Vissarion: Die Vorverkündigung

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1. Kinder Gottes!
Nun ist die Zeit gekommen, da die Notwendigkeit herangereift ist, den ersten Schritt auf dem Weg zur Wahren Vollkommenheit der Menschheit zu tun. Bedeutungsvoll ist die heutige Zeit,
2. Denn sie wird euch entweder zu einem nie dagewesenen Höhenflug oder zu einem nie dagewesenen Fall führen.
3. Schaut nicht auf die Taten anderer, sondern seid würdige Herren eurer eigenen Taten!
4. Die Menschheit ist auf direktem Weg auf den Abgrund zugegangen,
5. Doch jetzt seid ihr an jener Stelle angekommen, wo von diesem verhängnisvollen Weg ein einziger Pfad abgeht, der zur Wahren Vollkommenheit führt.
6. Das Gesetz der Trägheit, das einem großen Teil der Gesellschaft zueigen ist, wird von nun an eine verhängnisvolle Rolle spielen.

7. Wenn ihr an dieser Abzweigung vorbeigeht, dann wird eure Lebenslinie in naher Zukunft abreißen.
8. Was würdet ihr dann über die Schicksale der kleinen Kinder sagen, die aufgrund der Gefühlskälte der vermeintlich vernünftigeren Erwachsenen keine Zukunft mehr bekommen?
9. Von nun an werden sich die Menschen offenkundig aufteilen in die Kräfte des Lichtes und die der Finsternis. Ein Drittes wird es nicht geben.
10. Diejenigen aber, die abseits stehen und über die Effizienz der Lehre spekulieren, werden zu Trägern des Bösen. Denn Untätigkeit in der Periode der Vollziehung stärkt nur die Gegenseite. (Anm.d.Übers.: Der Begriff „Vollziehung“ bedeutet im Letzten Testament die Verkörperung und das Wirken Christi auf der Erde)

Übergang vom Reich der Macht zum Reich der Seele

11. Das Reich der Gewalt, in dem sich die Menschheit von Anfang an entwickelt hat, beendet in der heutigen Zeit seine Existenz.
12. Die nächste Ebene, durch die der Lebensstrom der Menschen fließen wird, befindet sich auf einer qualitativ höheren Entwicklungsstufe der Menschen.
13. Dies ist die Ebene des Reiches der Seele, welches euch aus der Heiligen Schrift als das Reich Gottes bekannt ist.
14. Das Reich der Gewalt tritt in der heutigen Zeit in seinen letzten Todeskampf ein, und in den Zeiten dieser Agonie wird das Wesen der Menschen beschleunigt zu seinem wilden Zustand zurückkehren.
15. Für das russische Land ist vom Herrn eine große Mission bereitet worden, darum wird der Todeskampf der Gewalt in diesem Land besonders krasse Formen annehmen.
16. Wildheit und Würdelosigkeit – das ist jene Falle, in die sich eine große Anzahl von Menschen bewegen wird.
17. Auch eine höhere Bildung wird euch nicht davor bewahren, in diese Falle zu gehen,
18. Denn die Qualität eines Menschen hängt nicht vom Umfang seines technischen Wissens ab.
19. Die Erhabenheit des Verstandes der Menschheit wird nicht durch ihre Errungenschaften auf wissenschaftlich-technischem Gebiet bestimmt.
20. Und unabhängig davon, ob du ausreichenden materiellen Wohlstand erlangt hast oder einen hohen Posten in der Gesellschaft einnimmst, in deiner Seelenarmut bleibst du eben nur eine Kreatur, nicht aber ein würdiger Sohn unserer Mutter Erde.
21. Der Übergang in das Reich der Seele ist nur bei einem entsprechenden Niveau der geistigen Vervollkommnung möglich, das sich bei der modernen Menschheit jedoch in einem Zustand extremer Verarmung befindet.
22. Der Weg, der durch das Reich der Gewalt führte, hat die Menschheit an den Rand der Selbstzerstörung gebracht.
23. Und darum hat sich schon viel früher die Notwendigkeit offenbart, der Menschheit die Grundlage für ihre Vereinigung zu geben.

