, dass die Aufrichtigkeit der Geistlichen verloren gegangen ist.
13. Ich sage euch: Die Aufrichtigkeit der Geistlichen besteht in der Erhaltung und Ausführung der Zeremonien ihres Glaubens.
14. Und da nur dieses erhalten geblieben ist, so blieb auch die Aufrichtigkeit erhalten.
15. In Bezug auf die geistige Tiefe, hat jeder von euch die Gelegenheit, mit seinen reinen Absichten und Taten wesentlich größere Tiefen zu erreichen, als jede Persönlichkeit, die den höchsten Rang der Geistlichkeit einnimmt.
16. Gott schätzt die guten Eigenschaften der Seele und nicht den Platz, den der Körper in der Gesellschaft einnimmt.
17. Denn das Fleisch wurde gegeben, um den Tempel der Seele zu vollenden.
18. Wie lange wird der menschliche Verstand noch blind sein?
19. Der erste Fehler eines Menschen zeugt davon, dass er früher etwas nicht erkannt hatte.
20. Ein zweiter ähnlicher Fehler zeugt von geringem Denkvermögen.
21. Der dritte Fehler, auf diesem Weg begangen, zeugt von Dummheit.
22. Eine dumme Menschheit, die eine große Zerstörungskraft besitzt, hat kein Recht auf Existenz.
23. Der Verstand der Menschheit wird nicht an ihren Errungenschaften im naturwissenschaftlich-technischen Bereich gemessen.
24. Wisset! Die Größe des Verstandes wird an der Fähigkeit der Menschen gemessen, sich gegenseitig den Segen der Seele zu geben ohne etwas dafür zu erwarten.
25. Ein Mensch mit Seelenarmut ist ein krankes Wesen.
26. Und unabhängig davon, hast du genügend materiellen Wohlstand, nimmst du einen hohen Platz in der Gesellschaft ein – in deiner Seelenarmut bist du nur ein Wesen und kein würdiger Sohn deiner Mutter Erde.
27. Die Gipfel im gesellschaftlichen Leben kann der Mensch rasch oder allmählich erreichen.
28. Diese wackligen Höhen sind auf den schwankenden Ansichten der Gesellschaft begründet.
29. In den meisten Fällen ist der Mensch nur kurz in der Lage, auf diesen Höhen zu verbleiben.
30. Der Schmerz durch seinen Fall wird umso stärker sein, je länger er dort verweilte.
31. Zu den geistigen Höhen führt ein langer Weg. Doch dieser Gipfel ist unerschütterlich.
32. Ein Fall von diesem Gipfel kann nur auf Wunsch des Menschen selbst geschehen.
33. Doch es lohnt nicht, sich durch jene täuschen zu lassen, deren Lebensweg weit vom rechtschaffenen Weg abgekommen ist.
34. Rechtfertigt euch nicht mit dem Undurchsichtigen und verzweifelt nicht von der Unmöglichkeit, alles von vorn zu beginnen.
35. Bedenkt! Warum soll man von vorn beginnen, wenn man unendlich aufwärts streben kann!
36. Vermehrt und verstärkt die lichttragenden Strahlen eurer Seele
37. Und seid bestrebt, diese Lichtteilchen euch gegenseitig zu übergeben!
38. Der Austausch solchen Lichtes und Wärme geschieht sowohl mit Hilfe von Worten, als auch durch die Taten eurer Hände –
39. Nicht nur mit Hilfe von Kunstgegenständen, sondern durch jeglichen Gegenstand, der von Menschenhand geschaffen wurde.
40. So eine Tätigkeit soll nur dem Zweck dienen, Menschen Freude zu bereiten, und nicht, Gewinne zu erzielen.
41. Ein Gegenstand, der mit Liebe geschaffen wurde, bekommt heilende Eigenschaften:
42. Das Wesen des Menschen, der diesen Gegenstand erwarb, wird mit zusätzlicher seliger Kraft versorgt.
43. Jeder Gegenstand aber, der zum Zweck, Gewinn zu bringen, geschaffen wurde, wirkt aussaugend auf das Licht der menschlichen Seele.
44. Segen darf – wie ein Fluss – nicht angehalten werden.
45. Er fließt in die Seele eines Menschen ein, um, dort veredelt, unbedingt zu einem anderen Menschen weiterzufließen.
46. Denkt daran! Wer die Strömung des Flusses stoppt, ist dem Verschlammen und der Verwandlung in einen Sumpf geweiht.
47. So erfüllt denn würdig das von eurem Vater Vorgesehene! Seid Schöpfer! Amen. Vissarion

Kapitel 2

1. Das Klosterleben ist die Art und Weise, sich am vollständigsten aus der Welt zurückzuziehen.
2. Günstige Bedingungen helfen dem Mönch, seine Seele zu reinigen.
3. Eine Einwirkung von Verführungen ist zwischen den Klosterwänden stark begrenzt.
4. Wird jedoch der Wille der Klosterbrüder stark sein?
5. Ist das der wahre Weg der Menschheit, die in das Reich der Seele eintritt?
6. Die weltlichen Menschen tragen während der ganzen Zeit ihres Lebens das unangemessene Bündel der Versuchungen,
7. Welche die Menschheit selbst hervorgerufen hat
8. Und denen heutzutage eine ungeheuer große Menge unterliegt.
9. Welches erhitzte Metall wird besser gehärtet: jenes, das weit vom kalten Wasser entfernt liegt, oder jenes, das in das kalte Wasser getaucht wird?
