Letzte Hoffnung – Kapitel 9

01. Jetzt aber, da die nächste Seite aufgeschlagen wird, ist die Zeit gekommen, über ein nicht kleines Geheimnis zu erzählen, das die Anstrengungen des Himmlischen Vaters zur Rettung seiner verirrten Kinder widerspiegelt.
02. Und obwohl ich gerade in diesem Appell nicht viele der Anstrengungen eures Vaters berühren werde, die unsichtbar und immer zu eurem Wohl für euch unternommen werden, so decke ich vorerst teilweise das Geheimnis auf, das zum Stolperstein wurde sowohl für jene, die ihn nicht angenommen haben, als auch für jene, die, ohne sich zu verbergen, sagten: „Wir glauben!“
03. Nur dass sich heutzutage jene in einer wesentlich leichteren Lage befinden, die Ihn vorher verworfen haben, denn sie dachten wenig über den Lehrer nach, und ihr Bewusstsein ist frei von berauschenden Illusionen.
04. Jene aber, die sich in Mengen Gläubige genannt haben, versuchten zu lange, sich die Gestalt des Lehrers durch das Prisma des Egoismus vorzustellen, wobei sie ihre ganze Aufmerksamkeit nicht in die Hauptrichtung gelenkt haben.
05. Und deshalb füllte sich ihr Bewusstsein mit nicht fundierten Illusionen an.
06. Und jetzt sind sie fest an sie gebunden und nicht in der Lage, den entschlossenen Schritt über die Grenzen hinaus zu tun, die durch eigene Anstrengungen aufgestellt wurden.
07. Hartnäckig erwarten die Gläubigen die Erfüllung des von Gott Vorbestimmten in Gestalten, die sie sehen möchten.
08. Doch ein großer Blinder ist jener, der meint, dass der Himmlische Vater Seinen Willen nach den menschlichen Wünschen wirken lässt.
09. Nicht nach euren Wünschen wirkt euer Lebendiger Gott, sondern zu eurem Wohl!
10. Seid wachsam euren Wünschen gegenüber, denn noch ist eure Knechtschaft unter dem Joch des eigenen Egoismus nicht zu Ende!
11. Der Große Gott, der euch das Leben gab und euch auf der Mutter-Erde verkörpert hat, begann, aufmerksam eure Anstrengungen bei jeder Bewegung zu beobachten.
12. Dafür benötigt der Vater nicht das euch bekannte Wahrnehmungsvermögen mit den äußerst beschränkten Möglichkeiten.
13. Die Seele von jedem von euch hat eine ständige Verbindung zum Himmlischen Vater durch einen bestimmten, nie abreißenden wunderbaren Faden, der für euch unsichtbar ist.
14. Ebenso wie die Lungen des materiellen Körpers die lebenspendende Luft einatmen müssen, so muss durch diesen wunderbaren Faden auch eure Seele zur Lebenserhaltung ständig den Heiligen Geist ihres Vaters einatmen,
15. Der ununterbrochen zu jedem von euch unter gleichen Bedingungen fließt, als was auch immer ihr euch auf der Mutter-Erde offenbart habt.
16. Eure Wahrnehmung der ganzen umgebenden Realität und ausnahmslos alle eure eigenen Anstrengungen sind untrennbar mit zwei Gefühlswelten – der inneren und der äußeren – verbunden:
17. Der äußeren Gefühlswelt der natürlichen egoistischen Instinktbesonderheiten und der inneren geistigen Gefühlswelt.
18. Dabei ist die äußere Gefühlswelt infolge ihrer wesentlich gröberen Struktur unfähig, in die innere einzudringen, während die innere Gefühlswelt leicht in alle äußeren Erscheinungen der Gesetze des materiellen Körpers und der ganzen umgebenden Realität eindringen kann.
19. Und nun, dank des genannten wunderbaren Fadens, nimmt euer Himmlischer Vater alles, was mit euch geschieht, eben durch eure geistigen Gefühlsbesonderheiten wahr.