Vier Grundreligionen

24. Der Welt sind vier Grundreligionen offenbart worden: der Taoismus, der Buddhismus, das Christentum und der Islam.
25. Der Allerhöchste hat den Menschen die Möglichkeit gegeben, sich in unermesslich weiteren Grenzen zu entwickeln, als dies in anderen Welten geschieht.
26. Große geistige Werte haben den Menschen zu einer einzigartigen Schöpfung im Weltall gemacht, und es gibt nichts, was ihm gleicht.
27. Doch dieses kostbare Gut muss man geschickt handhaben, denn man kann nicht nur zu nie dagewesenen Höhen aufsteigen, sondern auch ins Nichtsein abstürzen.
28. Das Reich der Gewalt hat der menschlichen Entwicklung seinen Stempel aufgedrückt. Der Mensch aber ist nicht irgendeine Maschine, deren Bewegungsabläufe man nach Belieben verändern kann.
29. Da der Herr von dem Ausgang wusste, zu welchem sich der Lebensstrom der Menschen bewegt, die aufgrund ihrer heidnischen Weltanschauung in eine große Uneinigkeit geraten sind, hat Er begonnen, die Grundlagen der Vereinigung zu einem Geeinten Volk zu legen.
30. Die Rettung kann der Menschheit nicht erst in der letzten Minute vor dem Untergang gebracht werden,
31. Denn je zahlreicher die Gesellschaft ist, der die Rettung bereitet worden ist, desto mehr Zeit ist auch notwendig, damit sie angenommen wird.
32. Deshalb wird jedes große Vorhaben schon im Voraus geplant. Doch damit es am Leben erhalten werden kann, muss man die Unvollkommenheit des zeitgenössischen Verstandes berücksichtigen.

Fünf Grundlagen

33. Die junge Menschheit hat es nicht vermocht, die Wahrheit über das Wesen ihrer Entwicklung aufzunehmen, welche auf fünf Grundlagen aufbaut: auf der Erde, dem Alleinigen und dem Lebensgeist, Gott-Sohn  und dem Heiligen Geist.
34. Dies sind fünf große Grundlagen. Und niemand wird fähig sein, sich zu den Gipfeln der Vollkommenheit aufzuschwingen, wenn er nicht mit diesen Grundlagen in Harmonie gekommen ist.
35. Am Anfang stand die Formung der Menschen durch das Prinzip der Erde, welches seine Blüte während des Heidentums erreicht hat.
36. So wie jedes Kind zuerst seiner Mutter folgt, ebenso strebte auch die junge Menschheit ursprünglich zu Mutter Natur hin.
37. Doch wegen einer bestimmten Unvermeidlichkeit haben die Menschen begonnen, den Objekten ihrer Verehrung individuelle Züge zuzuschreiben, was eine mehrfache und andauernde Spaltung unter den Menschen nach sich gezogen hat,
38. Denn jeder Familienstamm glaubte nur seinem eigenen Behüter, fremde wurden als weniger bedeutend angesehen.
39. In jenen fernen Zeiten sind die ersten Grundsteine für den Bau des großen Weges des Geistigen Aufstiegs gelegt worden.
40. Die Mannigfaltigkeit der heidnischen Erscheinungsformen hatte keine besondere Bedeutung. Wichtig aber war das Wesen, nämlich die Verehrung der Natur.
41. Im Weiteren bereitete der Herr den menschlichen Verstand dafür vor, den Begriff des Einen Gottes aufzunehmen. Doch nicht alle Menschen konnten die Wahrheit über ihre Einigkeit auf Anhieb aufnehmen und zur gleichen Zeit entwickeln.
42. Denn das aufblühende Reich der Gewalt war nicht in der Lage, einen fruchtbaren Boden für die Geburt eines Geeinten Volkes zu schaffen.
43. Darum ist die Wahrheit über die Einheit in vier Grundlagen aufgeteilt worden und jede von ihnen bildete das Fundament für eine neue Religionslehre auf der Erde.
44. Die Wahrheiten wurden unter jenen Völkern verbreitet, wo sie sich möglichst vollkommen entwickeln und aufblühen konnten, um zahlreiche Gläubige verschiedenen Glaubens zu einer großen Glaubensfamilie zu vereinen, unabhängig von ihren unterschiedlichen Sprachen.
45. Diese Religionen existieren seit vielen Jahrhunderten, ohne zu ahnen, dass sie nur Teile des einen Baumes in sich bewahren –
46. Des Baumes, in dem das Wesen der Einheitlichen Religion verborgen ist.

Der Schöpfer des Weltalls und euer Himmlischer Vater  sind nicht ein und dieselbe Quelle