10. Der Einfluss der Versuchung lauert auf den Menschen bei jedem seiner Schritte in der Gesellschaft.
11. Soll sich aber der Mensch von der Gesellschaft zurückziehen?
12. Amen, Ich sage euch: Mit dem Überwinden jeder Versuchung geht die wahre Reinigung der Seele vonstatten.
13. Jede überwundene Versuchung verliert immer mehr an Kraft bei einem wiederholten Einfluss.
14. Den Tempel eurer Seele könnt ihr nur mit Hilfe von Prüfungen bauen.
15. Wisset! Der wahre Weg in das Land der Rettung wird vom direkten Überwinden der Versuchungen geebnet.
16. Das Klosterleben hilft nur, die Verbindung zu Gott zu verstärken.
17. Und es ist berufen, das Vorwärtsschreiten der bei den ersten Schritten noch Seelenschwachen auf dem wahren Weg der Reinigung zu erleichtern.
18. Bis zur heutigen Zeit diente und dient das Kloster als Unterkunft für jene, die der Welt entsagten und sich dem Gottesdienst gewidmet haben.
19. Doch heute belehrt euch der Vater, dass Ihm zu dienen folgendes ist: das Bestreben von jedem, sich zu reinigen und den Umgebenden die Wärme seiner Seele hinzugeben.
20. Die Klöster der Zukunft werden ihren vorbestimmten, wahren Pflichten nachkommen,
21. Die sie in der Gesellschaft erfüllen müssen:
22. Sie werden jene ersetzen, die im modernen Chaos die Militärpflicht erfüllen.
23. Die Armee bereitet und lehrt die Handgriffe zur Beherrschung der Gewalt,
24. Worin das Wesen des Reiches der Macht besteht.
25. Das Kloster aber wird verpflichtet sein, die Möglichkeiten der Beherrschung der Seele zu bereiten und zu lehren,
26. Worin das Wesen des Reiches der Seele besteht.
27. Junge Leute müssen eine gewisse Zeit lang eine Ausbildung zwischen Klosterwänden durchmachen.
28. Der reichliche Segen, der den Mönchen bislang zukam, strömte größerenteils den Bedürftigen nicht zu,
29. Die in ihrer Masse außerhalb der Klosterwände ihr Leben verbrachten.
30. Doch der Segen – der ein Fluss ist – darf nicht angehalten werden.
31. Er fließt in die Seele eines Menschen ein, um, dort veredelt, unbedingt zu einem anderen Menschen weiterzufließen.
32. Denkt daran! Wer die Strömung des Flusses stoppt, ist dem Verschlammen und der Verwandlung in einen Sumpf geweiht.
33. Mit dem Verlassen des Klosters wird der Mönch sofort einer Menge Versuchungen ausgesetzt,
34. Was zur Notwendigkeit führt, seine Glaubensschritte zu festigen,
35. Indem er den Weg der wahren Reinigung betritt mit Prüfungen durch Verführungen des Teufels.
36. Doch die Seele des Mönches ist auf ein Widerstehen solchen Versuchungen gegenüber besser vorbereitet.
37. Das Wesen des Daseins der Menschheit besteht in der Erreichung des Friedens zwischen den Menschen und im Bestreben, den Bedürftigen Hilfe und Liebe zu geben.
38. Die Menschen sollen nicht getrennt voneinander leben,
39. Damit sie zu jeder Zeit in der Nähe sind und nicht nur sich gegenseitig helfen, sondern auch mit gemeinsamen Anstrengungen ihrer Mutter Erde Hilfe bringen können.
40. Weshalb die Reinigung der Seele und die Erziehung des heiligen Willens unter der direkten Einwirkung aller Versuchungen geschehen soll,
41. Um mit ihrer Standhaftigkeit und Reinheit der Seele den Seelenschwachen als Beispiel zu dienen.
42. Und es wurde gesagt: „Geh nicht den kurzen Weg, denn in Mein Reich kommt nicht jeder“.
43. Der Mensch soll an Gott, an die Natur und an den anderen Menschen denken.
44. Wer an sich selbst denkt, ist ein Unglücklicher. Amen. Vissarion

Kapitel 3

1. Pädagogik… Was soll sie darstellen?
2. Die Erziehung der Kinder ist die Grundlage zur Entwicklung der Menschheit.
3. Die Zukunft der Menschheit hängt von der Weltanschauung ihrer Kinder ab.
4. Das Kind soll von jeglichen Wundern umgeben sein,
5. Doch diese Wunder dürfen auf keinen Fall aufgedeckt werden.
6. Das ewige Geheimnis der Wunder und der Schönheit soll unantastbar bleiben,
7. Außer für Personen, die den Bedarf verspüren, diese Wunder und Schönheit zu schaffen.
8. Dank der Rätsel entwickelt sich bei den Kindern die notwendigste und wichtigste Eigenschaft – die Vorstellungskraft.
9. Je früher die Menschheit ihre Aufmerksamkeit ernsthaft der Erziehung der Kinder zu Beginn ihres Lebens zuwendet, umso schneller wird ihr Wohlstand eintreten.
