Die Geschichte von Euseus – Teil 2 – Kapitel 27


– „Ascha Bodhisattva Dasda“, umarmte ich meinen Freund. – „Jetzt muss ich nicht mehr nach Indien gehen, um den Weg des Erwachens von Schakjamuni Buddha zu erlernen. Uschta sagte mir, dass der Älteste der buddhistischen Gemeinschaft dich als Bodhisattva identifiziert hat, der bewusst die letzte Inkarnation auf sich genommen hat …“

– „Mein weiser Freund, Ascha Euseus. Auch wenn du mein Schwiegersohn bist – du bist ein Bodhisattva (aus dem Sanskrit: erleuchtetes/erwachtes Wesen“, Anm.d.Ü.). Du hast eine Sehnsucht, ein Gefühl für eine zweifellos schöne junge Frau – ich spreche von meiner Tochter -, aber es beherrscht dich nicht, du weißt, wie du dich von ihm lösen kannst. Der feurige Drache hat es nicht geschafft, deinen Weg zu überschatten. Du bist unwiderruflich entschlossen, andere zu erwecken, indem du den Weg der Erlösung, dessen Botschaft du uns gebracht hast, selbst erfüllst. Deshalb bist du ein Bodhisattva, wenn auch ein Schwiegersohn“, lächelte Dasda wie immer gutmütig. – „Deshalb bitte ich dich, nicht nach Indien zu gehen und noch eine Weile hier zu bleiben. Humat wird nach Indien gehen, er wird an deiner Seite stärker werden und wird gehen. Er wird ganz sicher gehen. Der WEG des ERLÖSERS ist für jeden zugänglich – man muss kein Mönch werden, um das Karma zu reinigen und ein Erwachter zu werden … Es gibt einen Unterschied im letztendlichen Ziel, aber der ist unwesentlich.

Nirvana, das ist die völlige Abwesenheit von Leiden und die Abwesenheit von Inkarnationen. Das HAUS der LIEDER ist ebenfalls die Abwesenheit von Leiden und von Inkarnationen, mit nur einer letzten, ewigen Inkarnation in der EPOCHE des NIRVANA, wo es kein Leiden geben wird.“
– „Dasda“, ich konnte mein Lachen kaum unterdrücken, „du solltest nach Indien gehen: dann werden diejenigen, die dir zuhören, auch Avestaner.“
– „Humat wird es besser machen als ich, er hat noch nicht die rituellen Dogmen im Kopf, die sich in meinem Alter schon festgesetzt haben“, lächelte der Hüter mit seinen Augen.

– „Und welche Schriften wirst du ihm mit auf den Weg geben?“
– „Ascha, fragst du, ob ich ihm neben den Evangelien, die du mitgebracht hast, auch die Paulusbriefe mitgeben werde?“
– „Ich habe noch keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Aber du hast nichts über deine Einstellung zu diesen Briefen gesagt. Sie verbreiten sich im Westen, sogar bis nach Parthien.“
– „Humat wird die Pergamente von Paulus nicht nach Indien bringen. Es ist eine unnötige Last auf der langen Reise. Sie werden die Behauptung nicht akzeptieren, dass durch das Blut eines Menschen, wenn auch eines GESANDTEN des HIMMELS, die Sünden anderer gesühnt werden können. Und es wird nicht nur von den Jüngern Buddhas, sondern auch von den Avestanern oder Juden nicht akzeptiert werden … Du kannst dein Karma nur durch deine eigenen Schritte ändern – im Osten weiß das jeder …
Ascha, das Bild, das ich von Paulus‘ Ansichten habe, passt nicht zusammen. Diese Botschaften sind unzulänglich. Und es gibt schon keine Fragen mehr. Nach dem, was ich gelesen habe … Gute Kenntnisse der Thora, wie ein Schriftgelehrter. Und die griechische Sprache ist gut. Wie ein Versuch, eine neue Schule auf der Grundlage seiner Auffassung der Thora zu gründen und diese Schule den Juden zu bringen. Aber die Juden können das natürlich nicht akzeptieren, ebenso wenig wie die Hüter des Avesta – der GESALBTE GOTTES, der ERLÖSER, kann kein nicht-menschliches Wesen, kein Gott sein.
Das mögen sich die Griechen und Römer anhören, die haben immerhin ein Pantheon von Göttern, aber nicht die Juden.

