12 – Akzeptanz und Widerstand

Zusammenfassung

Akzeptanz setzt voraus …
… die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen

… die Bereitschaft, zu lernen, Erfahrungen zu sammeln
… die Einsicht „Ich ernte, was ich gesät habe
… die Einsicht „Die Situation wurde zu meinem Wohl geschaffen“
Akzeptanz ermöglicht Entwicklung

Widerstand äußert sich in Form von Aggressionen unterschiedlicher Intensität:
in Unzufriedenheit, dem Gefühl der UngerechtigkeitEmpörung
in Kränkung, Beleidigigung
in Verurteilung, Diskriminierung, Hass
in der Versuchung, den Schuldigen suchen
Widerstand führt letztlich zu Krankheiten

In den vergangenen Sitzungen haben wir uns mit den grundlegenden Wesensmerkmalen beschäftigt, die für die geistige Entwicklung des Menschen förderlich sind: Glaube, Liebe, Demut – sprachen dann aber im Rahmen der Gespräche über die Demut über deren Kehrseite, den Hochmut, dem Streben nach Bedeutsamkeit, und eröffneten damit die Diskussion über die Schattenseiten unseres Verhaltens, unsere großen und kleinen Schwächen.

Unser heutiges Thema: Akzeptanz und Widerstand – als zwei sich gegenüberstehende Möglichkeiten der Reaktion auf die uns direkt betreffende Realität.

Wir reden hier nicht über Weltanschauungen oder Ideen; wir reden über unsere Reaktionen im praktischen, alltäglichen Leben.

Täglich gibt es Situationen, in denen die Welt nicht so funktioniert, wie wir es gern sähen: Der Partner hat etwas weggeräumt, was ich jetzt nicht wiederfinde. Im Büro schiebt man mir einen Fehler unter, den ich gar nicht begangen habe. Oder auch: Eine Regierung beschließt, die Impfpflicht einzuführen – und so weiter …

Wie reagiere ich darauf!? Im Rahmen unserer Reihe stellt sich die Frage folgendermaßen: Wie reagiere ich so, dass es meiner Seele – und der Seele eines Anderen – keinen Schaden zufügt. Alle Themen dieser Videoreihe stehen ja unter der Maxime: Entwicklung der Seele.

Eine große Herausforderung für viele Menschen scheint immer noch darin zu liegen, die Geschehnisse der umgebenden Welt so zu nehmen wie sie sind, das heißt, ohne dabei Aggressionen irgendeiner Art zu äußern. Dabei sollten wir das Wort „Aggression“ sehr eng definieren, denn so manche unserer Reaktionen, die wir mittlerweile als „normal“ bezeichnen, haben, genau genommen, bereits einen aggressiven Charakter.

„Jede eurer Begegnungen untereinander beinhalten eine Art Versuchung. Denn ihr alle nehmt den Nächsten nicht so wahr wie er ist, sondern ihr stellt die Forderung, dass er so sein soll, wie ihr ihn gerne hättet. Doch das wird nie geschehen.“
Letztes Testament: Vadims Berichte, Teil 6, Kap. 21, Vers 23.


Was es bedeutet, in einer Situation entweder mit Akzeptanz oder aber mit Widerstand zu reagieren, möchte ich jetzt anhand einer Situation bildlich bekräftigen.
Nehmen wir die Situation: Man schiebt mir einen Fehler unter, den ich gar nicht begangen habe.

Widerstand.

  1. Erste Reaktion: Unzufriedenheit
  2. Gefühl der Ungerechtigkeit
    Ein gewaltiges Unglück ist es – wenn der Mensch seine eigene Gerechtigkeit fordert und sie höher stellt als den Willen Gottes. Das führt zu großen Schwierigkeiten und Krankheiten, die auf einer ausgedachten Ungerechtigkeit gründen.“
  3. Kränkung Empörung, Beleidigung
    „Jede Kränkung, Neid, Empörung – all das kann man Aggression nennen, weil diese Gefühle negative Gedanken hervorrufen, die von euch ausgehen. „
  4. Vorwurf und Verurteilung
  5. Den Schuldigen suchen
    „Schwierige Zeiten sind für Menschen, die im geistigen Sinne nicht sehend und psychisch unreif sind, immer eine natürliche Versuchung, indem sie diese Menschen verstärkt dazu provoziert, ein unwiderstehliches Bedürfnis zu verspüren, einen erdachten Feind zu suchen und zu bestimmen; denjenigen zu bestimmen, der unbedingt als der Schuldige für das Unheil und die Unannehmlichkeiten, die man erleidet, identifiziert werden soll.“
    Vissarion im Internet am 23.09.2016
  6. Widerstand schadet uns selbst – kann durchaus die Ursache für Krankheiten sein.
    „Wenn der Mensch alle Situationen mit Dankbarkeit hinnähme, indem er einsieht, dass diese Situationen, da sie eben aufgetreten sind, sie folglich gerecht und wunderbar sein müssen – so könnte er allein aufgrund dieses Verständnisses viele seiner Krankheiten aus dem Weg räumen. Doch solange in eurem Herzen irgendeine Empörung existiert, solange die Fähigkeit besteht, jemanden zu bewerten, zu verurteilen – werdet ihr alle ringsum töten, werdet ihr zu Mördern eurer eigenen Kinder.“