10. Die Erziehung der Kinder und Halbwüchsigen wird sich nach dem Übergang zur Blüte der Gesellschaft grundlegend ändern.
11. Was soll der Mensch wissen? Was ist wichtiger? Das mathematische Denken oder die Phantasie?
12. Menschen hat es schon immer zum Geheimnisvollen hingezogen,
13. Das jeder in seiner Vorstellung auf seine Weise aufdeckte.
14. Für jenen, in dem kalte Vorstellungskraft und eine maßlose, unausgeglichene Neugierde überwog, bestand die Aufdeckung der Geheimnisse in mathematischen Berechnungen aufgrund wissenschaftlicher Daten,
15. Wonach das Interesse an einem bestimmten Gegenstand oder einer Erscheinung abkühlte und es wurde ein neues unbekanntes Objekt gefordert, um daran seinen Wissensdurst zu stillen.
16. Die Vorstellungskraft lässt das Interesse an dem einen oder anderen unbekannten Objekt nie abkühlen,
17. Denn sie hat die Fähigkeit, sich immer wieder mit der Zeit zu verändern
18. Und hängt davon ab, was der Mensch in dem zu erkennenden Objekt sehen möchte.
19. Die Fähigkeit, dank derer der Mensch das Unbekannte so sieht, wie es seine Vorstellung erlaubt, hilft das zu empfinden, was mit Berechnungen nicht empfunden werden kann.
20. Jenes bereichert zusätzlich seine Seele.
21. Aber was ist Allwissenheit, was Unwissenheit?
22. Wenn ein Mensch fanatisch nach der Erreichung irgendeines eigenen Zieles strebt, und dieses Ziel ist auf des Wohl der Gesellschaft ausgerichtet oder schadet ihr zumindest nicht, sei es auch äußerst naiv und undurchführbar, so darf man diesen Menschen nicht vor die Tatsache stellen, dass sein Ziel nicht zu verwirklichen ist.
23. Und äußerst unvernünftig wird jener sein, der von der Höhe seines größeren Wissens aus sich abwertend gegenüber diesem Menschen verhält.
24. Mit den Kenntnissen der Menschheit muss man äußerst vorsichtig umgehen und nicht jene mit ihnen bekannt machen, die sie absolut nicht benötigen.
25. Wer fühlt eine größere Befriedigung beim Schachspiel: der Mensch, der ausgezeichnet die ganze Theorie kennt, oder jener, der sie nicht kennt?
26. Im ersten Fall kann der Spieler den Kampf lange vor dem Ende der Schachpartie beenden, ihre Ausweglosigkeit erkennend. Im zweiten – zieht sich die Partie bis zum letzten Zug hin.
27. Den Suchenden von der Naivität seiner Versuche zu überzeugen, fügt seiner Seele unheilbare Wunden zu.
28. Denn wenn er die großen Errungenschaften anderer Leute bei ähnlichen Versuchen sieht, die ein entwickelteres Denkvermögen besitzen, dann wird er klar seine scheinbare Unentwickeltheit erkennen und den Glauben an die eigene Kraft verlieren;
29. Und sein Leben wird in trüben Gewässern verlaufen.
30. Während jener, der ein größeres Wissen besitzt, vergisst, dass seine Ziele genauso naiv und unerfüllbar sein können.
31. Doch er wird die ganze Freude der Hinbewegung auf sein Ziel erfahren.
32. In wessen Namen wurde dann das Leben des anderen Menschen versalzen, der diese Fähigkeiten nicht besaß? Denn im Streben zu seinem Ziel würde er genauso eine Freude bekommen und seine Seele würde sich mit Seligkeit füllen!
33. Jedem Menschen wurde im Leben sein Gipfel des Erreichbaren und sein Lebensniveau bereitet.
34. Gott hat dieses nicht geschaffen, um die Menschen in erhabenere und gedemütigtere einzuteilen.
35. All diese Niveaus sollen nur in einer harmonischen Verbundenheit bestehen.
36. Jedes von ihnen kann seine Existenz nicht ohne das andere aufrechterhalten.
37. Indem sich der Mensch an dem ihm zugewiesenen Platz in der Natur befindet, trachtet er danach, das eine oder andere, nur ihm eigene Ziel zu erreichen.