47. Dieses Wesen bilden die großen Geheimnisse der Höheren Welt: der Alleinige und der Lebensgeist, Gott-Sohn und der Heilige Geist.
48. Dies ist das Geheimnis, von dem bis zur heutigen Zeit kein Mensch auf der Erde wissen durfte.
49. Dieses Unwissen hat unvermeidlich Durcheinander und Uneinigkeit in der Geistlichkeit hervorgerufen.
50. Nun aber, mit Erlaubnis Meines Himmlischen Vaters, teile Ich euch die Geheimnisse mit, die vor dem menschlichen Verstand verborgen waren, da die Zeit dafür noch nicht reif war.
51. Lest und vernehmt. Dies ist die Wahrheit eures Seins.
52. Heute steht euch bevor zu erkennen, dass es im Weltall zwei große Ursprünge gibt.
53. Die Unkenntnis von den verborgenen Geheimnissen dieser Ursprünge ließ die Menschen über Sie wie über ein und dieselbe Quelle denken.
54. Dieses große Geheimnis zu verbergen war notwendig, denn der Himmlische Vater würde die Wahrheit nicht nur einem einzelnen Volk herabsenden und die anderen vernachlässigen.
55. Er liebt alle gleichermaßen, denn ihr seid alle Kinder des Einen Vaters.
56. Und solange die Menschen auf der Erde tief uneinig sind und unfähig, Hand in Hand auf dem Einen Weg zu gehen, wird die Wahrheit niemandem gegeben werden,
57. Damit Sie nicht über lange Zeit in verschiedenen Ländern mit verschiedensten Schlammschichten überdeckt werde, die sich aufgrund bestimmter schöpferischer Fähigkeiten des Menschen bilden, und damit Sie Ihre jungfräuliche Schönheit und Ihren Wert nicht verliere.
58. Erkennt, Kinder Gottes, das große Geheimnis, dass der Schöpfer des Weltalls und euer Himmlischer Vater nicht ein und dieselbe Quelle sind.
59. Der Unterschied zwischen Ihnen ist derart, wie er auch im Wesen einer Blume ist. Es gibt eine Wurzel, aus der der Stängel der Materiellen Ewigkeit hervorgeht und an dem sich einst eine wundersame einmalige Knospe entfaltet hat, die den Duft einer neuen Ewigkeit verströmt.

Der Alleinige und der Lebensgeist – der Himmlische Vater  und der Heilige Geist

Der Alleinige
60. Zur Wurzel des Weltalls wurde der Alleinige oder, wie man Ihn im Osten nennt, das Absolute.
61. Er ist der Große Vater des Weltalls und Vater von allem, was im Weltall existiert. Er ist der Ursprung der Wahrheit des Materiellen Seins und die Quelle des Lebensgeistes (der materiellen Lebenskraft).
62. Der Alleinige ist der Vater der Großen Weiblichen Elemente: der Planeten, Monde und Sterne;
63. Und da Er kein Geistiges Gewebe besitzt, so enthält Er weder Gutes noch Böses.
64. Doch dank des Alleinigen entwickelt sich der ganze Verstand im Weltall.

Der Himmlische Vater
65. Für den Menschen ist der Himmlische Vater die wundervolle Wohlduftende Knospe im Weltall. Er ist der Große Vater der menschlichen Seelen und der Sohn des Alleinigen. Euer Gott ist der Ursprung der Wahrheit des Geistigen Seins und die Quelle des Heiligen Geistes (der geistigen Lebenskraft).
66. In eurem Lichten Vater ist alles Gute eingeschlossen, was auf der Erde geschaffen worden ist und noch geschaffen wird.
67. Das Erscheinen Seiner strahlenden Wesenheit geschah bei der Verschmelzung des Lebensgeistes mit dem einzigartigen Strom aus dem Herzen der Mutter Erde.
68. Diese große Zeit wurde vom Licht der Geburt des Einziggeborenen Sohnes erhellt, denn es gibt keine Wiederholung und es wird auch keine geben.
69. Als Gott-Sohn Seine Reife und Herrlichkeit erreicht hatte, begann Er, vom Alleinigen gesegnet, Seine Kinder zu zeugen. Er stattete den menschlichen Körper mit dem einzigartigen Geistigen Gewebe aus, das eine besondere Vorzeichnung in sich trägt.
70. Und somit erlaubte Er Seinen Kindern, geistige Schätze vor dem Antlitz des Seins zu offenbaren, und sich auf einen Entwicklungsweg zu begeben, den noch niemand beschritten hatte, was entsprechende Schwierigkeiten mit sich brachte.

Der Heilige Geist und der Lebensgeist
71. Doch geduldig, Epoche für Epoche, Lästereien und Unzufriedenheit standhaltend, führt der Herr Seine unvernünftigen Kinder zu den Gipfeln der Vollkommenheit, indem Er ihnen den Heiligen Geist herabsendet.
72. Der Heilige Geist ist eine Segensreiche Kraft und eine bestimmte Weisheit, die von Gott herabkommt und in den auserwählten Körper eingeht, um mit Hilfe der Handlungen dieses Körpers gottgefällige Werke unter den Menschen zu vollbringen.
73. Der Lebensgeist, der vom Alleinigen herabkommt, durchdringt den menschlichen Körper und erhält in ihm die Zirkulation der Energie aufrecht, welche nach einem bestimmten System fließt und alle inneren Organe des Körpers nährt.

