Weitere Weisheiten
Reinheit in Gedanken und in Worten (Gebote 3,4)
„Sei rein in deinen Gedanken, denn der Gedanke ist nicht nur Auftakt physischer Taten, sondern selbst eine Tat, die sowohl Wärme als auch Kälte ausstrahlt.“
„Sei rein in deinen Worten, denn das Gehörte verunreinigt deine Seele nicht, doch das aus dir Kommende kann sie in ein stinkendes Gefäß verwandeln.“
Sprich nur, wenn man dir zuhören möchte (Gebote 61)
„Wenn du zuhörst, gehe dorthin, wo man spricht. Wenn du sprichst, gehe dorthin, wo man zuhört. Es ist sinnlos dort zu reden, wo man danach trachtet, sich mitzuteilen.“
Misstrauen ist ein Zeichen für die Unreinheit der Seele (Gebote 8)
„Glaubst du jemandem nicht, habe mit ihm kein Nehmen und Geben. Hast du mit jemandem zu tun – vertraue ihm vollkommen. Misstrauen ist ein Zeichen für die Unreinheit deiner Seele.“
Der Balken im eigenen Auge (Gebote 42)
„In den alten Schriften wurde gesagt: „Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.“ Heute sage Ich: Sei nicht bestrebt, über den Mangel eines Menschen zu lachen, der zuerst auf deinen Fehler hinwies.“
An das Gute im Menschen glauben (Gebote 17)
„Bezweifle nicht die guten Taten, doch bezweifle die schlechten.“
Versuchungen nicht aus dem Weg gehen (Gebote 19)
„Geh den Versuchungen nicht aus dem Weg, denn nur in der unmittelbaren Überwindung jeder Versuchung geht die Läuterung der Seele vonstatten. Denke an die Worte Gottes: „Geh nicht den kurzen Weg, denn nicht jeder wird Mein Reich betreten.“
Auf Kälte nicht mit Kälte reagieren (Gebote 16)
„Beleidige den Beleidigenden nicht, denn du wärest seinem Wesen ähnlich. Entgegne niemals der dir entgegengebrachten Kälte mit einer ebensolchen, welchen Schmerz sie dir auch bereitet hat … Eine von dir ausgehende erwiderte Kälte zerstört die entgegengebrachte Kälte nicht, sondern verstärkt sie nur.
Nicht Dunkelheit vertreibt die Finsternis, sondern Licht.“
Dem Anderen das Bessere überlassen (Gebote 27)
„Begehre nicht das bessere Eigentum der anderen, sondern erfreue dich nur daran.
Und wenn du wählen kannst, so nimm das Schlechtere, und lass das Bessere den Anderen.“
Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden! (Gebote 29)
„Trachte nicht danach, in dir etwas Größeres im Vergleich zu den Umgebenden zu sehen, und noch weniger lass es in Erscheinung treten. Wer sich selbst über die anderen erhöht, wird erniedrigt werden!
Wenn jemandem mehr gegeben wurde, so wird auch mehr von ihm gefordert. Der Herr achtet nicht auf die Breite der Möglichkeiten, sondern auf den Eifer, mit dem die vorbestimmte Aufgabe erfüllt wird … Glücklich wird jener sein, der seine schöpferischen Qualitäten richtig einschätzt, ohne auf das Ansehen der Stellung zu achten, die er einnimmt.“
Reue zeigen – seine Seele Gott gegenüber öffnen (Gebote 21)
„Echte Reue ist nicht nur ein wörtliches Zugeben seiner schändlichen Taten. Echte Reue ist die Fähigkeit, seine Seele Gott gegenüber zu öffnen, und die Fähigkeit, den Schmerz und den Verlust jenes Menschen zu erleiden, dem man geschadet hat.
Gott kann nur jenen helfen, die ihre Seele vollständig öffnen. Ist es klug Hilfe zu erwarten und gleichzeitig die Tür vor dem Helfer zu verschließen?“
Ehebruch fügt einer anderen Seele Schaden zu (Gebote 33)
„Begehe keinen Ehebruch. Dies entwickelt die Fähigkeit, körperlichen Vergnügen den Vorrang zu geben und blind dem gegenüber zu sein, dass du der Seele eines anderen Menschen Schaden zufügst. Der Seele eines anderen Menschen Schaden zuzufügen, ist die schwerwiegendste Sünde.“
„Das Gefühl des Verlangens, das den Mann beim Betrachten einer Frau ergreift, ist seinem Bewusstsein nicht untertan. Das Auftreten dieses Verlangens ist also kein Vergehen. Aber wenn ein Mann dies durch Worte und Taten offenbart, dann begeht er einen Fehler. Sich an der Schönheit zu erfreuen, ohne das Gefühl des Neides und das Bestreben, sie zu besitzen, ist ein Zeichen von Reinheit.“
Die Grenze bei der Befriedigung irdischer Bedürfnisse (Gebote 44)
„… Die vernünftige Grenze bei der Befriedigung der irdischen Lust befindet sich dort, wo der Mensch in jedem Augenblick fähig ist, der Befriedigung der aufkommenden Begierde im Namen des geistigen Fortschritts zu entsagen.“
Helfen – aber wie (Gebote 11)
„Sei bestrebt, unbemerkt zu helfen, um der Eitelkeit keinen Tribut zu zollen und um den Hilfesuchenden nicht in Verlegenheit zu bringen. Hilfeleistung verliert sofort ihren wahren Wert noch beim ersten Erinnern an sie, wonach sie sich in ein Pfand verwandelt.„
„Eine wohltuende Wirkung hat Hilfe nur bei Leuten, die Werke vollbringen wollen und sie beginnen, aber Hilfe benötigen. Wenn man einem Menschen hilft, der etwas zu schaffen wünscht, aber an nichts Hand anlegt, so kann diese Wohltat in der Seele jenes Menschen nur den Nährboden zum wilden Sprießen der Faulheit und ähnlichen Unkrauts bereiten. Etwas anderes ist es mit Leuten, die unfähig sind, die gewünschte Tat zu beginnen.“
Im Wesen der Kindheit liegt das Nehmen, in dem der Reife das Geben (Gebote 48)
„Trachte nicht danach, dich von der Kindheit zu entfernen … Reife steht nicht im Gegensatz zur Kindheit, sondern ist ihre Fortsetzung. Doch im Wesen der Kindheit liegt das Nehmen, in dem der Reife aber das Geben.“
Die Seelen unserer Kinder wohnen im Haus von morgen (Gebote 47
„Wenn sich das Kind auf einem höheren geistigen Niveau befindet, so ist das einzig Vernünftige euer Bestreben, dieses Niveau zu erreichen, ohne sich wegen der altersmäßigen Überlegenheit zu schämen.“
Khalil Gibran
„Eure Kinder sind nicht eure Kinder. Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst. Sie kommen durch euch, aber nicht von euch. Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht. Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, nicht aber eure Gedanken, denn sie haben ihre eigenen Gedanken. Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, nicht aber ihren Seelen, denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen. Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen. Denn das Leben läuft nicht rückwärts noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid der Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden. Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit, und er spannt euch mit seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen. Laßt euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein; denn so wie Er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt Er auch den Bogen, der fest ist.“