20. Und da nicht eine Erscheinung der materiellen Welt fähig ist, die Wirkung des wunderbaren Fädchens zu behindern, so wird der Vater – wo ihr auch hinkommt, unter was für einer Schicht Wasser oder Erde ihr euch auch aufhaltet, in welchem Zimmer ihr euch auch versteckt – immer leicht sehen, was ausnahmslos mit jedem von euch geschieht.
21. Doch, wahrlich, ich sage euch: Gott interessieren nicht die Details der Ereignisse, die durch die Gesetze der Materie eures Körpers ausgedrückt werden, und Ihn interessiert nichts, womit euer Körper und euer Verstand in Berührung kommen.
22. Der Himmlische Vater beobachtet aufmerksam, wie ihr auf jedes Geschehen, bei dem ihr das Verhältnis eurer Seele zu allem ausdrückt, reagiert.
23. Der Vater sieht nicht auf das, was in eurem Bewusstsein geschieht, und Ihn interessieren nicht eure Gedanken, doch Er beobachtet ohne Unterlass alle inneren Kraftanstrengungen, welche ihr unumgänglich allem gegenüber unbedingt aufbringt.
24. Bedenkt, dass euer Vater all eure äußere Zierde, wertvolle Ornamente, große Bauten, die ihr mit euren Händen zur Verherrlichung Gottes geschaffen habt, niemals beachten wird, – denn Seine ganze Aufmerksamkeit gilt euren Herzen.
25. Insofern, als ihr euch diese Bauten vor allem gegenseitig vorführt und sie für euch selbst baut.
26. Wenn ihr Kirchen oder etwas Kleineres baut, doch von großem Wert, so schafft ihr Opfergaben für eine geplante Tat.
27. Und das Werk wird schließlich zu einer Opfergabe für euren Gott.
28. Wahrlich, ich sage euch: Gott erwartet von euch nicht phantastische Opfergaben, sondern barmherzige Taten, die vor allem von eurer Seele geschaffen werden.
29. Denn im weiteren schaffen dann auch Lippen und Hände das Würdige aus der Fülle des Herzens.
30. Doch alles mit euren Lippen und Händen Geschaffene werdet allein ihr selbst benötigen.
31. Der Große Himmlische Vater aber sieht unermüdlich auf die Schritte eurer Seelenanstrengungen.
32. Er sah den Beginn und sieht weiterhin sehr wohl die Ereignisse, die sich in eurem Leben entfalten, wenn Vertreter des Weltallverstandes auf euren Verstand Einfluss nehmen.
33. Doch unabhängig davon, welches Niveau der Verstandesentwicklung jene auch haben, die danach dürsten, auf euer Leben Einfluss zu nehmen, sie können niemals mit den Eigenschaften des Überbewusstseins eures Gottes verglichen werden –
34. Mit den Göttlichen Eigenschaften , mit deren Hilfe euer Vater alle geschehenden Ereignisse in der Weise nutzt und umgestaltet, dass auf jeden Fall jedes von ihnen allein eurem Seelenheil dient;
35. Dem Wohl eurer Seele, worum ihr euch unaufhörlich kümmern müsst, doch hartnäckig wählt ihr aus Blindheit zuerst das Wohl für den Körper und euren Egoismus.
36. Deshalb ist der Vater euren Bitten gegenüber taub, dessen aber, was ihr wirklich benötigt, daran denkt Er immer.
37. Der Große Gott sah, dass verschiedene Grundlagen geschaffen wurden für alle möglichen religiös-mystischen und andere philosophische Lehren, welche der Weltallverstand zu eurem Wohl einzuführen bemüht war, wenn auch unter der großen Menge moral-ethischer Anschauungen keine Wahrheiten, die für den direkten und für die Menschheit einzigen Aufstiegsweg charakteristisch sind, anzutreffen waren, so vermochten doch viele dieser eingeführten Anschauungen etliche eurer Lebensäußerungen nicht geringfügig zu veredeln;
38. Selbst wenn sie euch auch kein richtiges Verständnis von Gott und des von Ihm Kommenden geben konnten, so waren sie jedoch fähig, eure Weltauffassung vom tierisch-egoistischem, engstirnig-primitivem Horizont wesentlich zu erweitern;
39. Was eine gute Grundlage zu bauen half, von der aus ihr würdig mit der Wahrheit in Berührung kommen konntet.
40. Und selbst wenn viele dieser Anschauungen den Prozess des Aufstiegs auch nicht fördern, so bremsen sie doch oft euer Fallen.