38. Seinem Wesen nach spielt die Fähigkeit zur Erreichung eines Zieles durch den Menschen für die Natur eventuell gar keine Rolle, und nur die Bewegung des Menschen zum ausgewählten Ziel ist dazu bestimmt, seine Seele zur Persönlichkeit zu formen.
39. Während dieser Bewegung kann der Mensch mit der Natur harmonieren und für die Menschheit maximal nützlich sein.
40. Der Mensch, der sich auf sein sehnlichstes Ziel zu bewegt, trifft früher oder später auf ein für ihn unüberwindbares Hindernis, und nur dann, wenn er Hilfe benötigt, kann man sie geben, doch nur eine solche, die sich auf dieses Hindernis bezieht.
41. Später, wenn er aus der schwierigen Lage herausgekommen ist, soll er selbständig weitergehen. Und so – bis zum nächsten Hindernis.
42. In allen Gesellschaften ist der falsche Begriff im Umlauf, dass, wenn der Mensch keine wissenschaftlichen Kenntnisse besitzt, er unbedingt die geringste Autorität und Achtung verdient;
43. Und jener, der viele Erscheinungen mit wissenschaftlichen Berechnungen erklären kann, – ist immer ein geachtetes Mitglied jeder Gesellschaft.
44. Die Kinder sind, ihrem Wesen nach, ungewöhnliche Phantasten und haben eine starke Vorstellungskraft,
45. Je mehr verschiedene Erscheinungen sie sehen, umso mehr entwickelt sich ihre Phantasie,
46. Die es ihnen erlaubt, solche Eindrücke zu gewinnen, wie ihr ganzes weiteres Leben sie ihnen nicht geben kann.
47. Die jungen Leute aber beschreiten den Weg der Erkenntnis, und mit Hilfe der Wissenschaften werden ihnen die Geheimnisse aller Erscheinungen eröffnet.
48. Das lebendige Licht, das Geheimnisse ausstrahlt, verliert an Farbe und verwandelt sich in eine unendliche Reihe von Formeln und chemischen Elementen.
49. Im Menschen verkümmert die Vorstellungskraft – jene Lebensquelle der geistigen Welt.
50. Und im weiteren Leben ruft die Einwirkung eines Geheimnisses das quälende Gefühl der Unzufriedenheit hervor,
51. Das mit Hilfe von zusätzlichem Wissen beseitigt wird, was dem Menschen Ruhe und ein Minimum an Lebensfreude gewährt.
52. Viele Menschen, die sich auf das Ende des Entwicklungsweges zubewegen, erkennen, dass viel von dem erhaltenen Wissen absolut überflüssig für ihrer Arbeits- und Lebenstätigkeit ist.
53. Das Wissen vergisst man, doch die Schönheit, die in den Rätseln der Umwelt enthalten ist, wird nie wieder so aufgenommen werden, wie man diese Welt vor dem Bekanntwerden mit ihrem Aufbau aufgenommen hat.
54. Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, mehr und mehr zu erfahren, sondern darin, das wenige, aber äußerst Wichtige zu verstehen.
55. Der Mensch muss nur das wissen, was ihm erlaubt, seine wahren Eigenschaften zu entwickeln.
56. Wenn er danach trachtet, maßlos mehr zu erfahren, so wird er mit jenem Wissen bekannt werden, das das Leben eines anderen betrifft.
57. Dieses Wissen braucht der Mensch nicht unbedingt zu benutzen, doch im Resultat der Bekanntmachung mit dem Lebensweg eines anderen Menschen erscheint es ihm in den meisten Fällen, als sei dieser Lebensweg leichter als der eigene.
58. Wonach sich in ihm Neid und Missgunst entwickeln.
59. Ein Mensch, der zwischen den Eingrenzungen der körperlichen Bedürfnisse lebt, wird sich niemals damit einverstanden erklären, dass der Schwierigkeitsgrad des Lebensweges für alle gleich ist,
60. Und dass die unbequemste und schwerste Arbeitstätigkeit für jenen vorgesehen wurde, der in seiner geistigen Entwicklung einen Verlust hinnahm und seinen wahren Platz in der Natur nicht gefunden hat.
61. Das Prestige der wissenschaftlich-technischen Bildung ist bis in solche dunklen Höhen gewachsen, dass dem Menschen schon im zarten Alter das Bedürfnis „etwas darzustellen“ anerzogen wird.
62. Und im Resultat werden aus der Mehrheit weder Wissenschaftler noch wahrhaft entwickelte Menschen.
63. Wenn die anfängliche allgemeine Bildung beendet ist, unternehmen die jungen Leute alle Anstrengungen, um an der Hochschule aufgenommen zu werden.
64. Auf diese Art und Weise hebt jede abgeschlossene höchste Quelle der „Allwissenheit“ die Autorität des Menschen in der Gesellschaft an.