Aus den Briefen geht hervor, dass man durch den Glauben an den Sühnetod von GOTTES Sohn gerettet werden kann. Aber ob man durch gute Taten, Gedanken und Worte gerettet werden kann, ist nicht klar. Ich habe dort nicht die eigentliche Lehre gesehen, auch nicht die Gebote dessen, den er CHRISTUS nennt …
Mein Freund, ich bin ein Hüter des Avesta, und Paulus hält an der Vorstellung fest, dass der VATER seinen geliebten SOHN geopfert hat, um für die Sünden der Menschen zu sühnen – derjenigen, die daran glauben, und daran, dass der LEHRER in einem Körper auferstanden und in den Himmel aufgestiegen ist … Von welchem VATER ist die Rede? Vom ALLMÄCHTIGEN SCHÖPFER ? Aber RABBI sagte, sein VATER ist LIEBE und LICHT, und LIEBE richtet nicht, bestraft nicht … Ascha, vielleicht genug der Argumentation, die nichts in unserer Welt ändert?“ – Dasda lächelte.
– „Ja, genug, Ascha Bodhisattva“, verbeugte ich mich mit meiner Hand vor meinem Herzen.

– „Als Hüter des Feuers, möchte ich hinzufügen“, Dasdas Augen leuchteten wie die eines Kindes. – „Das vom ALLMÄCHTIGEN geschaffene Fleisch kann nicht sündig sein und darf nicht vom Menschen getötet, zerstört werden … Und das Wichtigste: Ascha! Bevor wir uns an die Arbeit zum Wohle unserer Nächsten machen … Aus den Briefen des Paulus geht nicht klar hervor, was man tun muss, um im REICH GOTTES zu sein. Aber RABBI sagt klar: Tut SEIN WORT und seine Gebote und ihr werdet das REICH GOTTES sehen. Ein einfacher verständlicher Weg … Liebe deinen Nächsten nicht weniger, als du dich selbst liebst; wünsche ihm alles Gute, bete für ihn; wenn du auf die Wange geschlagen wirst, erwidere es nicht, halte ihm die andere Wange hin; lebe nicht vom Handel; gib den Bedürftigen von Herzen und vergiss, was du gegeben hast; verlasse deine Frau nicht nach Belieben; tue niemandem etwas an, was du dir nicht selbst antun würdest …“
– „Und tue für die Menschen das, was du für dich selbst wünschst“, fügte ich hinzu.
– „Schluss jetzt, lieber Schwiegersohn! Umarmen wir uns und gehen an die Arbeit“, lachte Ascha.

Nach der Umarmung sagte Dasda:
– „Ascha, du hast zwei unangenehme Tage in deinem Horoskop. Ich wünsche, dass du in diesen Tagen weniger unternimmst. Dein Horoskop stimmt nicht immer mit dem Leben überein, aber sei trotzdem vorsichtig.“
Ich ging in die Schmiede, dort gab es immer viel Arbeit. Dasda machte sich zusammen mit Humat und Raschnu daran, das Äußere des HAUSES des FEUERS zu säubern.

… In der Nacht wachte ich durch Olivias Berührung auf. „Euseus, es wird nicht lange dauern … Zu Hause ist alles in Ordnung. Ani erzählt dir, dass sie mit Jasna zusammen ist, sich über ihre Schwangerschaft freut, auf dich wartet, auf euch … Aber ich bin aus einem anderen Grund hier – um dich zu warnen: Morgen ist ein gefährlicher Tag für dich, für Jasna. Sie soll zu Hause bleiben, nehmt sie nicht mit … Und seid nicht allein“, lächelte Olivia und ihre Glocken läuteten leicht. – Ich verschwinde, ich hätte dich nicht direkt warnen dürfen, das ist ein Verstoß gegen die Regeln der Hüter …“

Der Satz blieb mir im Gedächtnis: ‚Lass Jasna zu Hause‘. Ja, Jasna trug ein Baby in sich und sagte, es würde ein Mädchen sein. Zeitlich gesehen war es auf halbem Weg zur Geburt.
– „Wer war hier, mein Liebster?“ – fragte Jasna im Schlaf.
– „Olivia hat uns gute Wünsche von Ani mitgebracht.“
Jasna lächelte und schlief ein.