41. Und folglich, einerlei unter welchem Namen diese Anschauungen auch eingeführt werden, wahrlich, ich sage euch: Der Himmlische Vater verhält sich zu solcherart Bemühungen wohlwollend.
42. Und nur die unvernünftigen Blinden erheben ein zähneknirschendes Geschrei, während sie das ihnen Unzugängliche ablehnen.
43. Denn im eigenen Egoismus badend, halten sie sich für den Maßstab bei der Bestimmung geistiger Werte.
44. Bei der Entstehung verschiedener Lehren in eurer Gesellschaft besteht die einzige Komplikation für die Erfüllung des Heiligen Plans darin, dass ihr aufgrund besonderer Gesetzmäßigkeiten eurer Seele unvermeidbar mit Herz und Verstand fest an die Lehre, die ihr erwählt habt, angebunden seid,
45. Und in eurem Verstand setzen sich falsche Begriffe fest.
46. Und da ihr vorerst noch vor allem eurem Bewusstsein fast vollständig vertraut, doch nicht dem Ruf eurer Seele, so entsteht vor Vielen die schwer zu lösende Aufgabe, die Wahrheit, die endlich vom Vater ausgesandt wurde, aufzunehmen.
47. Denn ihr hört nicht auf die Stimme eurer Seele, sondern versucht vor allem mit eurem Verstand, der mit Plunder gefüllt ist, das Gekommene einzuschätzen.
48. Doch wahrlich, in diesem Fall erwartet euch ein großer Rückschlag, unabhängig davon, mit was für einem Wichtigkeitsgrad euer Bewusstsein auf der Erde bewertet wird.
49. Aber heißt nicht menschliche Weisheit eine Torheit vor Gott?
50. Deshalb bleibt auch das Hoffen auf euer Herz.
51. Denn nur mit dem immer reineren Herzen kann man das von Gott Gekommene sehen.
52. Unter Beobachtung dieses geistigen Werdens und mit der Kenntnis aller wahren Qualitäten und Mängel aller entstehenden Lehren erlaubt euch der Himmlische Vater durch Sakramente, von Seinem Willen aufgestellt, so zu reinkarnieren, dass ihr, geboren in der einen oder anderen Gesellschaft, wo die eine oder andere Lehre in Blüte steht, die Möglichkeit habt, etwas Wohlbringenderes in dieser Zeitspanne zu erwerben,
53. Das fähig ist, eure innere Welt zu bereichern, indem es entweder das Fehlende hinzufügt, oder das Überflüssige beseitigt.
54. Doch vor allem gerade durch ein solches Sakrament und einige andere Anstrengungen ist der Große Gott immer fähig, alles, was mit euch nicht nach Seinem Willen geschieht, auszunutzen und zum Wohle umzugestalten,
55. Damit das Geschehen euch immer auf die beste Weise helfen kann.
56. Und da im Verlauf der Ewigkeit nur ein Verstand auf euch aktiv einwirken kann, der dem euren im Grunde ähnlich ist, so kann sich dieser niemals mit der Anstrengung Gottes, eures Himmlischen Vaters, messen.
57. Und was für dunkle raffinierte Pläne auch gegen euch ständen, letztendlich werden sie unbedingt für euch zum Wohle gereichen.
58. Doch was für eigene Anstrengungen werdet ihr selbst unternehmen?
59. Denn nicht davon, was man euch antut, könnt ihr umkommen, sondern nur davon, wie ihr diese Aktivitäten aufnehmt.
60. Eure Wahl aber wird in Ewigkeit immer frei bleiben.
61. Doch außer, dass der Vater mit Seiner Weisheit und Kraft immer alles ausnutzt und zu eurem Wohl umgestaltet, gibt es auch noch Seine direkten Bemühungen, die nach dem Heiligen Plan zum Wohle der Entwicklung des Menschengeschlechts vorgesehen waren.