Grundlage der verschiedenen Religionen

74. Die ersten Wahrheiten, die einer gesonderten Entwicklung bedurften, waren einerseits die Entfaltung und Vervollkommnung der verborgenen Fähigkeiten des Menschen in Harmonie mit dem Alleinigen, andererseits die Heiligkeit und der unbegrenzte Glaube an den Herrn. Das hat auch zu einer entsprechenden Aufteilung zwischen dem Fernen Osten und dem Nahen Osten geführt.
75. Die ersten zwei Wahrheiten, die für das Menschengeschlecht herabgesandt wurden, beinhalteten in sich die Geheimnisse der verborgenen Fähigkeiten des Heiligen Geistes und des Lebensgeistes.
76. Der Begriff vom Geheimnis des Heiligen Geistes führte zur Entstehung des Buddhismus und des Hinduismus.
77. In diesen Religionen bestand die Fähigkeit des Heiligen Geistes darin, dass Gott zu den Menschen in der Gestalt des einen oder anderen Wesens oder eines gewissen Helden aus dem Menschengeschlecht herabkommt.
78. Dem Taoismus lag das Geheimnis des Lebensgeistes zugrunde,
79. Welches darin bestand, dass man die Energie des Alleinigen möglichst vollkommen nutzt und fähig ist, sich der Großen Bewegung nicht zu widersetzen.
80. Die nächsten zwei Wahrheiten, welche die Geheimnisse des Alleinigen und Seines Sohnes in sich tragen, wurden etwas später herabgesandt, als der menschliche Verstand in ausreichender Weise das Bedürfnis verspürte, diese Wahrheiten zu erhalten.
81. Das Geheimnis von Gott-Sohn hat zur Entstehung des Christentums geführt,
82. Während das Geheimnis des Alleinigen das Samenkorn war für die Lehre des Islams und schon lange davor für den Judaismus.
83. Jede dieser Religionen predigte ihre Wahrheiten auf dem Niveau, das dem zeitgenössischen Verstand entsprach, was zu vielen Fehlern geführt hat, auf die sich die Atheisten verzweifelt stützen. Aber jetzt ist ihre letzte Stunde gekommen.
84. Taoismus, Buddhismus, Islam und Judaismus sind vom Alleinigen auf die Bewusstseinsebene des Menschen herabgesandt worden

Einflussnahme durch die Außerirdische Welt

85. Denn seit der Zeit, als der Himmlische Vater das Geistige Gewebe mit einer besonderen Vorzeichnung in den menschlichen Körper hineingelegt hatte, beschreitet die Menschheit einen Weg, der dem Verstand des ganzen Weltalls nicht wesenseigen ist. Dies hat einst große Verblüffung bei allen Beobachtern hervorgerufen, die sich in der Nähe der Oberfläche der Mutter Erde befanden.
86. Da der Mensch sich auf einem unbekannten Weg bewegte, konnte er leicht ins Chaos abgleiten und eine Vielzahl von Fehlern machen, für welche er unweigerlich Bestrafungen erleidet.
87. Und so hat der Verstand im Weltall über viele Jahrhunderte versucht, dem Menschen zu helfen, seinen Entwicklungsweg zu berichtigen.
88. Während die Außerirdische Welt die Entwicklung der Menschheit beobachtete, ist sie einst zu der richtigen Schlussfolgerung gekommen, dass für den Menschen die geistige Entwicklung charakteristisch ist, jedoch auf keinen Fall die wissenschaftlich-technische. Und so hat sie begonnen, auf ihre Weise dabei mitzuwirken.
89. Zu der Feststellung, dass die Menschheit ihren eigenen Gott hat, ist der Außerirdische Verstand allerdings erst gelangt, nachdem er das Leben der Menschen ausgiebig studiert hatte und seinerzeit erkannte, dass jemand das menschliche Geschlecht fürsorglich und geduldig führt.
90. Denn der Außerirdische Verstand hat keinerlei Beziehung zum Himmlischen Vater, weil niemand außerhalb der Erde Geistiges Gewebe besitzt.
91. Euer Vater verkündet niemals Seine Göttlichen Pläne, denn in Ihm ist die Wahrheit, und die Wahrheit benötigt keine zusätzlichen Überlegungen.
92. Darum weiß niemand im Weltall von dem Weg, welchen der Vater dem Menschengeschlecht bereitet.
93. Daher auch der natürliche Versuch vonseiten des Weltalls, die Menschen durch das Bewusstsein zur geistigen Entwicklung zu bringen. Und im Sinne des Alleinigen haben hoch entwickelte Welten auf der Erde die verschiedensten Übungen verbreitet, die angeblich die Geistigkeit entwickeln, so wie auch viele weise Gedanken, die angeblich zur Geistigkeit führen sollten.
94. Und eben auf diese Weise wurden auf der Erde – orientiert an der Grundlage des Bewusstseins des Menschen – die grundlegenden geistigen Wege offenbart, welche dann die Weltkulturen erschaffen haben.
95. Doch eine Glaubensrichtung wurde vom Himmlischen Vater auf der Grundlage der Manifestationen der menschlichen Seele gegründet. Dieser Glaube ist in Verbindung mit einem unvermeidlichen Fehler von den Menschen als Christentum bezeichnet worden.
96. Dies war der Einheitliche Glaube, der herabgesandt wurde und berufen war, alle geistigen Wege auf dem Fundament der Liebe und der Geistigen Wahrheit zu vereinen. Und diese Wahrheit bedarf keiner Bezeichnung.
97. Doch die volle Entwicklung der Seele konnte man während der Epoche der Blüte der Gewalt unmöglich erlangen, da sich die Wesenheit der Menschen in einem äußerst wilden Zustand befand.
98. Darum musste die Entwicklung des Christentums, nach dem Willen des Herrn, in zwei Aufflammungen (Etappen – Anm. d. Übers.) verlaufen.
99. Und vor zweitausend Jahren musste der Glauben erst einmal nur angelegt werden und dann sollte ihm Zeit gelassen werden, sich auf der ganzen Erde zu verbreiten.