Am Morgen, als ich mich zum Aufbruch bereit machte, sagte ich:
– „Warte zu Hause auf mich, Liebes. Ich werde früh zurück sein. Nächstes Mal gehen wir gemeinsam in die Werkstatt.“
– „Ja, mein Lieber. Meine Mutter wird meinem Vater heute das Mittagessen bringen. Ich warte zu Hause auf dich … Bleib bitte auf dem Rückweg nicht allein.“

… Als die Sonne den Abend ankündigte, verließ ich Uschtas Werkstatt. Uschta und der Lehrling wollten mich begleiten – Dasda hatte sie darum gebeten. Ich beschloss, allein zu gehen: nicht weil ich mutig war, sondern weil ich meine Freunde nicht einer Gefahr aussetzen wollte, weil ich Angst hatte …
Ich nahm den direktesten Weg nach Hause, ein längerer Weg mit weniger Kurven …

Zwei Personen kamen aus dem Bogenzaun eines Hauses auf mich zu, zwei weitere – ich sah es mit einem Blick zur Seite – kamen aus dem gegenüberliegenden Haus und bewegten sich hinter mir. Ich drehte mich um und stand mit dem Rücken an einer weißen Kalksteinwand. Sie näherten sich mir in einem Halbkreis, um mich in Schach zu halten. Sie zogen ihre Schwerter, die länger zu sein schienen als sonst. Ich stützte mich an der Wand ab, es gab keinen Ausweg, und ich sah keine Notwendigkeit, mein Halbschwert aus der Scheide zu ziehen. Ein kalter Krampf entstand in meiner Magengrube. Die Männer sahen entschlossen aus, in ihren Gesichtern war keine Heiterkeit zu erkennen …
– „Warum wollt ihr mein Leben?“ – sagte ich und schaute in die Augen des in der Mitte Stehenden, der in seiner linken Hand ein Schwert hielt – er schien der Anführer der Bande zu sein. Ich dachte: ‚Ich hätte des nachts nicht so träge sein sollen – und Pars mit Lichtern warnen sollen.‘
– „Ich würde nicht sagen, dass wir dein Leben wollen. Aber wir werden dich töten … Das wird nur dann nicht geschehen, wenn du ein Bote von Zarathustra oder Ahura selbst bist … Und nicht einer von Ahriman.“
– „RABBI, hilf!“ – sagte ich bestimmt. Es war das naheliegendste Gebet in dieser Situation.

Die Kämpfer blieben ein paar Meter von mir entfernt stehen, sahen sich um … Alles ging schnell, schneller als man die Beschreibung des Ereignisses lesen kann …

Ich sah Olivia und Heva. Ich glaube, ich sah auch Atalia, Tschista, Leta, sah den Hüter, dem eine riesige weiße Katze gehorchte … Ich sah Virkus und Krukis. Der Linkshänder mit dem Schwert machte einen Schritt auf mich zu, stolperte aus unerklärlichen Gründen, fiel hin …
– „RABBI, hilf!“ – sagte ich wieder, ich habe mich selbst gehört. Mein Bewusstsein registrierte langsam, aber deutlich, was geschah.
Zu meiner Linken sah ich Johannes, der nicht allein war … neben ihm war ein junger Mann in einem hellen Mantel und jemand anderes in einem ungewöhnlichen Gewand …
Zu seiner Rechten stand ein älterer Mann mit langen Haaren und Bart, der einen Stab trug, vor ihm ein kleiner Mann mit langen, zu Zöpfen geflochtenen Haaren …

