Handwerk und Kunst

Da Vissarion die zukünftige Gesellschaft als eine Gesellschaft der Handwerker und Künstler sieht, werden wir nicht umhin können, unsere Erziehungsmethoden zu überdenken, wobei der Phantasie und dem künstlerischen Schaffen eine größere Bedeutung beigemessen werden sollte. Vissarion sagte einmal, kennzeichnend für das zu Ende gehende Zeitalter sei das Bild einer langen Zunge, das Kennzeichen des neuen Zeitalters das Bild schaffender Hände.

Handwerk und Kunst – das Wesen der menschlichen Existenz
“Das Grundprinzip des Glaubens besteht darin, dass der Mensch in diesem Leben, auf dieser Erde versucht, real sein Herz den Umgebenden hinzugeben, ohne etwas dafür zu verlangen, mit Hilfe jener Arbeitstätigkeiten, die das Wesen des menschlichen Daseins auf der Erde sind – das sind seine Handwerke und Künste, das ist jenes, was dem Menschen hilft, auf der Erde harmonisch zu leben, indem er alles Notwendige füreinander schafft, aufgebaut auf Liebe und dem Bestreben, Schönes herzustellen. Das ist ein Gebot Gottes: Ihm ähnlich zu sein, ein Schöpfer zu sein.
Deshalb formt sich die Gemeinschaft auf diesem Hauptprinzip: zu lernen, füreinander alles Notwendige mit eigenen Händen zu schaffen, wobei die Geldeinheit aus einer Gesellschaft dieser Art verschwinden soll, denn schon der Versuch, seine Arbeit zu verkaufen, ist anormal und nur in der Übergangsperiode zulässig, in der viele Erscheinungen dieser Art noch notwendig sind. Die Hände der Menschen sollen Hände von Meistern sein. Die Grundlage der Existenz der Gemeinschaft – das ist immense Arbeit, ein Schaffen zum Wohle des Nächsten, zum Wohle der Erde, mit seinen Händen und Herzen den Namen Gottes zu preisen.”

Letztes Testament: Vadims Berichte, Teil 6, Kap. 4, Vers 35ff.


Der Mensch soll Schöpfer sein. Dazu muss er seine Seele reinigen
“Bedenkt! Die Qualität eines Menschen hängt nicht vom Umfang seines technischen Wissens ab.
Der Mensch soll kein Speicher sein, sondern ein Schöpfer, denn jedem wurde eine entsprechende Tätigkeit bestimmt. Um sie zu finden, muss man nicht grübeln, sondern den Weg der Reinigung seiner Seele betreten, auf dem nach gewisser Zeit der vorgesehene Lebensweg sichtbar wird.”

Letztes Testament: Ansprachen, Kap. 11, Vers 16ff.

Die Bedeutung der Vorstellungskraft – Das Reale und das Irreale

“Die Entwicklung der geistigen Welt des Menschen besteht nicht nur darin, die Errungenschaften auf dem Gebiet der Kunst kennen zu lernen, sondern auch die grundlegenden Möglichkeiten des Menschen zu entwickeln – in der Kunst bedeutet das: sich etwas vorzustellen, zu phantasieren, zu träumen.
Dabei entwickeln sich die Fähigkeiten zur unbegrenzten schöpferischen Arbeit. Diese Fähigkeiten sind die wichtigsten im Wesen des Menschen, auf welche die Menschen leider mit Herablassung blicken, doch die sie nicht nur von der Tierwelt unterscheiden, sondern auch von allen möglichen außerirdischen Zivilisationen.
Das Irreale ist genauso eine sinnlich aufnehmbare Erscheinung wie das Reale. Es existiert Seite an Seite mit der Realität. Weshalb ein Mensch, der nur das Reale kennen lernt, ein Auge und ein Ohr opfert.
Die Realität kann man nicht verändern, die Irrealität aber kann man unendlich abwandeln. Diese Modifikation geschieht in direkter Abhängigkeit vom Entwicklungsniveau der Vorstellungskraft.
Das Wichtigste dabei ist, aus den unzähligen Variationen den einzig richtigen Weg zu finden.”