65. Auf dieser Grundlage entwickelt sich eine spitze Ausbuchtung, die man bemüht ist, nicht zu beachten.
66. Und sie besteht darin, dass auf dem Arbeiterniveau Leute übrigbleiben, die scheinbar zu einer normalen Entwicklung nicht besonders fähig sind.
67. Ihnen gegenüber zeigen die Leute mit dem meisten Wissen, in der Mehrzahl der Fälle, das dementsprechende Verhalten.
68. Das ruft eine Gegenreaktion der Missgunst hervor, die meist in der Meinung gipfelt, dass die Menschen mit geistigen Tätigkeiten einfach zu faul zum Arbeiten sind.
69. Auf diese Weise wird die körperliche Arbeit als etwas Schweres und Unedles angesehen.
70. In diesem Zustand erscheint ein unsichtbarer Trennungsstrich und wird immer erscheinen.
71. Die Menschen des Arbeiterniveaus, die sich in dieser psychologischen Atmosphäre befinden, werden ungewollt ihre „Minderwertigkeit“ anerkennen,
72. Und bestrebt sein, sie nur mit körperlichen Befriedigungen zu kompensieren.
73. Was sogleich zu einem Eindämmen des Stromes des geistigen Segens führt.
74. Welches seinerseits den größeren Verlust für das eigentliche Wesen des Menschen nach sich zieht.
75. Denn das Eindämmen des Segensstromes ruft maßlose Kälte hervor.
76. Wenn ein Mann sein Leben dem Erreichen der Befriedigung von Körperbegierden weiht, so verwandelt er sich mit der Zeit in eine wilde Ungereimtheit, die fähig ist, den Umgebenden Leiden zu bringen.
77. Lichte Menschen in der Arbeiterschicht bleiben jene, die würdig ihre Eigenschaften als Schöpfer einschätzen, unabhängig vom gesellschaftlichen Prestige ihrer Tätigkeit.
78. Denn schon die Existenz des Begriffs „das Ansehnlichste“ ist ein Zeichen für eine kranke Gesellschaft.
79. Die Kinder sind in ihren menschlichen Qualitäten einem großen Teil der erwachsenen Bevölkerung weit überlegen.
80. Ihr geistiges Leben ist noch nicht von allen möglichen Irrigkeiten des Lebens der Erwachsenen verzerrt.
81. Die erwachsene Bevölkerung der Erde beging einen fatalen Fehler, als sie sich von der Kindheit unendlich entfernte.
82. Kindheit und Reife sind keine Gegensätze.
83. Die Reife ist die Fortsetzung der Kindheit.
84. Tief unglücklich sind jene Männer, die fähig sind, mit herablassendem Lächeln auf die Taten eines Menschen zu blicken, in dessen Handlungen etwas Kindisches durchschimmert.
85. Die grundlegendste Eigenschaft der Kinder besteht in ihrer Fähigkeit, die Umgebung rein und zauberhaft aufzunehmen.
86. Sie sind mit Leichtigkeit in der Lage die Wahrheit zu erkennen, dass die umgebenden Bäume, Erde, Steine sie spüren können.
87. Bei richtiger Unterstützung der Kinder in diesen lichten Momenten kann man ihnen helfen, sich seelisch mit der Natur zu verbinden,
88. Was sie später zu ihren treuen Söhnen macht.
89. Zu welchem Resultat die Verneinung der Wunder führt – das könnt ihr mit eigenen Augen ringsum sehen.
90. Der erwachsene Mensch hat sich in lebende Kälte verwandelt,
91. Der seinen Nachkommen nichts anderes geben kann, als eben diese Kälte.
92. Die Erwachsenen sind für die Kinder Autoritäten,
93. Und sich nicht mit ihrer Vervollkommnung und Reinigung zu beschäftigen ist ein Verbrechen gegen die Menschheit.
94. Selbst die Erwachsenen sind in ihrem Leben dem Einfluss von bestimmten Autoritäten ausgesetzt:
95. Die Welt ist so geschaffen, dass Gipfel existieren müssen, an denen sich der entwickelnde Mensch orientieren kann.
96. Doch die weltlichen Autoritäten sind stark in ihren Fähigkeiten und schwach in ihrem Geist.
97. Ein großer Teil dieser Gipfel konnte und kann nicht den reinigenden Segen benutzen,
98. Was sie unfähig macht, zusätzliche Energie von Gott zu bekommen.
99. Und das Leben der menschlichen Gipfel kann von schädlichen Mängeln begleitet sein.
100. Solcher Gipfel bedient sich der Teufel als Hilfe für seine zerstörerischen Kräfte.
101. Viele Menschen, die bestimmte Laster besitzen, rechtfertigen sich mit dieser oder jener Autorität, die dasselbe Laster hat.
102. Doch das Gefährlichste ist, dass sich junge Leute alle möglichen Laster zulegen, indem sie die Laster ihrer geliebten Vorbilder nachahmen.