Das Letzte Testament

100. Jetzt aber sind die Menschen auf einer neuen Stufe ihrer Entwicklung angekommen.
101. Die notwendige Menge an fruchtbarem Boden ist nun bereit, die Samen der Wahrheit aufzunehmen, sie großzuziehen und jedem der Samen zu erlauben, viele Früchte zu tragen.
102. Dies wird es der Menschheit erlauben, die Grenze hin zum Aufblühen zu überschreiten und die neue Ebene des Reiches der Seele zu betreten.
103. Die Wahrheit, die die Seelen der Menschen vorbereiten und reinigen wird, wird von dem neuen Bündnis zwischen Gott und dem Menschengeschlecht gegeben werden.
104. Dies ist das Letzte Testament, das Ich euch von Jenem, Der Mich gesandt hat, offenbare, um die Formung des Christentums zu einer Einheitlichen Religion auf der Mutter Erde zu vollenden.
105. Von nun an werden euch die Geheimnisse vom Wesen der Herrlichkeit Gottes und der Entstehung des Teufels eröffnet; von den Wegen, die zur Erlösung der Seele führen, wie auch zu ihrem Verderben; von der Seelenwanderung und von vielen Geheimnissen, die vor dem menschlichen Verstand verborgen waren.
106. Dem modernen Bewusstsein würde es nicht schwer fallen zu verstehen, dass die menschliche Seele nicht bei den einen Menschen gemäß den hinduistischen Traditionen existieren und sich entwickeln kann, bei den anderen aber gemäß den muslimischen. Das Gesetz des Seins der Seele ist bei allen Menschen ein und dasselbe, und darum ist heute die Zeit gekommen, dieses Gesetz zu erkennen.
107. Die Menschen sollen nicht länger in Unwissenheit über diese grundlegenden Geheimnisse bleiben. Denn die wachsende Ungläubigkeit und das Bestreben, die bestehenden Geheimnisse auf eigene Weise aufzufassen, führt zu einem großen Anwachsen der Kälte, die unter dem Schleier des materiellen Wohlstands verborgen ist.
108. Das, was Ich euch offenbare, wird eine Vielzahl verschiedenster Aufregungen im menschlichen Bewusstsein hervorrufen. Wobei der Sturm der Entrüstung leider gerade unter den Gläubigen seine größten Ausmaße erreichen wird.
109. Doch wer hat euch denn gesagt, dass ihr das Recht habt, die künftigen Taten eures Vaters zu deuten und vorherzubestimmen? Dass Er von etwas nichts gesagt hat, heißt noch lange nicht, dass Er das nicht vollziehen würde.
110. Die kleinen Kinder können nun mal nicht alles wissen.