Letztes Testament: Ansprachen, Kap. 24, Vers 6ff.

“Das Wesen jedes vernünftigen Menschen besteht darin, das Unbekannte erkennen zu wollen. Doch der Weg zur Erkenntnis ist von zweierlei Art, und die Möglichkeiten der Menschen sind verschieden.
Der Mensch kann, wenn sein Bewusstsein noch nicht endgültig konserviert wurde, wünschen, einen unbekannten Planeten zu sehen oder auf ihm zu verbleiben, sich zeitlich in die Vergangenheit oder Zukunft zu bewegen, irgendein fremdes Leben zu leben und vieles, vieles mehr. All das steht in der Macht des Menschen. Doch da er sich mit der Zeit immer erwachsener fühlt, strebt er danach, diese “unseriösen” Wünsche immer seltener zuzulassen, da er nämlich befürchtet, einem Geistesgestörten zu ähneln. Viele Menschen möchten in ihre Kindheit zurückkehren. Doch einige nur, weil sie meinen, die Kinder wären sorglos. Andere aber möchten die Umwelt so sehen und fühlen wie die Kinder. [/one_half]

Diejenigen, die die Kinder sorglos glauben, machen einen Fehler, denn Kinder sind auf ihre Weise sehr besorgt. Doch die anderen benötigen das wirklich, denn Kinder sehen die Umwelt durch die Scheibe der herrlichen Fähigkeit, zu phantasieren.
Mit der Zeit befreien sich die Menschen immer mehr von dem Wunsch, zu phantasieren. Sie festigen immer mehr die Meinung, dass es besser sei an das zu glauben, was man mit den Händen berühren und im wachen Zustand sehen könne. Mit dieser Absicht konserviert der Mensch aktiv weite Gebiete im Gehirn des Körpers, und lässt einen winzigen Teil übrig, der nur über die materielle Befriedigung der Persönlichkeit etwas weiß. “

Letztes Testament: Ansprachen, Kap. 24, Vers 41ff.

Zwei Aspekte des Schaffens vereinen – so entsteht Kunst
“Der Himmlische Vater hat Seine Kinder nach Seinem Abbild und nach Seinem Ebenbild geschaffen.
Das Abbild ist die eine Wahrheit, das Ebenbild – hat eine andere tiefe Bedeutung.
Der Große Vater hat Seinen Kindern geboten, Ihm gleich zu sein – Schöpfer von Liebe und Schönheit.
Und zaghaft betraten die Kinder in Reih und Glied eine Ecke der erstaunlichen Welt, die von der Ewigkeit geschaffen worden war. Sanft umhüllte der Strom der Zeit die ersten Seelen und zog sie sicher in die Unendlichkeit.
Wie großartig ist das Wunder der Schönheit! Ein Ozean verschiedenfarbiger Blütenblätter plätschert mit zärtlichem Rauschen uferlos … Die Anfänge des künstlerischen Schaffens.
Doch einmal erschien eine Linie unter der einen Hand, unter der anderen schwang sich ein Ton heraus, irgendwo floss ein wunderbares Wort von Lippen … Ein Regenbogen leuchtete über den Köpfen der kleinen Wanderer auf. Doch das Rauschen wurde stärker … Seitdem haben die Kinder bei der Suche nach ihrer Reife viele Schuhe zerrissen auf den Wegen der Zeit. Linien und Noten überqueren die Oberfläche zielstrebig. Aber die Tiefen? …
Auf der einen Seite geht man beim künstlerischen Schaffen rein technisch an das Werk heran. So ein Schöpfer ist bedacht, das ihn umgebende Dasein mit Hilfe seiner Hände auf das Genaueste wiederzugeben. Und das Märchenhafte piepst jämmerlich unter dem sicheren Schritt. Auf der anderen Seite haben wir jenen Schöpfer, dessen Hauptsorge das Bestreben ist, die persönlichen Erlebnisse und Empfindungen darzustellen, die auf ihn durch die Einwirkung der Umwelt einstürzen. Die Meisterschaft der Ausführung verhüllte sich im Nebel der Verzweiflung. Die Breite der Szene wurde mit Originalität angefüllt, die in den meisten Fällen nicht in der Lage war, den Stempel der Erkenntnis zu tragen. Das gewaltige Wunder des Daseins verschwindet beim Näherkommen wie eine Fata Morgana.