103. Die unglücklichen Anhänger sagen: „Seht! Welche Erfolge hat dieser Mensch erreicht, obwohl er schlimme Laster hatte!“
104. Doch niemand sagt, dass dieser Mensch wesentlich mehr erreichen könnte, wenn er sich von seinen Lastern befreit hätte.
105. Wisset! Ein Mensch, der nicht nach persönlicher Läuterung strebt, wird zum Komplizen des Satans.
106. Menschen! Werft euren grauen Umhang des Erwachsenseins von euch!
107. Solange es nicht zu spät ist, entwickelt eure Vorstellungskraft, träumt!
108. Denn die Phantasie ist eine unbegrenzte Quelle der wahren Erkenntnis des Daseins.
109. Seid nicht bestrebt, die Kindheit hinter euch zu lassen und schämt euch nicht, wie Kinder zu sein!
110. Doch denkt daran, im Wesen der Kindheit liegt das Nehmen, im Wesen der Reife – das Geben.
111. Wisset: solange ihr auf der Erde seid, seid ihr – ihre Kinder.
112. Und nur euer Bestreben zum falschen Erwachsensein ist in der Lage, aus euch unvernünftige Wesen zu machen,
113. Die Kälte und Leid den Umgebenden und der Umwelt bringen.
114. Denkt daran, welche Gefühle ein Kind bei euch hervorruft, das die Kleider eines Erwachsenen angezogen hat und versucht, sich ein solides Aussehen zu geben.
115. Genauso seht ihr in den Augen der Wahrheit aus.
116. So seid denn Kinder, wie es euch euer Himmlische Vater befahl! Friede sei mit euch. Amen. Vissarion

Kapitel 4

1. Alles, womit die Mutter Natur den menschlichen Körper versehen hat, ist Wahrheit.
2. Doch jede Wahrheit kann entstellt werden.
3. Obwohl die Wahrheit immer eine solche bleibt, können sie die Menschen zuvor mit einem Lügenschleier bedecken.
4. Der euch gegebene Verstand muss die bereits bestehenden Beschränkungen vernünftig einschätzen,
5. Und nicht seine eigenen, ihm passenden Grenzen setzen.
6. Der Körper kann nur jene Arten der Befriedigung benutzen, die weder zum Schaden des eigenen noch eines fremden Körpers gereichen;
7. Die weder zum Schaden der eigenen noch einer fremden Seele gereichen;
8. Die nicht naturwidrig sind.
9. Die Entwicklung der Seele geht einen anderen Weg als die Befriedigung der Begierden des Körpers.
10. Sich von der Befriedigung körperlicher Bedürfnisse hinreißen zu lassen führt zur Eindämmung des seelischen Segens.
11. Die verstärkte Entwicklung der Seele führt zur Abschwächung körperlicher Verlangen.
12. Die vernünftige Grenze bei der Zufriedenstellung der sinnlichen Begierde befindet sich dort, wo es dem Menschen in jedem Augenblick möglich ist, der Befriedigung der aufkommenden Begierde im Namen der Entwicklung der Seele zu entsagen.
13. Das unvernünftige Trachten nach körperlichem Genuss bringt den Menschen dazu, die Verbindung zum göttlichen Segen zu verlieren,
14. Was seinen Körper in den Wirbel der niederen Leiden treibt,
15. Welches ein teuflisches Joch ist, das dann entsteht, wenn der Körper nicht in der Lage ist, die entstandenen Gelüste zu befriedigen.
16. Feiertage wurden den Menschen gegeben, um die Erquickung des Geistes zu entwickeln.
17. Nur ein Unvernünftiger ist fähig, die Erquickung des Geistes mit der des Körpers einzutauschen.
18. Der äußerste moralische Fall wird dann erreicht, wenn der Mensch einen Feiertag wie eine gesetzlich erlaubte, leidenschaftlich erwünschte Möglichkeit erwartet, in Tollkühnheit zu verfallen.
19. Umso mehr der Mensch jegliches Ereignis in seinem Leben in einen solchen Feiertag verwandelt.
20. Diese Leute sind Unglückliche.
21. Ihr Verstand, wie der vieler, befindet sich in so einem traurigen Zustand, dass selbst die erschienene Rettung, die ihnen offenbart wurde, Zweifel hervorruft, und sie werden Wunder suchen.
22. Amen, Ich sage euch: Es ist die Zeit gekommen, da euch keine Wunder von Gott gegeben werden, sondern die letzte Möglichkeit, eure Seele zu retten.