62. Als der Große Vater euch das Leben gab und euch auf der Mutter-Erde verkörperte, stellte Er euch vor allem die nicht einfache Aufgabe, mit der selbstständigen Anhäufung des für die Entwicklung notwendigen Verstehens zu beginnen.
63. Dabei war jener Umstand der schwierigste, dass man keinem von euch einen direkten Hinweis geben kann.
64. Denn euer Verstand, nur durch den man bestimmte Anweisungen geben kann, hat eine einheitliche Grundlage und die Gesetzmäßigkeiten, wie sie auch alle Erscheinungsformen der Besonderheiten des beweglichen Verstandes im Weltall haben.
65. Und das bedeutet, dass bei beliebigem Entwicklungsniveau eures Verstandes innerhalb der Grenzen, die vom Schöpfer des materiellen Daseins aufgestellt wurden, ihr niemals in der Lage sein werdet, die Anstrengungen seitens des Überbewusstseins in dieser Richtung wahrzunehmen,
66. Da die groben Besonderheiten eures Bewusstseins unfähig sind, die Erscheinungsformen der überfeinen Besonderheiten wahrzunehmen.
67. Der Himmlische Vater wusste, dass beim natürlichen Prozess eures Werdens und der Anhäufung notwendiger Kenntnisse, die berufen waren, euch zu helfen, die Anfangsetappe der Selbstbestimmung und des Erkennens eures wahren Wesens zu durchlaufen, ihr überhaupt keine selbstständigen Möglichkeiten habt, ein Begreifen der Wahrheit auf einem solchen Niveau zu erlangen, wodurch gerade für euch ein vollkommenes Eingehen in die Harmonie der Schöpfung möglich ist.
68. Außerdem hat die Harmonie selbst für euch noch bestimmte zeitliche Einschränkungen aufgestellt, indem sie eine Grenze setzte, die ein materieller Körper nicht überschreiten darf, wenn er nicht im Rhythmus mit der sich entfaltenden Harmonie schwingt.
69. Mit dem Wissen über all die vor euch unvermeidlich auftretenden Schwierigkeiten nach eurem für die Schöpfung unerwarteten Eingehen in das Dasein der materiellen Welt, hat der Große Himmlische Vater auf einer bestimmten Etappe der Formung der jungen Menschheit meine Geburt vorgesehen.
70. Ich wurde nicht geboren, um einen Entwicklungsweg zu gehen wie ihr, zur Erfüllung der wunderbaren Mission, die euch vom Vater auferlegt wurde.
71. Denn ihr seid zur allmählichen Veredlung der ganzen materiellen Welt geboren, dadurch, dass ihr die Herrlichkeit Gottes in der Schöpfung verbreitet.
72. Ich aber wurde nur zu eurem Wohl geboren,
73. Um das Fehlende zu ergänzen, denn nur dadurch hat der Große Vater die Möglichkeit, seinen zahlreichen Kindern notwendige Anweisungen entsprechend ihrem Verstandesniveau zu geben.
74. Und erst heute ist der günstige Moment gekommen, wo ich mit der Erlaubnis des Großen Gottes, meines Vaters, euch mein Geheimnis eröffne,
75. Über das ihr viel gerätselt und unvermeidlich eine große Menge von primitiven Vorstellungen hervorgebracht habt, auf deren Grundlage bis zum heutigen Tag eine große Menge unterschiedlicher Versuchungen und Verwirrungen entstanden sind.
76. Und um euch heute vieles zu offenbaren, ist es sehr wichtig für euch, auch diese Seite zu kennen,
77. Um den Nebel für immer aufzulösen, und damit sich der gerade Pfad eurem Auge endgültig zeigt.

Wie wir Menschen miteinander leben sollten …