Zwei entgegengesetzte Pole des künstlerischen Schaffens. Zwei Seiten der Schöpfung – wie zwei Pole:
Im ersten Fall versteht der Betrachter klar das Dargestellte und – sollte es Bewunderung hervorrufen – so gewöhnlich nur wegen der erstaunlichen äußeren Ähnlichkeit. Im anderen Fall versteht der Betrachter das Dargestellte wenig oder gar nicht, kann jedoch die unwahrscheinliche Originalität bewundern.
Beide Seiten sind kleine Tropfen eines gewaltigen Flusses. Sie stellen sein Wesen dar, aber sie verändern seine Strömung nicht. Zwei entgegengesetzte Pole der Schöpfung …
Auf dem einen Pol wachsen die technischen Feinheiten, während das Kunstschaffen vereist ist und in kleine Schneeflocken zerfiel. Auf dem anderen Pol wehen böige schöpferische Winde, doch anstelle von Ideen fällt vom Himmelsgewölbe nur das flimmernde Licht des Selbstausdrucks. Ähnlich vielen Kindern, die in Abhängigkeit von der einen oder anderen Laune eine bis dahin unbekannte Melodie vor sich hin singen. Diese Kinder mögen die Gesetze der Harmonie der Klänge nicht kennen, doch sie würden auch dann nicht anders singen, denn mittels der Klänge blüht der Selbstausdruck der Gefühle auf. So eine Melodie ist nur dazu bestimmt, der Seele des Autors Befriedigung zu verschaffen; und gefiele sie noch jemandem, so nur dank der Resonanz der Tonwelle mit dem Erleben des Zuhörers. Die meisterhafte Verschmelzung beider Pole.


Doch es gibt im Fluss eine mächtige Strömung, die die Richtung wenden kann. Ihr Wesen besteht im meisterhaften Verschmelzen beider Pole. So ein Schöpfer schafft ein Werk, das der Betrachter nicht nur sehen und fühlen kann, sondern wobei ihm, indem er es versteht, Flügel wachsen. Diese mächtige Wurzel muss Erzieher der Eigenschaften sein, die zum wahren Sammeln geistiger Reichtümer verhelfen.”
Letztes Testament: Ansprachen, Kap. 12, Verse 1-33

Wie wir Menschen miteinander leben sollten …

Weitere Weisheiten

Praktische Hinweise für den alltäglichen Umgang der Menschen untereinander - gestützt auf die Gebote des Letzten Testaments

Feuertaufe

In einer psychologisch schwierigen Situation, die mit einem inneren Brennen verbunden ist, wird empfohlen, diese "Feuerzone" vertrauensvoll zu durchschreiten, um die Ursache - eine mit der Situation verbundenen Anhänglichkeit (Abhängigkeit) zu "verbrennen". Im Letzten Testament wird das die "Feuertaufe" genannt.

 

 

Akzeptanz und Widerstand

Akzeptanz bedeutet ...
... die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen
... die Bereitschaft, zu lernen, Erfahrungen zu sammeln
... die Einsicht "Ich ernte, was ich gesät habe"
... die Einsicht "Die Situation wurde zu meinem Wohl geschaffen"
...
den Anderen freizusprechen, ihn zu rechtfertigen.
Akzeptanz ermöglicht Entwicklung

Widerstand äußert sich in Form von Aggressionen unterschiedlicher Intensität:
in Unzufriedenheit, dem Gefühl der Ungerechtigkeit
in Kränkung, Empörung und Beleidigigung
in Vorwurf und Verurteilung,
in der Versuchung, den Schuldigen suchen
Widerstand führt letztlich zu Krankheiten

 

 

Demut

Demut ist ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche.
Demut heißt nicht, sich in den Schmutz stampfen zu lassen.
Demut heißt, sich nicht über den Anderen zu stellen, nicht das Beste für sich selbst haben zu wollen; heißt, nicht seinen Stellenwert, seine Bedeutsamkeit demonstrieren zu müssen.