23. Nicht alle, die ein Wunder gesehen haben, werden wahre Gläubige werden.
24. Hinter ihren Rücken werden sich auch jene aufreihen, die aus Angst geglaubt haben, nicht aus Überzeugung.
25. Ein aus Angst Glaubender wird seine Seele sowieso nicht läutern können.
26. Lohnt es sich dann, Gott in Versuchung zu führen?
27. Ein nach Überzeugung und Verständnis Glaubender braucht keine Wunder, denn seine Seele läutert sich.
28. Unmöglich ist es, gleichzeitig Gott zu lieben und Angst vor ihm zu haben.
29. Für den ihn Liebenden ist es unsinnig, sich zu fürchten:
30. Diese Liebe schützt ihn vor dem, was Gott zuwider ist.
31. Angst und Liebe können nie zusammen leben,
32. Wie man Wasser nicht in einem Sieb halten kann.
33. Redet jemand davon, dass er Gott liebt und fürchtet, so ist er unaufrichtig.
34. Es ist nie zu spät, die ersten Schritte zur Rechtschaffenheit zu tun.
35. Wisse: Je schneller du den Weg der Rechtschaffenheit betrittst, desto mehr Müll kannst du aus deiner Seele kehren.
36. Betrete den wahren Weg und bald wirst du die Erwärmung deiner Seele fühlen.
37. Doch wenn du diesen Weg betrittst, wirst du vom Teufel schrecklich in Versuchung geführt werden.
38. Umso länger du aber die Prüfung bestehst, umso mehr fühlst du Erleichterung.
39. Der Weg des Emporsteigens ist schwer… Doch wie schnell und leicht erreicht man das Ende des Falls!
40. Man sagt, der Ertrinkende greift nach dem Strohhalm.
41. Aber, Ich sage euch: Es wird die Zeit kommen, wo die Völker diesen Strohhalm suchen werden.
42. Das Letzte Testament ist das Schiff, das euch vor dem Ertrinken rettet.
43. Diejenigen, die in letzter Minute einen Platz auf ihm suchen, werden ihn nicht finden.
44. Es wird nicht ausreichen zu sagen: „Ich glaube“.
45. Auch die Seele muss sich zu diesem Niveau emporgehoben haben. So seid denn Schöpfer! Friede sei mit euch. Amen. Vissarion

Kapitel 5

1. Ist es klug, Gott um die Vergebung der begangenen Sünden zu bitten?
2. Amen, Ich sage euch: Nein!
3. Die Läuterung von lasterhaften Ablagerungen geschieht mit Hilfe eurer Handlungen.
4. Die menschliche Seele entwickelt sich nur durch körperliche Tätigkeiten.
5. Wisset! Mit Reden kann man jeden in die Irre führen, doch seine Seele – nie!
6. Die Seele ist das Kind Gottes.
7. Sie ist mit ihm verbunden, unabhängig von deinen verbalen Äußerungen.
8. Weshalb euch Gott unmittelbar an der Reinheit der Seele erkennt.
9. Der Gedanke ist der Vorhof der Tat.
10. Doch der Gedanke schließt in sich das bestimmende Prinzip ein, worin die Möglichkeit besteht, den rechtschaffenen Weg zu wählen.
11. Ja und was wäre der Wert der Prüfung, wenn das Resultat von Worten bestimmt würde?
12. Die Erde ist nicht die Welt der Sünde.
13. Für den Menschen ist sie das höchste Maß der Schönheit und Harmonie.
14. Der Mensch lebt in ständiger Berührung mit der Schönheit und dem Geist der Natur.
15. Viele werden sagen, dass die Natur rau ist und mitunter viele unschuldige Leute umbringt.
16. Doch zeugt dies nicht von der Unvernunft der Menschen?
17. „Einmal kam ein Mensch an das Ufer eines wunderbaren Meeres.
18. Ihm gefiel seine Schönheit so sehr, dass er sofort mit dem Bau einer Hütte unweit der Brandung begann.
19. Als er eines Tages von der Jagd aus dem nahen Wald kam, musste er feststellen, dass das Haus und all seine Habe während der Flut im Meerwasser untergegangen waren.
20. Daraufhin rief der Unglückliche lange Verwünschungen gegen das erstaunlich schöne Wasserelement aus.“
21. Wer also muss sich dem Rhythmus des anderen anpassen:
22. Die Erdennatur dem Rhythmus der Menschen oder die Menschen dem Rhythmus des Naturlebens?
23. Die Erde fügt sich dem Rhythmus des Alls.
24. Die Kinder der Erde müssen sich dem Rhythmus der Erde fügen.
25. Sich die Natur gefügig zu machen – ist ein gewaltiger Unsinn.
26. Die Natur kennen lernen und mit ihr in Einklang kommen, um kein Unglück zu erleben – darin besteht die Wahrheit.
27. Eine Menschheit, die nicht in Einklang mit dem Rhythmus der Erde kommt, ist dem Leid geweiht.
28. Wie niedrig muss das Niveau des Verstandes der Menschheit sein, wenn sie nicht in der Lage ist, nicht nur in Einklang mit dem Rhythmus der Natur zu kommen, sondern auch Friede zwischen den Bestandteilen ihres Organismus zu schaffen?