An Seinen Früchten werdet ihr Ihn erkennen

111. Die Sage über die Wiederkunft in den Wolken war notwendig, damit Ich – bei Meinem heimlichen Erscheinen zu der von Meinem Vater vorherbestimmten Zeit – die Heuchler leicht überführen und die wahren Kinder Gottes herausfinden kann.
112. Wie jedoch sollen die Menschen den von Gott Kommenden erkennen? Nach den von Ihm geschaffenen Zeichen, nach ihrem eigenen Verständnis oder aber nach dem Wesen, das aus Seinem Herzen strömt?
113. Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte trägt, und es gibt keinen schlechten Baum, der gute Früchte trägt.
114. Ein jeder Baum wird an seinen Früchten erkannt, denn von Dornensträuchern erntet man schließlich keine Feigen und von Gestrüpp keine Weintrauben.
115. Wenn der Herr sich aber unter Donnergrollen und Feuerzeichen Seinem Haus näherte, dann würden alle Seine Untertanen die Zeichen sehen und rufen: „Wir glauben und haben Dich erwartet!“
116. Unter ihnen werden jedoch auch jene sein, die erst vom Donner geweckt wurden und ihren Herrn gar nicht erwartet hatten.
117. Doch der Herr kommt heimlich, um eines jeden Menschen wahres Gesicht zu sehen, solange es von den großen Zeichen noch unberührt ist und solange der gierige Heuchler sein Gesicht noch nicht verborgen hat.
118. Der Herr kommt leise, setzt sich an die Schwelle Seines Hauses und beginnt, das lebensspendende Nass zu ergießen, das von Jenem kommt, Der Ihn gesandt hat.
119. Und alle, die ein großes Herz besitzen und die es nach dem Nass des Himmlischen Vaters dürstet, werden kommen und ihren Durst stillen. Denn mit ihrer Seele werden sie fühlen, was vom Vater kommt.
120. Dies werden jene Menschen sein, in die Gott die letzte Hoffnung setzt, das Menschengeschlecht doch noch zu retten.
121. Glückselig wird heute derjenige sein, der in der weltlichen Hektik und der großen Seelenarmut am Ziel seiner Bestrebungen nicht vorbeigeht.
122. Das Letzte Testament wird euch in einem kritischen Augenblick eurer Entwicklung offenbart. Es wird offenbart, um die große Heilige Einigung aller existierenden Religionen zu vollbringen.
123. Das Letzte Testament hilft, verschlossene Seelen zu eröffnen, den Durst der Dürstenden zu stillen und die zerstreuten Kinder Gottes in den Einen Heiligen Schoß zu sammeln. Danach wird die junge Menschheit den Weg der Reife betreten.
124. Erinnert euch an die Überlieferung vom Babylonischen Turm – an das Geheimnis, welches ihr zum großen Bedauern nicht richtig aufgefasst habt.
125. Es zeigte euch, dass ein verschiedensprachiges Volk unfähig ist, etwas Bedeutendes zu schaffen, denn Verschiedensprachigkeit zieht Uneinigkeit nach sich.

Das Letzte Testament zeigt den Weg der Vereinigung mit Gott

126. Das Letzte Testament wird zur völligen Entfaltung eurer Seele und zur notwendigen Vereinigung mit Gott führen, was früher unmöglich zu vollbringen war.
Wenn ihr dies nicht wünscht, dann bleibt dort, wo ihr seid.
127. Das Letzte Testament ist berufen, jene Kinder zur Rettung zu führen, die fähig sind, durch die Pforte des Reiches Gottes zu gehen.
128. Das sind jene Menschen, die eine Einigung unter sich anstreben, um in einem gemeinsamen Impuls der umgebenden Welt unermesslich Seelenwärme zu schenken, und jene, die den Schmerz der Mutter Erde mitempfinden können.
Wenn ihr euch diesen Kindern Gottes fremd fühlt, dann bleibt dort, wo ihr seid.
129. Das Letzte Testament berücksichtigt die notwendige Auffassungsgabe. Denn dies ist äußerst wichtig für den Übergang zu einer qualitativ höheren Entwicklungsstufe des menschlichen Denkens, das für den Eintritt in das Reich Gottes notwendig ist.
130. Wenn ihr auf dem Verständnisniveau von vor zweitausend Jahren stehen bleiben wollt, dann bleibt dort, wo ihr seid.

Die drei Testamente

131. Seinerzeit wurde euch gesagt, dass Ich das Himmelreich mit einem Sauerteig vergleiche, den eine Frau nahm und in drei Maß Mehl legte, bis alles gesäuert war. (vgl. Lukas 13, 20f – Anm. d. Übers.)

132. Dies ist das Geheimnis der drei Testamente, die dazu berufen sind, die Kinder Gottes zum Himmelreich zu führen: das Alte Testament, das Neue Testament und das Letzte Testament.
133. Sie offenbaren entsprechend die folgenden Geheimnisse: die Hoffnung, den Glauben und die Liebe.