 

Liebe

Unterscheidung: geistige, verwandtschaftliche und Naturliebe.
Liebe Gott! Liebe deinen Nächsten! Liebe deine Feinde!
Gott zu lieben heißt, seine Schöpfung, den Menschen, zu lieben.

Glaube und Wissen

Der Sinn der Aneignung von Wissen liegt darin, logische Schlussfolgerungen für die sinnvollste Entscheidung treffen zu können.
Der Glaube verbindet uns mit Gott und hilft, zusätzliche geistige Kräfte zu bekommen, um Versuchungen widerstehen zu können und um die Seele zu läutern.

Die Entwicklung von Seele und Verstand

Der Verstand entwickelt sich nach dem Gesetz des Wissens, die Seele nach dem Gesetz des Glaubens. Der menschliche Verstand kann sich nur aufgrund einer entwickelten Seele entfalten. Die Entwicklung der Seele ist das primäre Ziel des irdischen Daseins.

Apokalypse

Der Begriff Apokalypse kennzeichnet den Übergang vom Reich der Macht zum Reich der Seele. Der Übergang geht einher mit einer Reinigung auf physischer und psychischer Ebene.

Bestimmung der Menschheit

Die Bestimmung der Menschheit ist es, die "beseelte" Liebe zu entwickeln, um diese dann ins Weltall zu tragen

Esoterische Lehren

Außerirdische Zivilisationen versuchen der Menschheit in ihrer Entwicklung zu helfen, indem sie nach ihrem Verständnis hilfreiche Lehren verbreiten. Da jedoch den Außerirdischen der Entwicklungsweg der Seele unbekannt ist, sind die Lehren für die Menschen nur bedingt nützlich.

Außerirdische Zivilisationen

Es gibt sehr viele außerirdische Zivilisation, die sich sämtlich von der menschlichen Zivilisation darin unterscheiden, dass sie keine vom Himmlischen Vater erschaffene Seele besitzen, dafür jedoch einen wesentlich höher entwickelten Verstand. Außerirdische Welten versuchen auf unterschiedlichste Weise auf die Entwicklung der Menschheit Einfluss zu nehmen - unterstützend und zerstörend.

Höhere und Niedere Welt

Nach dem Verlassen des irdischen Körpers gelangen hoch entwickelte Seelen in die Höhere Welt ("Paradies"), wenig entwickelte Seelen in die Niedere Welt ("Hölle"). Seelen, die sich wieder inkarnieren sollen, gelangen in einen Zwischenbereich.

Wiedergeburt der Seele

Um ihre Bestimmung, ihre Vervollkommnung zu erreichen, entwickelt sich die Seele in der Regel über mehrere irdische Leben hinweg. Nach dem Zerfall des Körpers verbleibt eine feinere Kopie des Körpers noch 40 Tage lang in Erdnähe. Danach geht die Seele zu einem in einem Punkt konzentrierten Geistigen Gewebe über.

Gott und die Seele

Vissarion unterschiedet zwischen dem Schöpfer des Weltalls (Gott-Vater), dem Gott des Alten Testaments einerseits, und dem Himmlischen Vater (Gott-Sohn), dem Gott des Neuen und des Letzten Testaments andererseits.
Der Himmlische Vater ist der Schöpfer der menschlichen Seelen, der Vater der Menschheit. Die Seele als - bildlich gesprochen - Funke Gottes in uns stellt die Verbindung zwischen Ihm und uns Menschen her.