29. Braucht der Mensch Vergebung von außen, wenn sich die Vergebung in seinen Händen befindet?
30. Die Abneigung, seine Vergebung selbst aufzubauen, zeugt von geistiger Armut.
31. Doch sprecht nicht von eurer Unfähigkeit, Kraft für diesen Aufbau zu finden!
32. Amen, Ich sage euch: Sucht den Menschen, der euch Kraft verleiht.
33. Dieser Mensch wartet schon auf euch.
34. Denkt daran! Die Wahrheit bietet man nicht feil. Zur Wahrheit geht man.
35. Vergebung kann man nur von dem erbitten, der fähig ist zu bestrafen.
36. Euer Gott ist ein segensreicher Geist.
37. Seine gewaltige Herrlichkeit besteht eben darin, dass er immer versucht jedem zu helfen, wie sehr er auch gefallen sein mag;
38. Er liebt euch alle auf die gleiche Weise.
39. Der Sünde verfallend festigt ihr die Verbindung zum Teufel,
40. Der immer danach trachtet, euch zu bestrafen.
41. Die segensreiche Kraft aber kann euch nicht bestrafen.
42. So erkennt die großartige Herrlichkeit eures Himmlischen Vaters! Seid Seine würdigen Kinder! Friede euch allen. Vissarion

Kapitel 6

1. Das menschliche Wesen ist durch seinen Körper mit der Erde verbunden.
2. Was bedeutet, dass der Mensch auf der Erde nur mit Hilfe der Handlungen seines Körpers leben muss.
3. Der Körper kann sich nicht mit geistigen Tätigkeiten beschäftigen.
4. Er kann nur ein Gehilfe in diesem Sakrament sein und die geistige Tätigkeit in sichtbare und fühlbare Resultate für die Umgebenden verwandeln.
5. Weshalb man über die menschliche Seele und über ihre Rettung nur nach den Taten des Körpers urteilen kann.
6. In Abhängigkeit von dem wohltätigen Wesen der Taten eines Menschen kann man erkennen, wie stark sein Glaube ist.
7. Je schwächer der Glaube, desto weniger Wohltaten und desto geringer sind die Wohltaten selbst, die von ihm für die Umgebenden geschaffen werden.
8. Doch zwischen grauem Unglauben und Kleingläubigkeit kann man eine Handvoll gutherziger Leute finden,
9. Die über das Wesen Gottes überhaupt nicht nachdenken, doch Wohltaten bei jeder Möglichkeit tun.
10. Und Ich sage euch, dass sich die Seelen dieser Leute auf dem Weg der Rettung befinden.
11. Sie haben den Stempel Gottes und sie glauben an ihre guten Taten,
12. Glauben, dass das Seelenteilchen, das sie den Leuten hingeben, unbedingt seine Früchte trägt.
13. Sie schaffen jene Taten, die den Menschen von Gott zu schaffen bestimmt wurden;
14. Und Gott wird sie mit seinem Segen unterstützen.
15. Ich sage euch, dass jede Unterstützung mit dem Segen von gutherzigen, doch ungläubigen Menschen nur in sehr geringem Maße genutzt werden kann,
16. Weshalb so ein Mensch einen schwachen Geist hat.
17. Wenn er sich aber von dem herrlichen Wesen Gottes überzeugen und seine Seele für die segensreiche Kraft zugänglich machen kann, so wird er immer den notwendigen Vorrat geistiger Kraft bekommen,
18. Der seinen Geist stärken wird und ihm hilft, leicht das Unwetter der bösen Gegenwirkungen zu überstehen.
19. Ein ungläubiger Mensch, der Wohltätiges nach dem Willen seiner Seele schafft, ist dazu verdammt, schwere seelische Prüfungen zu bestehen.
20. Der Schmerz, der oft seine Seele von den schlechten Handlungen der umgebenden Leute heimsuchen wird, nagt so an ihr, dass dies entweder die Verhärtung der Seele hervorrufen kann, oder der Körper wird in den Abgrund jedweder Leiden geworfen,
21. Auf deren Grundlage jede Wohltätigkeit beendet wird.
22. Denn ein seelisches Leiden führt zu einem körperlichen, doch ein körperliches führt nicht zu einem seelischen Leiden, sondern ist eine Versuchung zum moralischen Verfall.
23. In der Welt leben eine Menge Leute, deren Seelen nur wenig gute Kraft besitzen.
24. In der Hauptzahl der Fälle halten sie dem Druck des Teufels nicht stand und ihre Seelen verhärten.
25. Solche Menschen beginnen, die seelischen Gefühlsäußerungen zu fürchten, was mit der Zeit die Verbindung ihrer Seelen mit dem Teufel festigt.
26. Denkt daran: Der Fluss kann nicht fließen, wenn er sich gleichzeitig von der Quelle abgesperrt hat.
27. So erkennt die Wahrheit der großartigen Herrlichkeit Gottes, denn das ist der einzige Weg eures Daseins.
28. Seid würdige Kinder des mächtigen Vaters! Friede und Glück sei mit euch. Vissarion

Wie wir Menschen miteinander leben sollten …