Religion ist die Kunst der Entwicklung der Seele

134. Viele, die heute vom Weg abgekommen sind, halten Religion für etwas Zusätzliches auf dem Lebensweg des Menschen.
135. Wahrlich, Ich sage euch: Religion ist die Kunst der Entwicklung der Seele.
136. Die Seele aber ist das eigentliche Wesen des Menschen,
137. Folglich ist Religion die Kunst der vollen Entwicklung des Menschen und die Grundlage für die Entwicklung aller Künste.
138. Und versucht nicht, auf den einen oder anderen Mangel einer bestimmten Lehre hinzuweisen!
139. Denkt daran! Diese Lehren wurden für das Verständnisniveau ihrer Zeit herabgesandt.
140. Jetzt aber ist euch ein neuer Weg gegeben worden, und der Herr wünscht, dass ihr euch bewusst der Religion widmet und das nicht aus Angst oder wegen irgendwelcher Wunder.
141. Darum werden von Gott jetzt keine Wunder gegeben, sondern es wird die letzte Möglichkeit gegeben, seine Seele zu retten.
142. Und nun ist die Zeit gekommen, wo euer Himmlischer Vater Sein Wort an eure Ohren gerichtet hat. Ihr aber müsst auch fähig sein, dieses Wort zu vernehmen.
143. Und möge sich die Prophezeiung Jesajas an euch nicht noch einmal erfüllen, welche da lautet: „Sie werden mit den Ohren hören, aber sie werden nicht verstehen; und mit ihren Augen werden sie hinschauen, aber sie werden nicht sehen;
144. Denn grob ist das Herz dieser Menschen geworden, und mit den Ohren hören sie kaum, und ihre Augen haben sie verschlossen …“ (vgl. Jesaja 6, 9f und Matthäus 13, 13-15 – Anm. d. Übers.)
145. Das Wort, mit dem ihr heute in Berührung kommt, ist das Richtende Wort.
146. Es wurde euch vor zweitausend Jahren prophezeit, als gesagt wurde, dass Ich euch jenes Wort geben werde, welches euch am letzten Tag richten wird.
147. So nehmt denn das Wort würdig auf, ohne in hohle Lästerungen zu verfallen, mit denen euer Kopf ohnehin voll ist!
148. Der Mensch unterscheidet sich vom Tier lediglich durch seine geistige Welt.
149. Und wenn der Mensch sich geistig nicht entwickelt, dann ähnelt er einem Tier, doch dank der ihm bescherten Fähigkeiten kann er unermesslich größere Tragödien anrichten, die man offenkundig sehen kann, wenn man sich nur umschaut.
150. Die Seelen der Menschen haben sich mit Kälte angefüllt, die man heutzutage auf Schritt und Tritt antrifft.
151. Die größte Gefahr des vollen Verfalls besteht darin, dass die Kälte in die Waisenhäuser eingedrungen ist, in die Altenheime, die Schulen, die Krankenhäuser und sogar in die Gotteshäuser.
152. Die Kälte der durchfrorenen Seelen hat sich soweit verstärkt, dass der menschliche Verstand heute getrübt wird. Deswegen erfährt die Mutter Erde unerträgliche Leiden.
153. Denn die Erde ist lebendig und fühlt jeden von euch: Sie fühlt, wie ihr Ihren Leib mit Füßen tretet.
154. Da die Erde aber immer größer werdende Leiden zu ertragen hat, beginnt Sie sich zu wehren,
155. Indem Sie euch mit schlimmen Krankheiten bestrafen und eure Bauwerke zerstören wird.
156. Wie lange noch wird der Menschenverstand blind sein? Ein Mensch mit seelischer Kälte kann seinem Kind nichts anderes geben, als ebensolche Kälte. Ist es denn vernünftig, wenn sich die Gesellschaft über die anwachsende Boshaftigkeit und Verlogenheit erregt, wo sie doch selbst den fruchtbaren Boden für das Wachstum dieses Unkrauts bereitet hat?
157. Seht euch um! Die Welt, in der euer Körper lebt, das Haus, das euch das Leben gegeben hat, wurde durch Taten von Menschenhand geschändet.
158. Aus dem Bestreben, sich materiell zu bereichern, erwächst unermessliche Kälte –
159. Eine Kälte, welche die zarten grünen Sprösslinge vernichtet, die zuweilen in eurem Inneren erscheinen.
160. Horcht in eure Seele! Spürt ihr denn wirklich nicht die heranrückende Kälte, oder ist das Grün in eurer Seele gar schon verschwunden und hat einem starken Frost Platz gemacht?