Der linkshändige Räuber erhob sich vom Boden, und ich trat direkt auf ihn zu und stieß ihn gegen die Schultern, bevor er sich überhaupt aufrichten konnte. Der Stoß warf ihn auf den Rücken. Die anderen Räuber machten einen Schritt auf mich zu … Ein Augenblick der Verwirrung – plötzlich war da ein Geräusch wie das Rauschen des Windes … Der helle Tag wurde noch heller, grell … Die Räuber hoben zu gleicher Zeit ihre Köpfe. Mir gegenüber, wo der linkshändige Kämpfer vom Stoß zu Boden gefallen war, sah ich einen großen Mann in einem Gewand, das dem Gewand eines Hüter des FEUERS glich. Ich erkannte ihn sofort – es war der scharfsichtige Fremde, der mich einst vor der drohenden Gefahr in einem Dorf gewarnt hatte. Dasselbe Gewand, bestickt mit dem inzwischen vertrauten Muster aus Weißgold, dieselbe Kopfbedeckung … Und der kluge, durchdringende Blick …

Die Angreifer ließen ihre Schwerter fallen, bedeckten ihre Augen mit den Händen und fielen auf die Knie …
Der Fremde sah mir mit einem ruhigen, leichten Lächeln in die Augen. In dieser Verwirrung hörte ich die Worte an mich gerichtet: ‚Bete für sie, wenn du es für richtig hältst.‘

Und plötzlich war alles weg – der bereits vertraute Fremde, die Geräusche und das zusätzliche Licht zu dem Abendlicht. Es gab weder Johannes, noch seine Begleiter, noch die Hüter … So als wäre nichts geschehen. Aber da waren noch die geblendeten Räuber: Sie knieten noch immer auf dem Boden, die Augen starrten in den Himmel, Tränen flossen aus ihren Augen …

Ich kniete nieder, sprach ein Gebet, pries den VATER und dankte den HIMMLISCHEN und IRDISCHEN MÄCHTEN. So haben sich die Mächte für mich eingesetzt!
– „Was sollen wir tun, Perser?“
– „Töte uns, Bote des Zarathustra. Wir haben es verdient zu sterben“, sagte der Linkshänder.
– „Wurde euch dafür Geld gegeben?“
– „Ja, eine Menge Geld. Und sie sagten: ‚Wenn du ein Gesandter Ahuras bist, kannst du nicht getötet werden. Wenn du aber von Ahriman geschickt wirst, bist du des Todes und der Höllenqualen würdig, denn du gibst vor, etwas zu sein, was du nicht bist.‘ “
„So kann man Gott definieren“, dachte ich.
– „Und wer benutzte euch?“ – fragte ich.
– „Ich kenne diese Leute nicht. Es waren zwei, die ihre Gesichter verdeckten und schlechtes Persisch sprachen. Ich hörte Fetzen von Aramäisch, als wir gingen.“

Ich setzte mich eine Weile auf den Boden, um nachzudenken … Dann befahl ich den geblendeten Kämpfern, sich an den Händen zu halten und in einer Kette hinter mir zu gehen. Den vordersten Kämpfer, den Linkshänder, führte ich selbst an der Hand. In dieser behutsamen, langsamen Karawane bewegten wir uns auf den Tempel zu.
Ich sagte ihnen:
– „Lass uns zum Hüter des FEUERS gehen.“
Sie stapften hinter mir her, mit gesenktem Kopf und tränenüberströmten Gesichtern. Sie wussten, dass der Tod sie erwartete, wenn sie als solche bezeichnet wurden, die das Gute angegriffen haben.

Während wir uns unsicher auf den Tempel zubewegten, rannten Kinder hin und her. Dasda, Humat, Raschnu und sein Bruder kamen bereits auf uns zu.
Raschnu und sein Bruder haben mich an der Spitze der Kette abgelöst. In der Zwischenzeit erzählte ich Dasda und Humat, was geschehen war. Ich erzählte ihnen von der wundersamen Erscheinung der HIMMLISCHEN und IRDISCHEN MÄCHTE und von dem prachtvollen Fremden, der wie ein Mobed gekleidet und mit Weißgold bestickt war. Prachtvoll nicht wegen seiner Kleidung: Neben diesem Fremden, der entweder ein Engel oder ein himmlischer HÜTER war, fühlte ich mich wie ein Kind, das dabei ist, die Welt kennenzulernen und dessen Handlungen sämtlich bekannt sind.