    Die Ursache für alle schicksalhaften Schläge ist die, dass ihr die Realität nicht richtig aufnehmt und falsch auf sie mit einem immensen Ausbruch negativer Emotionen reagiert, die der Umwelt und dem ganzen Dasein riesige Zerstörung bringen. Dann fügt ihr sogar dem Universum einen großen Schaden zu.

    Und wenn eure innere Aggression das zulässige Niveau übersteigt und ihr sehr gefährlich werdet für eure Umwelt, so werdet ihr vernichtet werden. Für euch werden dann alle Bedingungen geschaffen, um euer jetziges Dasein zu eurem Wohle zu stoppen, damit ihr euch nicht endgültig verausgabt.“

Akzeptanz

  1. Akzeptanz bedeutet die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
    Das beinhaltet die Einstellung: Das ist mir passiert, also hat es etwas mit mir zu tun. Ich schaue nicht auf die Anderen.
  2. bedeutet die Bereitschaft zu lernen, Erfahrungen zu sammeln.
    Die Situation ist dazu da, dass ich etwas begreife. Was es ist, das muss ich herausfinden. In vielen Fällen wird mir eine Eigenart gezeigt, die ich selbst besitze – wenn auch vielleicht nur in geringerem Maße. Da ich sie in nur geringen Maße besitze, fällt sie mir nicht auf. Demzufolge benötige ich einen Hinweis von außen.
    Beispielsweise habe ich die Angewohnheit, Anderen Fehler nachweisen zu wollen. Dann kann es hilfreich für mich sein, wenn ich in eine Situation gerate, wo man mir einen Fehler unterschiebt. Und wenn ich in dieser Situation wachsam bin, kann ich meine eigene Schwäche entdecken.
  3. bedeutet die Einsicht: „Ich ernte das, was ich gesät habe“
    Verstärkt das zuvor Gesagte. Ich übernehme Verantwortung. Ich bin letztlich der Urheber der Situation.
    „Natürlich, wie leicht ist es, zu sagen, dass jemand etwas falsch macht und sich aus irgendeinem Grund so zu euch verhält. Wie aber soll er sich anders verhalten? Er gibt euch das, was ihr in die Seele aufnehmen sollt. Er übergibt euch das, was ihr verdient habt, und das ist nicht seine Schuld. Zu euch kehrt nur zurück, was ihr ausgesät habt.
    Und wenn zu euch als Antwort viel Schmerz kommt, so ist das alles das Gesäte. Darf man denn jemanden verurteilen? Nehmt die Fülle der Früchte an, das ist eure Ernte.“

    Letztes Testament: Vadims Berichte, Teil 7, Kap. 24, Vers 142
  4. bedeutet die Einsicht, dass diese Situation zu meinem Wohl geschaffen wurde.
    Eben, damit ich zu einer Einsicht komme, etwas lerne – als Voraussetzung, eine Schwäche ausmerzen zu können. Dazu ein „Ihr müsst lernen, die Realität so hinzunehmen, wie sie ist. Wenn ihr zu verstehen beginnt, dass das Ereignis einzig zu eurem Wohl geschaffen wurde, so kann man eine unerwartete Schlussfolgerung ziehen: Jeder Versuch, den Menschen vor der einen oder anderen Unannehmlichkeit zu bewahren – das ist der Versuch, ihn vor der Weisheit zu bewahren, ein Versuch, ihn des Moments der Erkenntnis zu berauben.“
    Letztes Testament: Vadims Berichte, Teil 6, Kap. 23, Vers 55,56.
  5. bedeutet, den Anderen freizusprechen, ihn zu rechtfertigen.
    Das beinhaltet die Einstellung: Der Andere – was immer er gemacht hat – hat es nicht aus bösem Willen heraus gemacht. Oder er war gerade in einer schwierigen Situation – hatte einen Schwachen Moment … Und so weiter. So oder so ähnlichen sollten wir versuchen, ihn zu rechtfertigen.

    Das Fazit: Akzeptanz ermöglicht geistige Entwicklung.

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