Mutter Erde stöhnt unter der Bürde ihrer Söhne

161. Die Gärtner der Menschheit, die Gottesdiener, sie säen weiterhin unermüdlich die Samen des Lebens in die menschlichen Seelen.
162. Doch anscheinend bleibt von dem fruchtbaren Boden immer weniger und weniger, oder aber nachlässige Hände werfen die Körner in den Boden, denn die Mutter der Menschheit stöhnt immer mehr unter der Bürde Ihrer Söhne.
163. Wo ist eure Seele? Unter welcher Schlammschicht ruht sie heute? Wacht auf!
164. Die Erde ist eure gemeinsame Mutter.
165. Dumm und lächerlich erscheinen die Söhne der Einen Mutter, die im gleichen Gebiet leben und sich nur deswegen voneinander durch Grenzen abgetrennt haben, weil die einen an dem einen Ort auf Ihr geboren wurden, die anderen aber – an dem anderen Ort.
166. Das Bestreben eines Volkes, sich über das andere zu erhöhen, ist ein Zeichen für einen kranken Verstand.
167. Denkt an das Wort, das euch darauf hinweist, dass ihr alle Geschwister seid und dass jeder, der sich über die anderen erhöht, erniedrigt werden wird.
168. Während der Zeit der Existenz der Weltreligionen sind auf ihren Bäumen eine Vielzahl verschiedenster Abzweigungen gewachsen. Besonders im Christentum.
169. Doch was für einen Wert hat denn heute das Christentum, wenn es sich in eine Vielzahl von Teilen gespalten hat und wenn man bei einem Zusammenstoßen dieser Teile ausgiebig Kälte und Schmutz aufeinander schüttet?
170. Ist es denn vernünftig, dass es mehrere Deutungen gibt, die nur Eine Wahrheit betreffen?
171. Wahrlich, Ich sage euch: Die Zeit ist gekommen, da es dem Teufel zum Vorteil gereicht, verschiedene Ansichten über die Wahre Entwicklung zu verbreiten.
172. Denn solange ihr verschiedene Ansichten über diesen Entwicklungsweg habt, werdet ihr auf ihm nicht aufsteigen können.
173. Groß ist der Gram auf der Stirn eures Vaters, Der auf die Wahnsinnstaten Seiner Kinder schaut, besonders unter den Gläubigen.

Liebe Gott und liebe deinen Nächsten

174. Viele Worte wurden in der heutigen Zeit über den Glauben geschrieben, viel wurde darüber philosophiert. Doch noch immer kann niemand erkennen, dass die ganze gewaltige Menge geschriebener Bücher in nur zwei Zeilen zusammengefasst werden kann:
Liebe Gott
Und liebe deinen Nächsten.
175. Denn wer zu lieben vermag, der würde niemals etwas Gottwidriges tun.
176. Jahrhundert um Jahrhundert habt ihr das Gebot bewahrt und überliefert, welches aber in dieser ganzen langen Zeit noch niemand erfüllt hat und welches da lautet: „Liebet eure Feinde; segnet die, die euch verfluchen; tut denen Gutes, die euch hassen; und betet für die, die euch Böses tun und euch verfolgen.“
177. Wo aber ist jene Liebe, die euch Gott zu geben geboten hat?
178. Ungeachtet der Warnungen und Zeichen seitens der Mutter Maria, besonders in den letzten Jahrzehnten, bewegen sich die Menschen schon seit langem hartnäckig auf den Abgrund zu.
179. Jetzt aber ist die Zeit gekommen einen Schlussstrich unter eure Entwicklung zu ziehen.
180. In der heutigen Zeit steht es jedem bevor zu erkennen, dass es nicht ein und dasselbe ist, sich für einen Gläubigen zu halten und ein Gläubiger zu sein.
181. Und wisset, von nun an wird jeder Gläubige, der neben seinem Glauben auch etwas tut, was kein Wohl hervorbringt, zum größten Träger des Bösen. Denn er stärkt den Unglauben.
182. So seid denn würdige Kinder eures Großen Vaters und vernehmt den Letzten Ruf, der sich an eure Seelen wendet!

183. Von nun an sollt ihr unfähig sein, Kälte zu bringen – niemals, unter keinen Bedingungen und unter keinem Banner habt ihr das Recht, über jemanden auch nur schlecht zu denken.
184. Der Weg des Lichtes ist das Bestreben, seine Seele zu öffnen und den Mitmenschen unermesslich Seelenwärme zu schenken, ohne etwas als Gegenleistung zu erwarten.
185. Wobei du bestrebt sein wirst, auch jenen zu wärmen, der dich danach beleidigen wird.
186. Dies ist der richtige Weg, um mit der Errichtung der Mauern des Tempels eurer Seele zu beginnen.
187. So möge dieses Wort das Gericht über euch sein und euch die Verantwortung für das Gehörte übertragen, damit später keiner sagen wird: ich habe es nicht gehört!
188. Von nun an werdet ihr die Herrlichkeit Gottes sehen und Liebe wird die Welt erleuchten.
189. Doch wehe jenen, die in die entgegengesetzte Richtung gehen werden: Ihre letzte Stunde ist gekommen.
Erwacht und seid Schöpfer! Friede sei mit euch.
Amen

Wie wir Menschen miteinander leben sollten …