Im Tempel befragte Dasda die Räuber ausführlich über das Ereignis selbst und die Einzelheiten der vorangegangenen Verschwörung … Es wurde beschlossen, die geblendeten Räuber bis zum Morgen im Geräteschuppen in Dasdas Haushalt unterzubringen. Raschnu blieb, um sich um sie zu kümmern und ihnen Essen zu geben. Humat und sein Bruder Raschnu sollten die Menschen über eine morgige Vollversammlung im Haus des FEUERS informieren.

Der Morgen kam. Die Menschen versammelten sich in großer Zahl beim Tempel. Die vier geblendeten Männer, große, kräftige, junge Männer, standen auf einer eigens zusammengehauenen breiten Holzstufe, damit jeder sie sehen konnte.
Dasda sprach deutlich und laut über die Geschehnisse, das Komplott und die Bezahlung des Mordes.
– „Der ALLGUTE Ahur, der seinen BOTEN beschützt hat, hat ihnen nicht das Leben genommen, sondern sie geblendet. Und die Entscheidung über ihre Schicksale hat er uns, dem Volk, anvertraut. Der BOTE hat das letzte Wort,“ schloss Dasda seine Rede.
– „Richtet sie hin! Richtet die Diener von Ahriman hin, richtet die Diener des Bösen hin!“ – kam es holprig aus der Menge.

Ascha hob die Hand und mahnte zur Ruhe. Dann fragte er diejenigen, die gegen die Gesetze Ahur-Masdas verstoßen hatten, ob die Ereignisse richtig wiedergegeben wurden. Der Linkshänder nickte zustimmend für alle vier und sagte:
– „Ja, richtig.“
Dieselbe Frage wurde dem Hüter des FEUERS, dem Hüter der WAHRHEIT, und mir gestellt. Ich bejahte die Frage.

– „Brüder und Schwestern, die auf dem Weg des Guten wandeln, auf dem Weg des allgütigen Ahur“, sprach Dasda weiter und wandte sich an alle. – „Um der Reinheit und unseres Wohlergehens willen schlage ich vor, das Urteil über diejenigen, die gegen das Gesetz Ahurs verstoßen haben, dem BOTSCHFTER des ALLGÜTIGEN SCHÖPFERS anzuvertrauen. Ascha, wir warten auf deine Entscheidung“, verbeugte sich der Mobed mit der Hand vor dem Herzen vor mir.

– Ja, ja … Sag uns, GESANDTER … BOTE, sag uns deine Entscheidung, sag uns dein Wort …“, das Volk wurde hellhörig; die Autorität von Dasda und seinem Clan war in Midia enorm.
– „Avestaner, ihr treuen Anhänger des Zarathustra“, begann ich, während mir das Blut in den Kopf schoss. – „Ich bin mit der BOTSCHAFT des von Zarathustra versprochenen ERLÖSERS zu euch gekommen … Der ERLÖSER sagte: „Vergib, und dir wird vergeben.“ Ich hege keinen Groll gegen diese Menschen, sie sind meine Brüder, die sich auf den Straßen der FINSTERNIS verirrt haben. Unser VATER ist ALLGÜTIG und hat uns geheißen, ihm gleich zu sein … Ich habe diese Menschen vergeben ….“
Ein zustimmendes Gemurmel ging durch die Stadt. Ich fuhr fort:
– „Der Erlöser sagte: ‚Tut Gutes denen, die euch hassen, betet für die, die euch verfolgen und beleidigen …‘ Ich werde zum RUHM des ALLERHÖCHSTEN über diejenigen beten, die gegen SEIN Gesetz verstoßen haben … Und es geschehe nach SEINEN WILLEN!

Die blinden Kämpfer knieten nieder. Ich bat sie, näher zusammenzurücken, so dass sie die Schultern des anderen spüren konnten. Ich breitete meine Arme über sie aus, lobte den VATER, rief RABBI an, sah das LICHT auf uns herabströmen … Zu dem vertrauten Gefühl des Sakraments gesellte sich dieses Mal das Rauschen des Windes …

– „Ich kann sehen!“ – Ein Brüllen hallte über den Platz; es war der Schrei des Linkshänders. Die drei anderen stimmten in den Ruf ein. Tränen strömten aus ihren Augen. Dasselbe geschah mit meinen Augen und mit Dasdas Augen … und mit den Augen aller, die ich um mich herum sah …

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